"Diese Musik liebe ich wirklich" (Youtube-Links)

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Lieber rolf,

natürlich ist mir dieses Bild nicht ganz unbekannt und natürlich kenne ich auch all das (alte) Gerede, Bruckner sei doch nur ein Epigone gewesen - aber ich muss sagen: Er war mehr!

Zum einen, weil ich der Meinung bin, dass jeder Komponist auf Vorgegebenes zurückgreift und es umformt und in neue Kontexte setzt, zum anderen, weil ich der Meinung bin, dass Bruckners Meisterwerke so groß sind, dass sie auch ohne den Schutz des großen Pseudo-Urvaters in der musikalischen Welt bestehen können!

Und zu Wagner: Ich bin auch ein großer Wagner-Fan, aber ein paar Kleinigkeiten möchte ich zu ihm loswerden: Wagner war sicherlich einer der größten Komponisten des 19. Jahrhunderts, aber wie er und auch besonders seine Frau Liszt behandelt haben, das ging gar nicht - als Franz im Sommer 1886 starb, haben sie nicht mal die Festspiele unterbrochen, sondern einfach so weitergemacht und den Großmeister nebenbei in einer kleinen Messe beigesetzt - die Orgel spielte: Anton Bruckner! (mit Improvisationen über Themen aus Wagners Parsifal...- wieso nicht Liszt's eigene Musik???) -, und auch nach dem Tod wurde alles unternommen, um die Erinnerung an den Abbé in der Familie und insbesondere in Verbindung mit den Festspielen - die ohne Ihn sicher nicht so leicht möglich gewesen wären - zu tilgen! Übrig geblieben ist das Bild von Wagner als dem Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts, was er vielleicht auch war - aber auch nur, nachdem er sich reichlich an der stets wohlnährenden Mutterbrust seines geistigen Ziehvaters Liszt satt gesogen hat!

Wenn Bruckner also ein Wagner-Epigone, so war Wagner ohne Zweifel ein Liszt-Protégé und -Epigone!

Und außerdem: Wagner hat die Tür des 19. Jahrhunderts geschlossen - Liszt die ins 20. Jahrhunderts geöffnet!

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
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Lieber rolf,

natürlich ist mir dieses Bild nicht ganz unbekannt [...jaja...zwar nicht ganz so, aber gut gemeint ;)...]
es ging nur um dieses köstliche Bild ;)

nebenbei gibt es interessante Literatur über den winzigen Briefwechsel Wagner-Bruckner - da kommen beide nicht sonderlich gut weg... :D

und nein! ein Epigone war der katholisch-keusche Bruckner nicht.
 
Kurz, schlicht, ergreifend:

 
@rolf
Kennst Du die Orchesterfassung von "Morgen"? Die Sängerin dieser Aufnahme hat mich übrigens im Kleinkindalter hin und wieder im Kinderwagen durch die Gegend kutschiert - deshalb höre ich mir die besonders gerne an :-)
 
@mick
ich kenne die Orchesterfassung, ich mag aber die Klavierfassung dennoch mehr (wie bei den Wesendonck-Liedern) - :) hoffentlich hast du da im Kinderwagen nicht gekräht (es sei denn, um Wiegenlieder abzuzocken) :)
 
Hier eine eher unbekannte Perle des Liedrepertoires:

 



@ mick: Kennst Du denn auch die traumhaft schönen Variationen zu der Paisiello-Arie von Beethoven?



Oder auch die von Paganini?



Oder auch (ebenfalls von Beethoven) zu einer anderen Arie des gleichen Komponisten:



Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
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Die Beethoven-Variationen kenne ich natürlich - die Variationen von Paganini sind neu für mich. Die Arie muss im 19. Jahrhundert ja ein richtiger Gassenhauer gewesen sein!

Ich kämpfe aber gerade mit anderen Beethoven-Variationen (denen aus op. 109), so dass ich für die Paisiello-Variationen vorerst keine Zeit habe. Nebenher habe ich mit den 32 Variationen c-Moll angefangen, die werden mich auch noch eine Weile beschäftigen :-)

Gruß, Mick
 
@ Lisztomanie:

Beide geil, WoO 69 UND 70. Kenne beide, und hab beide gespielt !!! ( Und verschickt.... )

LG, Olli !!
 
..Nachtrag: Hören tu ich aber dieses "Schlachtross" hier grad mal wieder äußerst gerne:

Es ist BRANDGEFÄHRLICH, das sag ich Euch, und Nessie hatte den jungen Mann, der m.E. sehr sehr gut ist, in Gottschalk, schon in meinem Geburtstags-Thread verlinkt:



Täuscht Euch nicht, Freunde. Das Ding ist die Hölle in Person...ich schwörs.

Aber leider GEIL ;);)

LG, Olli !
 
#338 @mick:
Hast du dir vorgenommen alle 32 Variationen durchzuspielen sozusagen "prophylaktisch" zur Ausformung, Entwicklung und Festigung der Spielfertigkeit ? Manchmal hört man nämlich auch den Standpunkt, man sollte die spielerischen Herausforderung in den Stücken selbst suchen und auch dort bewältigen unter gleichzeitiger Einbeziehung der Musikalität und nicht versuchen zu massiv nur isoliert Mechanistisches zu üben.:keyboard:

#339 @rolf:
der Tip Beethoven : 32 Variations in C minor, WoO 80 (Andor Foldes) - YouTube Andor Foldes ist super. Ich selbst höre immer

Kissin Evgeny Kissin - Beethoven 32 Variations in C minor - YouTube

Kann man etwas über die Qualität und die Unterschiede der Einspielungen sagen?
 
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