selbst ohne detaillierte Kenntnis, wie ein Verbrennungsmotor funktioniert, kann man gut Auto fahren :)
Schon, aber jemand, der diese Kenntnis nicht hat, sollte vorsichtig sein, wenn es um Diskussionen der feineren Details des Autofahrens geht:
Warum fährt man nicht hochtourig und schleppend an?
Warum dreht man den kalten Motor nicht hoch?
Warum ist von idealen Schaltpunkten und Lastbereichen die Rede?
Etwa, weil die Fahrschule es so lehrt?
Oder: Ist dieses Motorgeräusch kritisch? (Der Motor läuft ja noch "ganz gut".)
Ich habe z.B. von Leuten, die nicht wissen, wie ein Verbrennungsmotor funktioniert, schon die abstrusesten Theorien gehört, was man alles tun oder unterlassen sollte, um den Verbrauch zu senken, den Motor zu schonen, die beste Fahrdynamik zu erzielen, usw. - Gedanken, die sich, wenn man über die Funktionsweise des Motors bescheidweiß, einfach nicht halten können (um es mal höflich zu formulieren).
Zum anderen: die wirklich schlechten Autofahrer, die ich kenne, sind fast ausnahmlos Laien der Motortechnik. Wer sich mit Motoren und den sonstigen Innereien eines Autos auskennt, ist in meiner Erfahrung sehr selten ein wirklich schlechter Autofahrer. Ich ziehe daraus das Fazit, dass ein Verständnis der Technik zwar keine notwendige, aber eine sehr günstige Voraussetzung für die gekonnte Anwendung der Technik ist.
Zu guter Letzt: ich denke, wenn es physikalische Erklärungen für Phenomene gibt (und in der Klangerzeugung, die ein physikalischer Vorgang ist, MUSS es physikalische Erklärungen geben), dann sollte man auch danach fragen dürfen. Gerade im Instrumentenbau habe ich den Eindruck, es wird sehr viel mystifiziert. Da liest man dann Sätze wie "Das kann keiner genau erklären, aber es funktioniert halt", oder "Es hat doch schon bei den alten Meistern funktioniert, und die hatten auch keine Messgeräte".
Einem forschenden, analytisch-neugierigen Geist sind solche Aussagen ein Greuel.
Ciao,
Mark