Und damit wir nicht uns mit den Schwingungen (Obertonmustern) eines Musikinstruments auseinandersetzen müssen, würde mich das Laborexperiment interessieren ob und wie genau ein Absoluthörer die Frequenzen reiner Sinustöne aus einem Funktionsgenerator auseinanderhalten könnte, nachdem man ihm, das wäre die Voraussetzung, die entsprechenden Töne vorher vorgespielt hat (unter Nennung der Frequenz oder einfach nur mit irgendwelchen Bezeichnungen "1", "2", "3",...).
Um darüber Aussagen zu treffen, brauchst du mehrere Gruppen:
Zunächst unterteilst du mittels Befragung in Menschen mit und ohne musikalische Vorbildung.
Dann brauchst du in beiden Gruppen.
1. Absluthörer (also Menschen, die über ein gutes musikalisches Gehör verfügen).
2. "Normalos" (also Menschen, die zwar über eine gewisse Gehörbildung verfügen, aber sich nicht für Absoluthörer halten).
Diese Unterteilung dient der internen Vergleichbarkeit.
Dann teilst du weiter in drei Gruppen auf.
A. erhält keinerlei Trainig oder Erklärungen (Kontrollgruppe).
B. erhält Training (aber keine Erklärung ... diese Gruppe trainiert also blind)
C. erhält Training und Erklärung.
Diese Unterteilung dient der Klärung der Forschungsfrage.
Insgesamt bekommst du also 12 Testgruppen, wenn du das dann am Ende wissenschaftlich verwerten willst.
Natürlich vorrausgesetzt, das Forschungsinteresse richtet sich dabei auf die Rolle von Training und Erklärung.
Auf die zwölf komme ich schon bei nur zwei Dimensionen (Absolut- vs. Relativhörer und Musiker vs. Nichtmusiker) und zwei Einflussgrößen (Training und Erklärung).
Die Gruppen sollten mindestens 10 Personen umfassen (und eigentlich sollte die Stichprobe die Verteilung in der Grundgesamtheit wieder geben ... wie viel Prozent der Menschheit besitzt musikalische Grundbildung?).
Das wird ein ziemlich umfassendes Projekt mit wahrscheinlich mehr als ein paarhundert Probanden.
Und das nur, um zu checken, ob man ein "absolutes Gehör" trainieren kann oder ob ein gutes Tongedächtnis als absolutes Gehör interpretiert werden kann.
Das lohnt nicht wirklich.