Clavio-Gemeinschaftsprojekt zum Beethovenjahr: Alle Bagatellen!

Bei mir sieht es nicht so gut aus, nicht nur, dass ich mich technisch gut strecken muss. Ich bin jetzt auch seit drei Wochen krank und mit erhöhter Temperatur übt sich nicht gut. Für mich ist das ein Langzeitprojekt.
 
Ich wollte auf keinen Fall mit meiner Aufnahme Druck aufbauen! Jeder lässt sich so viel Zeit, wie er/sie braucht. Das Beethoven-Jahr hat ja noch einige Monate.
 
Ich dachte nach einer Woche, ich würde relativ schnell eine Aufnahme machen können...:007:
Aber je länger ich darin herumübe, desto mehr Dinge gibt's, die anders, besser usw. sein müssten.... :008:
Und jetzt nach der Vorlage von Dir.... naja (Du bist zwar Profi, damit muss man sich ja nicht messen - eigentlich! :026:)
 
@Demian, leider ist der psychologische Effekt der Vorlage gewaltig....
Nicht umsonst spielen bei den Schülervorspielen die Kleinsten bzw. Anfänger zuerst und die Besten zum Schluss....

Natürlich braucht man auch ein Vorbild und dafür danke ich Dir! Das motiviert, es ebenfalls gut zu machen, dauert nur etwas länger....:007:
 
@Stefan379
Das Problem bei solch einer den vermeintlichen Fähigkeiten entsprechenden Reihenfolge ist die implizite Bewertung, die noch dazu durch die Reihenfolge und Position im Schülerkonzert bereits vor dem Vorspielen geschieht. Da linst man als Schüler aufs Programm und fragt sich: „Na, wo stehe ich denn?“ (im Sinne von Spielfähigkeit). Darüber hinaus: Wo platziert man bei solch einem Konzept Erwachsene?
 
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Ich dachte nach einer Woche, ich würde relativ schnell eine Aufnahme machen können...:007:
Aber je länger ich darin herumübe, desto mehr Dinge gibt's, die anders, besser usw. sein müssten....
Kommt mir bekannt vor und meine Aufnahme existiert sogar bereits. Allerdings habe ich dann den Fehler gemacht, sie mir anzuhören... Vielleicht nächste Woche, danach sollten sich auch ein paar weitere Amateure wieder trauen.
 
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Ein schönes Projekt! Darf ich noch einsteigen?
Ich würde mir gerne 33/1 und 33/2 schnappen (falls @Debösi dann nicht allzu sauer ist :004:).
 
Hier darf jeder alles und sogar doppelt und dreifach üben und einspielen. Gerne sind noch ein paar Lücken zu füllen, damit dem Anliegen des Herrn TE Genüge getan werde...
 
Cool, dann leg ich mal los. :musik032:
Ich habe keine Erfahrung mit solchen Projekten und wie lange ich für die Stücke brauchen werde. Sich im Forum auf die Stücke festzulegen ist bestimmt eine tolle Motivation (spüre sie schon, im Nacken), ich könnte mir aber vorstellen, daß es länger dauert als man glaubt, bis man mit der Aufnahme wirklich zufrieden ist.
Dann aber stünde ja weiteren Nummern nichts im Wege. Laßt uns vollmachen die Liste!
 
