Bechstein historisch

  • Ersteller des Themas verdi1813
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Werter Wiedereinaussteiger,

gut, ich nehme die Äußerung, welche Du offensichtlich als "fein bemäntelte" Unterstellung ein Nazi zu sein verstehen möchtest, zurück, hatte ich mich vielleicht vorschnell aufgrund Deines zuerst mit affektiven Vorwürfen und Unterstellungen gespickten Beitrages dazu hinreißen lassen.

Ganz nebenbei und dezidiert nicht auf Wiedereinaussteiger bezogen ist es übrigens interessant, dass Personen mit bedenklichem Gedankengut dieses oft nicht als solches zu erkennen scheinen, sondern sich selbst nur als konservativ einschätzen, obwohl das Auswerten der von ihnen ausgefüllten, entsprechend entworfenen Fragebögen zeigt, dass es viele Überschneidungen mit rechtsextremen Gedankengut gibt. Das sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr hat dazu vor nicht allzu langer Zeit eine Studie veröffentlicht. Die Testgruppen müssten allerdings noch erweitert werden, um noch stichhaltigere Ergebnisse zu erhalten.
Übrigens ist es selben Gruppen, die sich weltanschaulich zumindest partiell in der Grauzone von rechts/konservativ zu rechtsextrem aufhalten, den Sinn und Zweck von Aufarbeitung nicht erkennen und einen Schlussstrich ziehen wollen usw. auch oft zu eigen, einen Betroffenheitsgestus an den Tag zu legen, wenn jemand den bösen Verdacht (und nicht "Unterstellung") vom Rechtsextremismus oder auch nur von - und jetzt lieber Wiedereinaussteiger, aufgemerkt! - bedenklichen Äußerungen ihnen gegenüber geäußert hat. Daher unterstelle ich hier niemanden etwas und nehme es zurück, sollte ich es getan haben. Dass sich ob gewisser Äußerungen hier im Forum Verdachtsmomente ergeben, werde ich allerdings nicht zurücknehmen. Da ich aber erst einmal an das Gute im Menschen glaube, sehe ich die Ursachen darin nicht in bösem Willen oder der eigenen Weltanschuung, sondern führe sie auf Unverständnis , vielleicht auch Sturheit oder Bequemlichkeit zurück. Nichts also, was ein klärendes persönliches Gespräch unter Zuhilfename sachlicher und wissenschaftlicher Argumente nicht in den meisten Fällen lösen könnte. Angeboten hab ich ein solches ja bereits, Wiederauseinsteiger.
 
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Werter Wiederauseinsteiger,

gut, ich nehme die Äußerung, welche Du offensichtlich als "fein bemäntelte" Unterstellung ein Nazi zu sein verstehen möchtest, zurück, hatte ich mich vielleicht vorschnell aufgrund Deines zuerst mit affektiven Vorwürfen und Unterstellungen gespickten Beitrages dazu hinreißen lassen.

Ganz nebenbei und dezidiert nicht auf Wiederauseinsteiger bezogen ist es übrigens interessant, dass Personen mit bedenklichem Gedankengut dieses oft nicht als solches zu erkennen scheinen, sondern sich selbst nur als konservativ einschätzen, obwohl das Auswerten der von ihnen ausgefüllten, entsprechend entworfenen Fragebögen zeigt, dass es viele Überschneidungen mit rechtsextremen Gedankengut gibt. Das sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr hat dazu vor nicht allzu langer Zeit eine Studie veröffentlicht. Die Testgruppen müssten allerdings noch erweitert werden, um noch stichhaltigere Ergebnisse zu erhalten.
Übrigens ist es selben Gruppen, die sich weltanschaulich zumindest partiell in der Grauzone von rechts/konservativ zu rechtsextrem aufhalten, den Sinn und Zweck von Aufarbeitung nicht erkennen und einen Schlussstrich ziehen wollen usw. auch oft zu eigen, einen Betroffenheitsgestus an den Tag zu legen, wenn jemand den bösen Verdacht (und nicht "Unterstellung") vom Rechtsextremismus oder auch nur von - und jetzt lieber Wiederauseinsteiger, aufgemerkt! - bedenklichen Äußerungen ihnen gegenüber geäußert hat. Daher unterstelle ich hier niemanden etwas und nehme es zurück, sollte ich es getan haben. Dass sich ob gewisser Äußerungen hier im Forum Verdachtsmomente ergeben, werde ich allerdings nicht zurücknehmen. Da ich aber erst einmal an das Gute im Menschen glaube, sehe ich die Ursachen darin nicht in bösem Willen oder der eigenen Weltanschuung, sondern führe sie auf Unverständnis , vielleicht auch Sturheit oder Bequemlichkeit zurück. Nichts also, was ein klärendes persönliches Gespräch unter Zuhilfename sachlicher und wissenschaftlicher Argumente nicht in den meisten Fällen lösen könnte. Angeboten hab ich ein solches ja bereits, Wiederauseinsteiger.


