Clavio-Gemeinschaftsprojekt zum Beethovenjahr: Alle Bagatellen!

erkennt man an Fragezeichen. Kritik zeigt sich in Punkten am Ende eines Satzes. :-)

Mit der Kritik kann ich übrigens gut leben, ich sehe und höre es eben anders. Auch bei Gedichtvorträgen stört es mich, wenn zu stark betont (geleiert) wird. Du schreibst, die vier Töne am Anfang klingen fast gleich. Hier stärker zu betonen, empfinde ich nach wie vor als plump. Die Betonung kristallisiert sich heraus, es ist ein Prozess.

Was mir allerdings wirklich noch nicht richtig zufriedenstellend gelungen ist, ist bei manchen Lagenwechseln das Legato in den Terzparallelen des Trio. Da hätte ich mir mit Pedal helfen müssen, aber das hätte den Klang punktuell auf störende Weise verändert, was wahrscheinlich am Digitalpiano liegt. Am Akustik-Piano wäre das vermutlich anders. Zu diesem Problem hatte ich tatsächlich mit Kritik gerechnet.
 
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Damit es hier mal weitergeht folgt nach der Einspielung eines Profis jetzt das Kontrastprogramm mit Späteinsteiger-Hobbygeklimpere und viel zu viel Pedal. Hab ich natürlich absichtlich so gemacht, damit sich die anderen Laienpianisten auch endlich trauen.:015: Ich behaupte jedoch, dass es sich live besser anhört, zumindest viel differenzierter. Vor allem dann, wenn weder eine Kamera noch andere Leute zuhören und die Hände nicht schon nach den ersten vier Takten anfangen zu krampfen. Trotzdem scheinen die Lautstärken durch Umwandlung in MP3 plus Upload zusätzlich ausgepegelt zu werden.:020:

https://soundcloud.com/user-928347011/bagatelle-119-9-beethoven/s-pAPr74ZxnC4

Meine KL ist unschuldig, sie hat das Stück bisher noch nicht von mir gehört, aber wegen des Pedaleinsatzes muss ich sie wohl doch noch belästigen, sofern die Skype-Übertragung es zulässt.

Genug der Ausreden, ihr dürft jetzt lästern.:cry2:
 
Liebe @Klimperline

Danke für's Mutmachen und das Teilen Deiner Aufnahme. :-)

Ich bin mir nicht sicher, wie ich Deinen Beitrag interpretieren soll, manches wirkt selbstironisch, manches nicht. Was mir nicht klar ist: möchtest Du Feedback erhalten oder nicht? Über Dich
mag ich jedenfalls nicht.
Auf den hier
kann ich aber zumindest hiermit antworten: :025: ;-)

Liebe Grüße
Gernot
 
Was mir nicht klar ist: möchtest Du Feedback erhalten oder nicht?

Doch doch, Kritik ist immer erwünscht und natürlich sollten meine Bemerkungen ironisch rüberkommen. Das Hauptproblem bei der Aufnahme waren meine verspannten Handrücken, weshalb ich manche Töne nicht voneinander absetzen konnte, und zudem meine Faulheit, was die Beschäftigung mit dem Pedal angeht. Zudem wollte ich in den vier Takten des Mittelteils eigentlich viel deutlicher leiser werden, was man aber leider in der Aufnahme nicht hört. Das funktioniert live aber definitiv, zumindest im stillen Kämmerlein.

Ich bin mir aber sicher, dass Du noch viel mehr gehört hast, also raus damit! Beethoven soll zumindest nach Beethoven klingen und ich werde das überschaubare Stück ganz sicher noch nicht weglegen.
 
Ok. Hier meine Gedanken.

Insgesamt finde ich ist schon sehr viel da. Die Struktur ist klar und auch, wenn Du Dir von der Aufnahme mehr erwartest, finde ich auch die dynamische Differenzierung gut nachvollziehbar.

Wegen des Pedals würde ich mir eigentlich weniger Sorgen machen. Ich nehme das jedenfalls nicht als störend wahr. Der vorletzte Akkord klingt für mich unsauber. Ob da falsche Töne dabei sind, oder schlechter Pedalwechsel schuld ist, kann ich nicht sagen.

Woran Du aus meiner Sicht in erster Linie arbeiten musst, ist die rhythmische Stabilität in den Aufstiegen (Takt 1-2 und Parallelstellen). Das kommt noch nicht gleichmäßig.

Ab T3 kommt rechts eine Mittelstimme dazu. Da muss man aufpassen, dass die nicht zu stark wird. Bei Dir wirkt das f'' fast wie ein Teil der Oberstimme.

In der zweiten Klammer gibt es jeweils Gruppen mit einem Bogen über 3 Achtel und dann eine Viertel mit einem Keil drauf. Ich nehme an, Du meinst diese Stellen, wenn Du von Problemen beim Absetzen sprichst. Zum Teil wirkt das noch zu stark verbunden. Ich finde diese Trennung ist auch nicht leicht umzusetzen, insbesondere, wenn es schneller wird. Ich glaube, ich habe da das Pedal nur auf den hohen Schlusstönen benutzt. Wenn Du es auch bei den Achteln nutzt, musst Du wirklich auf den Pedalwechsel aufpassen.

Du machst da ein langes Ritardando hin zur Fermate auf e'''. Kann man wahrscheinlich machen. Die Wirkung der Fermate wäre aber größer, wenn Du davor nicht langsamer wirst.

Frohes Schaffen und liebe Grüße
Gernot
 
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Vielen Dank für Deine ausführliche Korrektur, Gernot!

Der vorletzte Akkord klingt für mich unsauber. Ob da falsche Töne dabei sind, oder schlechter Pedalwechsel schuld ist, kann ich nicht sagen.
Da parkt mein Fuß mal wieder auf dem Pedal, zudem ist mir der Akkord zu laut rausgehauen, weil ich die Staccato-Bewegung nicht geschafft hatte. Ich war aber zu faul, das Stück nochmal zu spielen, denn irgendwo hakt es ja immer...

rhythmische Stabilität in den Aufstiegen (Takt 1-2 und Parallelstellen). Das kommt noch nicht gleichmäßig.
Ja leider, gleichmäßig geht in dem Tempo nur selten. Kann aber auch sein, dass ich mir eine für diese Stelle ungünstige Bewegung einstudiert habe, denn die Muskulatur macht dort dicht.

Ab T3 kommt rechts eine Mittelstimme dazu

Äh danke, die hatte ich übersehen.:girl:Immerhin lässt sich DIESER Fehler leicht beheben.

In der zweiten Klammer gibt es jeweils Gruppen mit einem Bogen über 3 Achtel und dann eine Viertel mit einem Keil drauf.
In meinen Noten gibt es weder Klammern noch Keile, meinst du die vier Takte, die zur Fermate führen? In meinen Noten befinden sich Staccatopunkte über den Vierteln, auch über der Viertel mit der Fermate, was übrigens der Grund ist, warum ich dort absichtlich langsamer werde. Fermate und Staccato passen für mich nicht zusammen, also habe ich insgesamt verlangsamt.

Die Wirkung der Fermate wäre aber größer, wenn Du davor nicht langsamer wirst.

OK, bei der Wiederholung klingt es in meiner Einspielung tatsächlich nach Fermate, was ich aber eigentlich nicht beabsichtigt hatte.

Es wird Zeit, dass wieder normaler Klavierunterricht möglich wird, über Skype wird es die KL schwer haben, dies alles zu sehen, genau herauszuhören und zu korrigieren.
 
Sieht bei mir so aus (Wiener Urtext):

upload_2020-7-18_9-53-10.png

Mit "Klammer" meinte ich die Wiederholungszeichen. Habe da nicht weiter nachgedacht, das ist aber wahrscheinlich falsch, jedenfalls missverständlich, weil Volta-Klammern gibt es hier definitiv keine.

Die Keile sind meines Wissens nach wie Staccato-Punkte zu verstehen und nicht als Marcato-Anweisung. In den Manuskripten waren das wohl auch eher Striche als Keile. Jemand hat mir mal gesagt, dass damals in der Notation Punkte und Striche nicht systematisch unterschieden wurden. Mit dem verfügbaren Schreibzeug müsste man auch sehr sauber arbeiten, um das konsequent umzusetzen. Vielleicht kann da jemand etwas dazu sagen, die/der sich mit Notationskonventionen auskennt.

Ad Bögen: Im Manuskript gehen die Bögen laut Anmerkungen bis zur letzten Viertel, in der Originalausgabe dann so wie hier. Das wurde also korrigiert.

Liebe Grüße
Gernot
 
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Bei mir sehen die Noten so aus, weshalb ich vor den Vierteln auch nicht absetze:

upload_2020-7-18_11-0-0.png

Gibt es vielleicht noch weitere Abweichungen und welche Version ist heute üblich?

Edit: Der Herausgeber der von mir benutzten Ausgabe ist Eugen d' Albert und er merkt tatsächlich zu 14) an, dass man diese beiden Takte leicht verzögert spielen soll, ab 15) dann wieder á tempo.
 
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von d'Albert ergänzt scheinen folgende Elemente:
  • alle Phrasierungsbögen außer jenen in TT 9 bis 12
  • das mf in T 9 und die Decresc.-Gabel in TT 11-12
  • alle Staccato-Punkte im Bass-System und alle im oberen System mit Ausnahme der letzten Viertel in den TT 9 bis 11
 

Mir hat's gefallen, was aber nicht bedeuten muss, dass nicht irgendwelche Feinheiten bemängelt werden könnten.
Aber gefallen, weil es schön gespielt ist, genügt mir erstmal.
 
Mir hat's auch gefallen, hübsch. Und musikalisch gespielt.
 
Einfach so hingelascht? Warum nimmst Du aus der Liste dann nicht was Passenderes mit evtl. mehr Übeaufwand? :musik064: Sind noch ein paar Unbemannte dabei.

Der Hintergrund ist ein anderer: Im Juli war diese Bagatelle Teil des Reddit Piano Jams; ich habe also hier Zweitverwertung betrieben. Aber ja, ich werde mich weiterer Bagatellen annehmen.
 

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