Der Linkshänder am Klavier

  • Ersteller des Themas Kaffee89
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Ich bin Rechtshänder. In der Schule musste ich mit der linken Hand schreiben lernen. ;-)
 
Meine erste Freundin konnte mit beiden Händen schönschreiben und hat in längeren Klausuren auch mal die Hand gewechselt ...

Als ich als keleiner jnge anfing, einige Dinge mit links zu machen, meinte der Kinderarzt so ungefähr:
Das ist eine normale Entwicklungsphase, das hält nicht lange an. Geben sie ihrem Kind große Bögen und zwei Stifte, damit er mit beiden Händen göleichzitig große Kreise malen kann. Nach wenigen Monaten klärt sich dann, ob er eher Rechts- oder Linkshänder ist. Sollte er Linkshänder sein, dann lassen sie ihn Linkshänder sein und auf keinen Fall umerziehen.

Das war Ende der 60er. Mir unverständlich, waru man noch in 70ern und 80ern Kinder umerziehte.

Grüße
Häretiker
 
Die nichtdominante Hand kann nicht das Gleiche wie die dominante Hand machen.

Du kannst es gerne versuchen, genau so gut zu werden bei allen Tätigkeiten. Enden wird es mit neurologischen Störungen wie Tics, Lidflattern, Stottern , Stammeln, Schlafstörungen uvm.

Das was ich oben geschrieben habe, gilt selbstverständlich nicht fürs Klavier. Da ist es unmöglich.
Ich kann Zähneputzen und Computermaus bedienen mit beiden Händen gleich gut und es fühlt sich inzwischen bei beiden Händen auch gleich an. Die von dir genannten Symptome sind nicht aufgetreten und ich halte die Behauptung daher für Quatsch, dass das Trainung der schwachen Hand dazu führen würde. Ebenso die Behauptung, Bach habe (grundsätzlich- so habe ich die Aussage zumindest verstanden) mit überkreuzten Armen gespielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann Zähneputzen und Computermaus bedienen mit beiden Händen gleich gut und es fühlt sich inzwischen bei beiden Händen auch gleich an. Die von dir genannten Symptome sind nicht aufgetreten und ich halte die Behauptung daher für Quatsch, dass das Trainung der schwachen Hand dazu führen würde. Ebenso die Behauptung, Bach habe (grundsätzlich- so habe ich die Aussage zumindest verstanden) mit überkreuzten Armen gespielt.
Nebenwirkungen treten nur bei denkintensiven Tatigkeiten auf. Weiß ja nicht, wieviel du beim Zahneputzen nachdenken musst. Manche ziehen auch die Hose mit der Beißzange an. Auch kann man leicht ins sinnlose Rumdiskutieren kommen, weil man recht haben will. Dabei ist das kein diskussionswurdiger Gegenstand (mehr). Man erinnere den englischen Ausdruck fur das Umschulen "brain breaking". Sehr gefährlich möglicherweise... es heißt, Gröfaz und ein paar andre Terrorspezialisten wären solche Kandidaten gewesen.
 
Ich gehöre auch zur Gruppe der (in den 60er Jahren) umgeschulten Linkshänder. Eine ganze Reihe von Tätigkeiten habe ich immer mit links gemacht (z.B. malen, Zähne putzen, Besteck halten, wenn es nur einen Besteckteil gibt .... vornehmlich die, die man vor Schuleintritt lernt).

Vor etwa 20 Jahren habe ich meine Schreibhand umgestellt - ohne Hilfe, und es gab keinerlei Komplikationen.

Es ist gut, dass Linkshänder heute nicht mehr gezwungen werden, rechts zu schreiben.

Allerdings würde ich vor einer Dramatisierung warnen. Längst nicht alle, die man zum Umlernen zwang, haben Schlafstörungen bekommen oder stottern.

Kritisch sehe ich auch die These, dass es keine Beidhändigkeit gebe. Ich habe keinen wissenschaftlichen Gegenbeweis, dafür aber schon eine Menge Thesen in der Wissenschaft gesehen, deren Gültigkeit irgendwann nicht mehr gegeben war.
 
Ich bin auch umerzogene Linkshänderin, habe mir das Schreiben aber auch ganz problemlos vor 25 Jahren wieder umtrainiert und schreibe beidhändig, was in gewissen Situationen sehr praktisch ist.
Kann mir allerdings nicht vorstellen andersrum Klavier oder womöglich noch Orgel zuspielen und habe so ein Instrument auch noch nie gesehen.
 
Wie kam das? Gibt´s jetzt ne ganz banale Erklärung (Hand gebrochen) oder steckt mehr dahinter?