Erlaube bitte, dass ich milde lächle. Wer hat Dich beauftragt, hier die Verfasstheit anderer sonor „wissenschaftlich“ erklären zu sollen?

Dann: Du schreibst meinen Nick konstant falsch. Das darf ich überlesen, oder das darf ich bemerken, still hinnehmen, pointieren, und positiv oder aber negativ kommentieren. Ich kommentiere: wer einen Namen oder Nick falsch schreibt, handelt unachtsam, letztlich respektlos.

Für wieviel noch würdest Du dann immer noch sonore Erklärungen und abwiegelnde „Wenn-Dann“-Entschuldigungen finden wollen? Die kleine klaren Entschuldigungen sind und sein wollen? Die auch wieder – Unverschämtheit – das hochvermutlich „fehlerhafte“ Rezipieren bei einem anderen insinuieren?

D.h. eigentlich dächtest Du, beliebst es so darzustellen, dass es an dem von Dir zuvor Geschriebenen nichts zu entschuldigen gäbe. Aber wenn denn Deine Worte bei mir so angekommen seien (..<genervtes augenrollen..>..) , na dann, zur Not, na dann nähmest Du Deine Worte mal - bedingt (abhängig von meiner "Fehlwahrnehmung") zurück?

Oha..

Simulation von Friedfertigkeit bei gleichzeitig weiter sublimen subkutanem Austeilen..

Aber gleichwie: Bei fehlendem Respekt erübrigt sich alles Weitere.

Meinerseits ist hier EOD mit Ka8.

Ciao
 
Zum weiteren Nachdenken allerseits:

- Zu argumentieren, dass nur eine bestimmte Person (wie Helene Bechstein) für eine Verwicklung in Nazi-Machenschaften verantwortlich sei, während andere dafür keine Verantwortung trügen, ist ein weiteres wohlbekanntes Muster der Nachkriegs-Apologetik vieler Deutscher gewesen, und das Argument wird nicht dadurch besser, dass man es heute unbedacht wiederholt. In aller Regel ist es sachlich falsch. So auch in diesem Fall. Man lese z.B. einmal hier nach: Edwin Bechstein (gestützt auf ein Lexikon von Ernst Klee, der sehr gewissenhaft recherchiert). Es hilft auch nichts, dann eben das Ehepaar verantwortlich zu machen, um die restliche Firma freizusprechen. Je näher man hinschaut, desto mehr wird man sehen.

- Am feinsten sollte man zuhören bzw. lesen, wenn über Juden oder jüdische Einrichtungen gesprochen wird. Weiter oben kann man ganz unangebrachte Seitenhiebe auf die Jewish Claims Conference und den Zentralrat der Juden lesen. Wer will da sagen, die Vergangenheit sei vergangen? Geschichte ist nicht nur eine Folge von Handlungen und Ereignissen, sondern auch von Haltungen und Einstellungen, von Mentalitäten und Werten. Diese dauern sehr viel länger an als die Ereignisse. Und es kann manchmal schwierig sein, sich selbst klar zu machen, in welchem Maß wir selbst noch in solchen Haltungen und Einstellungen gefangen sind.

Wer weiter über solche allgemeinen Fragen nachdenken will, findet Material an vielen Stellen, z.B. auch hier: Antisemitismusbericht des Deutschen Bundestages (mit dem Link auf den entsprechenden Bericht zum download).

- Destenay: Du hast völlig recht, wenn du schreibst, dass es auf die Suppe ankommt, die wir heute kochen. Für uns in Deutschland bedeutet das aber manchmal, die alten Zutaten zu erkennen, die immer noch darin köcheln.
 
so weit mir bekannt, war es vornehmlich die Erbin Helene, welche erstens den ultranationalen Kreisen nahestand und sodann den Anstreicher protegierte - es war nicht "die Firma Bechstein", welche quasi offizieller oder selbsternannter Werbeträger des NS-Regimes war --- sehe ich das so weit richtig? Wenn ja, was soll denn Bechstein heute mehr tun, als sich natürlich zu ärgern und ein paar Worte des Bedauerns anzumerken?

Es gibt in den Katholischen Kirchen so kleine Häuschen wo man sich reinsetzen kann und seine bösen Taten an ein dunkles engmaschiges Gitter beichten kann, dahinter sitzt irgend ein Mann der vom lieben Gott geschickt wurde,- es wird von diesem Gottmann dann versprochen, dass der liebe Gott verzeiht hat und ein Schlussstrich gezogen wird, so einfach soll dies deren Gott machen, natürlich erhofft man auch eine grosszügigen Einlage in die Spendenkasse.
Was bringt eine Nachträgliche Beichte der grossen Firmen die den Schnautzer unterstützt haben? das Häuschen in der Kirche ist viel zu klein! vielleicht einen Farbkessel mit gutem Gewissen zu kaufen um seine Wohnung neu zu bepinseln. Warum will man die Geschichte nicht akkzeptieren so wie sie ist, alles andere ist lächerlich. Die heutige Generation kann für diese Schandtaten keine Verantwortung übernehmen, sondern nur für die Zukunft Verantwortung tragen.

Cordialement
Destenay
 
Lieber Wiedereinaussteiger,

auch wenn Du es nicht mehr kommentieren willst, das Falschschreiben Deines Namens beruht tatsächlich auf einem Lesefehler meinerseits, ich habe es schon in meinen vorangegegangenen Beiträgen korrigiert.

Warum glaubst Du, dass mich jemand dazu beauftragt hat, die Verfasstheit einzelner hier wissenschaftlich erklären zu wollen? Etwa wieder die Jewish-Claims-Conference? Wissenschaftliche unterlegte Argumente (ich habe hier noch nicht einmal genaue Nachweise erbracht!), sind nun mal das einzig stichhaltige, womit man über dieses Thema streiten sollte. Soll ich etwa Thesen ins Feld führen, die ich mir unreflektiert am Stammtisch zusammengereimt oder der BILD entnommen habe? Zudem sehe ich es schon aus Berufswegen als meinen Auftrag, tätig zu werden wenn UNREFLEKTIERT Schlussstrich und Schulddebatten geführt werden. Dies tue ich dort wo ich die Notwendigkeit sehe, also auch in einem Klavierforum. Lieber aber täte ich es von Angesicht zu Angesicht, da erreicht man meistens mehr und niemand kann einfach ausweichen, so wie Du es jetzt tun willst, Weidereinaussteiger.
Die Notwendigkeit einer Entschuldigung läge also viel eher auf Deiner Seite, aber mir wäre es lieber, wenn Du einmal einige Fachbücher zum Thema zur Hand nimmst, Deine Haltung und Äußerungen überdenkst und wir uns danach weiterunterhalten.

@maurus

Volle Zustimmung!

@ Destenay

Um für die Zukunft Verantwortung zu tragen muss man auch seine Vergangenheit akzeptieren und aufarbeiten. Wie sonst soll ich wissen, wo ich aktuell stehe, wo die Gefahren für die Zukunft lauern und wie ich diese Gefahren bekämpfen kann?
 
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Es gibt in den Katholischen Kirchen so kleine Häuschen wo man sich reinsetzen kann und seine bösen Taten an ein dunkles engmaschiges Gitter beichten kann, dahinter sitzt irgend ein Mann der vom lieben Gott geschickt wurde,- es wird von diesem Gottmann dann versprochen, dass der liebe Gott verzeiht hat und ein Schlussstrich gezogen wird, so einfach soll dies deren Gott machen, natürlich erhofft man auch eine grosszügigen Einlage in die Spendenkasse.
Was bringt eine Nachträgliche Beichte der grossen Firmen die den Schnautzer unterstützt haben? das Häuschen in der Kirche ist viel zu klein! vielleicht einen Farbkessel mit gutem Gewissen zu kaufen um seine Wohnung neu zu bepinseln. Warum will man die Geschichte nicht akkzeptieren so wie sie ist, alles andere ist lächerlich. Die heutige Generation kann für diese Schandtaten keine Verantwortung übernehmen, sondern nur für die Zukunft Verantwortung tragen.

