Nur manche eben nicht - dazu gehören u.a. (Jazz-)Swing oder auch vieles aus Brasilien.
Das auszurechnen, der Unkenrufe zum Trotz, reizt meinen Ehrgeiz. Aber das hat Zeit, noch ist die Realisierung von Synkopen mit ihrem metrischen Vorzug wichtiger. Fälschlicherweise schleppen Synkopen die Metrik nach statt sie vorzuziehen. Von mir für mich und etwaige Interessenten wird das zu zeigen sein, die ggf. per privater Unterhaltung mit mir Kontakt aufnehmen mögen, um Interesse zu bekunden. Es gehört nicht hierher.
Ist die Eingangsfrage eigentlich beantwortet?
Ja, gelernt habe ich dank des Threads: Synkopen übernehmen die Betonung der nächsten Zählzeit, in die sie "hineindauern".
Beginnt etwa eine kombinierte Ganze, wenn ich so eine Überbindung von Einzelnoten mit der Gesamtdauer einer Ganzen nennen darf, bei Zz. 2 in einem normalen 4/4-Takt und endet sie ebenso bei Zz. 2 im nächsten, so wird sie halbschwer betont, nicht schwer (entgegen meiner Annahme), da die Drei vor der Eins kommt.
Selbiges gilt dann womöglich auch für die Zählzeiten ihrerseits, wenn man diese für sich genommen als "Untertakte" begreift.
Auf den Gedanken mit dem Untertakt bin ich gekommen bei meiner Beschäftigung mit Polyrhythmik und Polymetrik, die dasselbe sind, nur dass sich die eine auf den Takt und die andere auf den Untertakt/Zählzeit bezieht. Oder war es umgekehrt? Egal, wird eh grundsätzlich bestritten werden unter Verweis darauf, dass das, was ein Anfänger am Klavier sagt oder denkt, allermeist, so auch hier, auf Irrtümern beruht.
Jedenfalls hat das meine Überzeugung gestärkt, dass Musik ein fraktales Wesen hat.
Ein Polyrhythmus zum Beispiel, bestehend aus Klicks mit jeweils gleichen Abständen, wird bei extremer Temposteigerung zu einem Akkord, der entweder konsonant ist bei kleinzahligen Abstandsverhältnissen der enthaltenen Grundpulse, oder dissonant bei größerzahligen Verhältnissen. Und wer nicht wahrhaben mag, dass Computer mit fraktalen Strukturen sehr gut rechnen können, sei auf Mandelbrotmengen verwiesen, als ein Beispiel von vielen, googelt selbst.
Zudem scheint mir, könnte man Swing und Shuffle, und wie die ganzen erwähnten Rhythmusvariationen heißen mögen, als Synkopierungen innerhalb von Untertakten/Zählzeiten begreifen.
Wer sich über diese Untertakte noch frei definierte Accelerandi oder Retardandi gelegt denkt, die sich von einem zum anderen kontinuierlich, und zwar nicht unbedingt linear-kontinuierlich, sondern n-gradig polynomiell verstärken oder abschwächen, bekommt vielleicht eine Ahnung, dass der eine oder andere Killerphraser hier sich eines Tages wundern wird.
Der Irrtum, dass Computer nur gerade Rhythmen können, kommt einfach daher, dass viel Potenzial lange ungenutzt blieb, oder besser gesagt, zugunsten der Latenzgarantie, der Echtzeitfähigkeit aufgegeben werden musste.
Es gab Synthesizer und MIDI und der Mensch spielte selbst mit all seinem vom Lehrer zum Schüler tradierten, mehr oder weniger fundierten Rhythmusgefühl. Und dann gab es Techno und DAWs und Konsorten, und die Menschen haben sich an gerade Rhythmen gewöhnt, genau wie sie sich an rechte Winkel und ebene Flächen gewöhnt haben ... echte Musiker haben aufgeatmet, denn "Computer können sich nicht rhythmische Freiheiten nehmen wie der Mensch". Klar, bisher hat sich womöglich niemand die Mühe gemacht, Rhythmus in all seinen Facetten aus mathematischer Sicht zu begreifen.
Ich glaube aber lieber weder, dass ich der erste bin, der das versucht, noch, dass ich garantiert Erfolg haben werde. Noch nicht mal bin ich mir sicher, dass sich die KI-Apologeten, von deren anti-humanistischer Ideologie ich mich als Determinist ausdrücklich distanziere, sich ewig daran die Zähne ausbeißen, mein Programm für sich nutzbar zu machen. Musik kopieren, nachahmen, heuristisch zusammenwürfeln können sie ja schon, mit Verstehen hat das alles nix zu tun, am wenigsten verstehen sie das, was ihre Maschinen "lernen".