- Dabei seit
- 20. Aug. 2012
- Beiträge
- 1.422
- Reaktionen
- 345
Lieber rolf,
natürlich ist mir dieses Bild nicht ganz unbekannt und natürlich kenne ich auch all das (alte) Gerede, Bruckner sei doch nur ein Epigone gewesen - aber ich muss sagen: Er war mehr!
Zum einen, weil ich der Meinung bin, dass jeder Komponist auf Vorgegebenes zurückgreift und es umformt und in neue Kontexte setzt, zum anderen, weil ich der Meinung bin, dass Bruckners Meisterwerke so groß sind, dass sie auch ohne den Schutz des großen Pseudo-Urvaters in der musikalischen Welt bestehen können!
Und zu Wagner: Ich bin auch ein großer Wagner-Fan, aber ein paar Kleinigkeiten möchte ich zu ihm loswerden: Wagner war sicherlich einer der größten Komponisten des 19. Jahrhunderts, aber wie er und auch besonders seine Frau Liszt behandelt haben, das ging gar nicht - als Franz im Sommer 1886 starb, haben sie nicht mal die Festspiele unterbrochen, sondern einfach so weitergemacht und den Großmeister nebenbei in einer kleinen Messe beigesetzt - die Orgel spielte: Anton Bruckner! (mit Improvisationen über Themen aus Wagners Parsifal...- wieso nicht Liszt's eigene Musik???) -, und auch nach dem Tod wurde alles unternommen, um die Erinnerung an den Abbé in der Familie und insbesondere in Verbindung mit den Festspielen - die ohne Ihn sicher nicht so leicht möglich gewesen wären - zu tilgen! Übrig geblieben ist das Bild von Wagner als dem Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts, was er vielleicht auch war - aber auch nur, nachdem er sich reichlich an der stets wohlnährenden Mutterbrust seines geistigen Ziehvaters Liszt satt gesogen hat!
Wenn Bruckner also ein Wagner-Epigone, so war Wagner ohne Zweifel ein Liszt-Protégé und -Epigone!
Und außerdem: Wagner hat die Tür des 19. Jahrhunderts geschlossen - Liszt die ins 20. Jahrhunderts geöffnet!
Herzliche Grüße
Dein Lisztomanie
natürlich ist mir dieses Bild nicht ganz unbekannt und natürlich kenne ich auch all das (alte) Gerede, Bruckner sei doch nur ein Epigone gewesen - aber ich muss sagen: Er war mehr!
Zum einen, weil ich der Meinung bin, dass jeder Komponist auf Vorgegebenes zurückgreift und es umformt und in neue Kontexte setzt, zum anderen, weil ich der Meinung bin, dass Bruckners Meisterwerke so groß sind, dass sie auch ohne den Schutz des großen Pseudo-Urvaters in der musikalischen Welt bestehen können!
Und zu Wagner: Ich bin auch ein großer Wagner-Fan, aber ein paar Kleinigkeiten möchte ich zu ihm loswerden: Wagner war sicherlich einer der größten Komponisten des 19. Jahrhunderts, aber wie er und auch besonders seine Frau Liszt behandelt haben, das ging gar nicht - als Franz im Sommer 1886 starb, haben sie nicht mal die Festspiele unterbrochen, sondern einfach so weitergemacht und den Großmeister nebenbei in einer kleinen Messe beigesetzt - die Orgel spielte: Anton Bruckner! (mit Improvisationen über Themen aus Wagners Parsifal...- wieso nicht Liszt's eigene Musik???) -, und auch nach dem Tod wurde alles unternommen, um die Erinnerung an den Abbé in der Familie und insbesondere in Verbindung mit den Festspielen - die ohne Ihn sicher nicht so leicht möglich gewesen wären - zu tilgen! Übrig geblieben ist das Bild von Wagner als dem Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts, was er vielleicht auch war - aber auch nur, nachdem er sich reichlich an der stets wohlnährenden Mutterbrust seines geistigen Ziehvaters Liszt satt gesogen hat!
Wenn Bruckner also ein Wagner-Epigone, so war Wagner ohne Zweifel ein Liszt-Protégé und -Epigone!
Und außerdem: Wagner hat die Tür des 19. Jahrhunderts geschlossen - Liszt die ins 20. Jahrhunderts geöffnet!
Herzliche Grüße
Dein Lisztomanie
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: