Clavio-Gemeinschaftsprojekt zum Beethovenjahr: Alle Bagatellen!

Nach 2 Aspirin, 1 Ibuprofen und einer halben Flasche Rotwein ist der Ludwig van Tinnitus vorbei und jetzt mag ich ihn auch.
Nein, der Tag gestern war außer dem Virustest nur negativ und meine Laune entsprechend mies.
Wahrscheinlich krieg ich jetzt wegen Volksverhetzung und offensichtlichem Banausentum 6 Monate Clavioentzug und zwei bis drei anhängige Unterlassungsklagen.

Oh, je!! Gute Besserung! Banausentum ist nicht so schlimm wie Majestätsbeleidigung.
:puh:
 
Oh ja! Angefangen beim Helikopter-Streichquartett (bis hin zu seiner unfassbaren Bemerkung bezüglich 9/11).

Das ist doch nicht alles! Gut, das Helikopterquartett muss man nicht mögen und seine Bemerkung zu 9/11 war geschmacklos - was er allerdings selbst auch sehr schnell eingesehen hat. Aber das Gesamtkunstwerk "Licht" ist ein Jahrhundertwerk, das kann man nicht so einfach mit einem Satz abtun. Man muss den Menschen Stockhausen nicht mögen, von mir aus kann man ihn auch hassen, aber man sollte seinen Hass nicht auf das gesamte Werk projizieren.

Wagner hat auch Abscheuliches über das Judentum geschrieben, aber seine Opern sind trotzdem zeitlos gültige Kunstwerke. Das voneinander zu trennen, gelingt den meisten problemlos.
 
Ich kann ja alternativ nach C transponieren. :-D
Das Stück steht in der Tat in der Horrortonart F-Dur. Aber intensives Studium des Notentextes brachte mich zu der Erkenntnis, das sowieso jedes zweite "b" zugunsten eines freundlich-weißen "h" aufgelöst wird. Das war sicher der besondere Service vom alten Ludwig für Vorzeichenphobiker.

Die Sache ist also easy für Dich machbar. Alternativ könntest Du auch alle nicht aufgelösten - also weiter bestehenden - "b" einfach weglassen. Das geht auch und ergibt neue Klänge. Kann ja nicht so wichtig sein, ein einzelner Ton - das Stück hat noch genug andere, weitere Töne.

Viel Erfolg, Ausreden gelten nicht!

CW
 
Op. 33 No.6 (einziges Stück, wovon ich die Noten habe - und nur 2 Seiten:007:).
Melde mich mal unverbindlich damit an...
 
Man muss den Menschen Stockhausen nicht mögen, von mir aus kann man ihn auch hassen, aber man sollte seinen Hass nicht auf das gesamte Werk projizieren.
Vorsichtshalber oute ich mich mal, bevor es irgendjemand rauskriegt: Als Prüfungsstück habe ich als Student frühe Sachen von Stockhausen (den ich zu Lebzeiten noch kennenlernen durfte) im Programm gehabt.



Erschwerend kommt dazu, dass ich eine als exzellent bewertete Analysearbeit über die von mir gespielten Klavierstücke I-IV geschrieben habe. Damit ist für mich vermutlich ein von @Marlene ab sofort verhängtes lebenslanges Hausverbot fällig.

LG von Rheinkultur
 
Ich nehme das Projekt jetzt als Ansporn op. 119 Nr. 6 und 7 weiterzubringen.
 

Ich habe mich in den letzten Jahren mit op 33 und op 119 befasst. Meine subjektive Wahrnehmung der Schwierigkeitsgrade als Amateur:

Sieben Bagatellen op. 33:
1. Andante grazioso, quasi allegretto (2-3)
2. Scherzo allegro (4-5)
3. Allegretto (1-2)
4. Andante (3)
5. Allegro, ma non troppo (5)
6. Allegretto quasi Adante (2-3)
7. Presto (4)

Elf neue Bagatellen op. 119:
1. Allegretto (1)
2. Andante con moto (2-3)
3. a l'Allemande (2-3)
4. Andante cantabile (2)
5. Risuoluto (3)
6. Andante (4-5)
7. Allegro, ma non troppo (5)
8. Moderato cantabile (3-4)
9. Vivace moderato (3)
10. Allegramente (3)
11. Andante, ma non troppo (2)

Ich bin zufällig auf op. 33 gestoßen. Die Noten lagen in einem Korb mit reduzierter Ware. Wirkte beim Durchblättern gut machbar. Das war ein paar Jahre, bevor ich sie tatsächlich angegangen bin und bemerkt habe:
Die wenigsten Bagatellen sind "Kleinigkeiten". :015: Sie haben es in sich. :007:

Die Bagatellen gehör(t)en immerhin zu den Wahlstücken in der ersten Runde des Wiener Beethoven Klavierwettbewerbs. Und für die TeilnehmerInnen stellen diese Stücke wohl keine besonderen manuelle/technische Herausforderung dar.

Ich finde die Bagatellen sehr reizvoll, weil sehr unterschiedlich und ich denke, ich habe sehr viel an diesen Stücken gelernt.

Liebe Grüße
Gernot
 
Ich möchte auch gerne op.119 Nr.1 spielen. Geht das?

Ist die einzige, die ich mal im Unterricht erarbeitet hatte :007:

LG Leonie
 
Damit ist für mich vermutlich ein von @Marlene ab sofort verhängtes lebenslanges Hausverbot fällig.

Nö, jeder soll machen was ihm beliebt und Du könntest sogar eines seiner Klavierstücke bei mir spielen, wenn Du Lust dazu hättest. Aber mögen werde ich diese für mich nicht nachvollziehbare Aneinanderreihung von Klängen nicht. Daher habe ich es nicht geschafft, was mir mit "Le sacre du printemps" gelungen ist (allerdings erst beim dritten Mal): Es ganz anzuhören.
;-)
 
Ist 1 schwierig und 5 leicht oder ist die Skala umgekehrt?

Ich habe mich nämlich mit der Tinnitusbagatelle op.33/2 ganz schön rumgeärgert. Lehrreich, das gebe ich zu. Diese Bagatelle ist ja als Karikatur gedacht von Herrn Spaßvogel Beethoven.
Aber wenn man eine Karikatur spielen soll, muss man das, was man karikiert auch 1000%ig verstanden haben, sonst wird man selber zur Karikatur. Weil ich das gespürt habe, sind die Noten nicht nur einmal in die Ecke geflogen. Wo auch schon der Mozart KV 333 immer wieder hinfliegt.

:teufel::teufel::teufel::party::teufel::teufel::teufel::teufel::teufel::teufel::teufel::party::teufel::teufel::teufel::teufel::teufel::teufel:

und jetzt geht´s auch wieder in den Ohren los :cry2::cry2:.

(weiß schon, warum ich kein Berufspianist werden kann :schweigen:)

Viele Grüße
:teufel:DeBösi:teufel:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rheinkultur Wie bist Du eigentlich zu Stockhausen gekommen? wie lange hast Du das geübt -Wow! (Gerne auch als PN, weil es hier OT ist.)
 
Aber das Gesamtkunstwerk "Licht" ist ein Jahrhundertwerk, das kann man nicht so einfach mit einem Satz abtun.

Jeder soll hören und machen was ihm gefällt solange er seine Mitmenschen damit nicht belästigt.

Das voneinander zu trennen, gelingt den meisten problemlos.

Mir auch, es ist seine Musik die mir nicht gefällt. Aber ich bin immer offen für mir unbekannte Dinge, ich lerne gerne etwas hinzu. Daher habe ich mir den Sacre mehrmals angehört. Oder Alban Bergs Sonate die mir nach mehrmaligem Hören immer besser gefallen hat.

Damals hatte ich auch ein gestörtes Verhältnis zu Schönberg und dann kam er im Abo des Gürzenich Orchesters. „Oh Gott, Schönberg!", habe ich gedacht. Am Tag vor der Aufführung fand eine Einführung in das Werk statt. Beim Aufsuchen meines Sitzplatzes habe ich mich über die erweiterte Bühne mit zahlreichen zusätzlichen Stühlen gewundert. Grundsätzlich höre ich mir Werke nicht vor dem Besuch im Konzertsaal an, ich wusste also nicht, was mich erwarten würde. Was ich dann gehört habe war eine Offenbarung. Das ist für mich ein Gesamtkunstwerk:

Die Gurre-Lieder!

Und weil ich offen bin für mir unbekanntes habe ich Stockhausens Dienstag, Luzifers Abschied und Sonntags-Abschied angehört, aber nur in Etappen. Beim Dienstag habe ich einige Stellen nur wenige Minuten geschafft. Bei Luzifer war es weniger. Das ist nicht „meine“ Musik.
 
Ich beteilige mich, vielleicht, ganz unverbindlich, mal sehen wie weit ich komme, mit op.33 Nr.4
 

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