Der Linkshänder am Klavier

  • Ersteller des Themas Kaffee89
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Ich bin Linkshänder, der gezwungen wurde mit rechts zu schreiben.
Am Klavier habe ich nicht den Eindruck, dass meine Linke besser ist, als meine Rechte.
Falls ich mir mal ein Schlagzeug kaufen sollte (eigentlich mein Trauminstrument) würde ich es mir aber linksrum aufstellen ;-)

Zum Beginn meines ernsthaften Klavierlernens hatte ich mal nach einem Teil recherchiert, das MIDI-Signale so umdreht, dass man damit ein Digitalpiano als Linkshänderklavier spielen kann.
Weil es so unrealistisch ist, in freier Wildbahn Linkshänderklaviere zu finden, habe ich das aber nicht weiter verfolgt.
 
Moin!

Man kann auch bei einem (hinreichend modernen) Synth 'Pitch Key Follow' auf -100% stellen. Selber Effekt. Oder auf +50%, dann hat man ein Vierteltonklavier und der Bach klingt dann schon seltsam ...

Grüße
Häretiker
 
Emerson konnte beides :-) -->

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ist das Bild jugendfrei?
ist der Mann auf dem Bild freudig damit einverstanden, dass das Klavier ihn besteigt? (man muss ja beim Thema bleiben: passiert sowas nur Linkshändern, oder kann das jedem widerfahren?)
:lol::lol::lol:
 
Bei Streichinstrumenten übrigens kam und kommt es immer wieder vor, dass Musiker aufgrund von irreparablen Verletzungen umlernen und den Bogen in die andere Hand nehmen. Wenn ich das richtig weiß, können die ihr altes Niveau wieder erreichen oder ihm zumindest nahe kommen. Leider weiß ich gerade kein Beispiel, aber der (fast) allwissende @mick mit dem Schwammgehirn kennt bestimmt eines! :-D

Reinhard Goebel, der langjährige Leiter der Musica antiqua Köln ist jemand, der nach einer Lähmung umgelernt hat. Irgendwann hat er sich dann noch eine fokale Dystonie eingehandelt, seitdem kann er gar nicht mehr spielen.

Ein älteres Beispiel wäre Rudolf Kolisch. Der musste nach einem Unfall umlernen; allerdings schon als Kind, was sicher etwas einfacher war. Kolisch sollte man übrigens auch als Pianist kennen. Das Kolisch-Quartett hat nämlich - auf Anregung Schönbergs - als erstes Streichquartett überhaupt versucht, die Beethovenschen Metronomzahlen umzusetzen. Er hat sich sehr intensiv mit der Problematik auseinandergesetzt und weist in seiner Schrift "Tempo and Character in Beethoven's Music" plausibel nach, dass Beethovens Metronomzahlen absolut ernst zu nehmen sind. Schade für alle, die op. 106 spielen...
 
Ein älteres Beispiel wäre Rudolf Kolisch. Der musste nach einem Unfall umlernen; allerdings schon als Kind, was sicher etwas einfacher war.
Ihm gelang die Umstellung sogar im Erwachsenenalter:
Jürgen Kussmaul

Schwierig bleibt dieser Vorgang zunächst unabhängig vom Lebensalter. Jedoch sind die Voraussetzungen in jüngeren Lebensjahren sicherlich günstiger, wenn es um das Verinnerlichen neuer Aktionsmuster und Bewegungsabläufe geht.

LG von Rheinkultur
 

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