Komplizierte Ellenbogenfraktur. ;-)

Wir lernten in der ersten Klasse ja die "Schreibschrift". Unsere Lehrerin war ein Modell aus ~1920, die die einzige Linkshänderin in unserer Klasse mit Argusaugen beobachtete und regelrecht schikanierte, damit sie nur ja nienieniemals die "böse Hand" [sic] benutzte. Eigentlich war sie der Auffassung, dass ich besser gar nicht schreiben lernen soll als mit links. :blöd:Mein Papi (selbst Lehrer und damals schon stellv. Schulleiter) hat dann mal ein kollegiales Gespräch geführt und ich bekam die ausnahmsweise erteilte Lizenz, mit der "bösen Hand" schreiben zu dürfen.

So aberwitzig war das seinerzeit... lieber gar nicht schreiben als mit der "bösen Hand". Grenzt an Schwarze Pädagogik (wie so Vieles, damals...)

Ich kann heute noch passabel mit der linken Hand schreiben. Kam mir viele Jahre später zugute, als ich gerade einen neuen Job antrat und mal wieder den rechten Radius frakturiert hatte (Risikosportarten fordern ihren Tribut). :party:
 

Nebenwirkungen treten nur bei denkintensiven Tatigkeiten auf. Weiß ja nicht, wieviel du beim Zahneputzen nachdenken musst. Manche ziehen auch die Hose mit der Beißzange an. Auch kann man leicht ins sinnlose Rumdiskutieren kommen, weil man recht haben will. Dabei ist das kein diskussionswurdiger Gegenstand (mehr). Man erinnere den englischen Ausdruck fur das Umschulen "brain breaking". Sehr gefährlich möglicherweise... es heißt, Gröfaz und ein paar andre Terrorspezialisten wären solche Kandidaten gewesen.
Mir geht es nicht ums Recht haben. Es ist ja schon ein deutlicher Unterschied, wenn du die Gefahren auf denkintensive Bereiche eingrenzt. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es schädlich ist, wenn ein linkshändiges Kind mit rechts schreiben MUSS. Es ging mir aber um die Aussage, dass es in jedem Fall schaden würde, wenn man die schwache Hand trainieren würde, und das ist, zumindest wenn ein Erwachsener das freiwillig tut, Humbug! Siehe meine Beispiele, die man gerne auf denk- oder konzentrationsintensive wie Musizieren (z.b. Klavier oder drums) oder Sport (Dart, Billard, Fußball) ausdehnen kann. Für ronnie o Sullivan ist es z.b. ein Vorteil, dass er im Snooker mit beiden Händen gleich gut stoßen kann. Und auch Fußballer trainieren ihren schwachen Fuß um besser zu sein.
 
Da hast du doch einen Vorteil, meine ich. Oft hat die linke Hand viel mehr zu tun als die rechte, muss hin und her pendeln und rasch die Sechzehntelnoten klopfen usw. Eigentlich kenne ich erst ein Stück wo die rechte Hand mehr leisten muss: Der lustige Landmann.
 
Für meine Doktorarbeit habe ich etliche Linkshänder getestet. Einige von denen konnten mit beiden Händen gleichzeitig schreiben: mit der linken Hand in Spiegelschrift, mit der rechten Hand normal. Also so, dass sich die Hände beim Schreiben voneinander wegbewegen. Und der Witz war: manche von denen wussten nicht, dass sie das können. Sie haben das erst im Labor bemerkt.
 
Dies kann ich nur bestätigen. Ging mir auch so. Vor Jahren waren das mal ne Wette bei Thomas Gottschalk:lol:
 
Also Kaffee, nich so viel nachdenken. Anfangen!
 
Ich bin Linkshänder. Wurde von meinem Grossvater "umgepolt". Mache immer noch viele Sachen mit links. Piano, wie andere Instrumente auch spiele ich normal. Nur mein Schlagzeug habe ich auf "links" umgebaut. Ist da ja auch kein grosses Problem und geht für mich besser...
 
Ich schätze mal, dass es um diesen Herrn hier geht:
http://www.augsburger-allgemeine.de...ndet-Klavier-fuer-Linkshaender-id7504411.html

Sein Argument ist, dass es sich falsch anfühlt und er sich mit der linken Hand besser und befreiter ausdrücken kann. Loso scheint zu meinen, dass die Oberstimme führt und darum mit der starken Seite gespielt werden muss. Ich erlaube mir, diese Prämisse anzuzweifeln.

Mozart als Überkreuzspieler klingt nicht ganz so abwegig wie Bach, aber gerade bei Mozart frage ich mich, ob da nicht der Showeffekt im Vordergrund stand. Mozart hätte ja problemlos für Linkshänder komponieren können.
 

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