Habe mir @Demian 's Aufnahme nun intensiv angehört - sie macht einen metrisch wankenden Eindruck auf mich. Normalerweise betont man ja im Dreiertakt die 1 und ich sehe hier keine Gründe, davon abzuweichen. Das geht schon mit den eröffnenden 4 gleichen Noten los. Da liegt die zweite auf dem Taktschwerpunkt, sie klingen aber in der Aufnahme fast gleich. Dann gibt es so einen Abgang (ungefähr Takt 18-22), wo auch das Metrum vom Dreiertakt zum Zweiertakt schwankt. Das Trio beginnt wie mit Volltakt. So kurz vor Ende beider Teile des Trios gibt es zwei Stellen, in denen mehrere durch Bögen zusammengefasste Dreiergruppen von Vierteln auftreten, von denen jeweils die letzte und nicht die erste auf dem Taktschwerpunkt liegt. Ansonsten habe ich leider nicht das Henle-Heft und konnte nur die Noten auf imslp einsehen. Dort gibt es viele Ausgaben ohne dynamische und artikulatorische Zeichen - sieht so noch der Urtext aus? Außerdem gibt es eine Ausgabe mit Dynamik und Artikulation. Falls das Herausgeberzusätze sind, sind sie meiner Meinung nach gut gemacht. Das Stück verträgt, ja verlangt schroffe dynamische Kontraste und mit einer Schippe mehr Presto kommt dann ganz von allein der dämonische Charakter dieses Stückes zum Vorschein. (Es ist auch schon viel gutes da, aber das erwähne ich nicht extra.)
 
@klafierspieler

Zur Artikulation:
Die Urtext-Ausgabe hat keinerlei dynamische Angaben, und Vorgaben zur Artikulation gibt es nur im Trio-Teil. Man ist also auf die eigene Fähigkeit des Stilempfindens angewiesen. Klar ist aber, dass das Stück von einem Kontrast zwischen Legato-Trio und Staccato-Hauptteil lebt. Nur gelegentlich unterbreche ich das Staccato durch Zweierbindungen.

Zum Metrum:
Du schreibst ja selbst, dass die Betonungen „fast“ gleich klingen - wie plump würde es denn klingen, wenn ich die Taktanfänge stärker betont hätte? Mit weniger Subtilität wäre die Leichtigkeit der Bewegung verloren gegangen. Der Anfang steuert auf den Schwerpunkt, die ZZ „1“ im zweiten Volltakt zu, da wäre eine allzu starke Betonung auf der „1“ des ersten Volltaktes störend. Und dieses Prinzip durchzieht das gesamte Stück, bis auf die Takte 18 bis 21, wo bewusst das Dreiermetrum durch ein Zweiermetrum überlagert wird. Das ist doch eine geniale Idee! Warum sollte man die verbergen, indem man das Dreiermetrum künstlich beibehält?

Zum Tempo:
Noch mehr Presto ließe manches an Feinheiten untergehen. Das sahen offenbar auch Wilhelm Kempff oder auch Mikhail Pletnev so, Kempff spielt die Bagatelle sogar langsamer als ich.

Aber es hindert dich niemand daran, eine eigene Aufnahme von dem Stück hier einzustellen. Ich wäre gespannt, wie die dann klingt.
 
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Das ist doch keine
sondern das sind wohlmeinde Nachfragen zu interpretatorischen Details und Lesarten.


@klafierspieler

wie plump würde es denn klingen, wenn ich die Taktanfänge stärker betont hätte?
Gar nicht plump, sondern man würde beim Hören durchgängig den richtigen Takt empfinden. Bei späteren Wiederholungen des 4er-Motivs wird es ja auch in den Dreiertakt eingepaßt, das sollte man meiner Meinung nach eben konsequent überall gleich tun. Gravierender empfinde ich sowieso die Betonungsverschiebungen im Trio.

Ich habe auch andere Aufnahmen gegengehört, und nicht bei allen gefällt mir die Akzentuierung. Kempff ist wirklich lahm, das ist doch ein Stück aus Beethovens Sturm- und Drang-Zeit!

Selber spielen werde ich das Stück aber nicht, es soll ja hier kein Wettbewerb werden, sondern eine Ansammlung möglichst aller Bagatellen. Damit ich auch etwas dazu beitrage, verpflichte ich mich hiermit hochoffiziell, op. 33 nr. 5 zu üben. Mit Ergebnissen ist allerdings nicht so bald zu rechnen ...
 

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