Schön gesagt! ;)
 
Um für die Zukunft Verantwortung zu tragen muss man auch seine Vergangenheit akzeptieren und aufarbeiten. Wie sonst soll ich wissen, wo ich aktuell stehe, wo die Gefahren für die Zukunft lauern und wie ich diese Gefahren bekämpfen kann?

Man kann ja nur hoffen, dass du deine eigene Vergangenheit genauso gut aufarbeitest wie die anderer Leute. ;)
 
Lieber Wiedereinaussteiger,

auch wenn Du es nicht mehr kommentieren willst, das Falschschreiben Deines Namens beruht tatsächlich auf einem Lesefehler meinerseits, ich habe es schon in meinen vorangegegangenen Beiträgen korrigiert.

Warum glaubst Du, dass mich jemand dazu beauftragt hat, die Verfasstheit einzelner hier wissenschaftlich erklären zu wollen? Etwa wieder die Jewish-Claims-Conference? Wissenschaftliche unterlegte Argumente (ich habe hier noch nicht einmal genaue Nachweise erbracht!), sind nun mal das einzig stichhaltige, womit man über dieses Thema streiten sollte. Soll ich etwa Thesen ins Feld führen, die ich mir unreflektiert am Stammtisch zusammengereimt oder der BILD entnommen habe? Zudem sehe ich es schon aus Berufswegen als meinen Auftrag, tätig zu werden wenn UNREFLEKTIERT Schlussstrich und Schulddebatten geführt werden. Dies tue ich dort wo ich die Notwendigkeit sehe, also auch in einem Klavierforum. Lieber aber täte ich es von Angesicht zu Angesicht, da erreicht man meistens mehr und niemand kann einfach ausweichen, so wie Du es jetzt tun willst, Weidereinaussteiger.
Die Notwendigkeit einer Entschuldigung läge also viel eher auf Deiner Seite, aber mir wäre es lieber, wenn Du einmal einige Fachbücher zum Thema zur Hand nimmst, Deine Haltung und Äußerungen überdenkst und wir uns danach weiterunterhalten.

@maurus

Volle Zustimmung!

@ Destenay

Um für die Zukunft Verantwortung zu tragen muss man auch seine Vergangenheit akzeptieren und aufarbeiten. Wie sonst soll ich wissen, wo ich aktuell stehe, wo die Gefahren für die Zukunft lauern und wie ich diese Gefahren bekämpfen kann?

Da gebe ich dir vollkommen recht, warum bin ich gegen so heuchlerische Entschuldigungen, Mahnmale sind mir lieber, alls Schlussstriche zuziehen, wie dies hier auch schon erwähnt wurde. Der ehemalige Schweizer Diplomat Thomas Borer nannte die Deutschen vor kurzem zu gütmütig, da sie immer mit der Vergangenheit konfrontiert werden und sie von Schuldbewusstsein gequält sind, diesbezüglich hat er vollkommen recht, dies kann gefährlich werden. Alls Beispiel der Deutsche Michel bezahlt und bezahlt und selber sind grosse Probleme da. Wie lange soll man die Vergangenheit aufarbeiten, die Vergangenheit ist bekannt!
Ich bin überzeugt das es hier Bechstein Instrumente Besitzer gibt, denen es etwas unwohl geworden ist, vielleicht müsste man sich auch Gedanken machen sich in ein Automobil von Ford zu sitzen. Was haben die Leute die heute einen Bechstein oder einen Ford bauen mit der Vergangenheit zu tun.
Wieviele Opas und Uropas waren heimliche Nazis, dies könnte man doch auch noch aufarbeiten !!!, jede Familie müsste durchleuchtet werden usw.usw.
Ich kann Dir da dazu noch sagen , dass meine jüdischen Freunde dazu gehören bedeutende Musiker und Wissenschaftler diezumteil den Krieg erlebt haben, voll mit mir übereinstimmen

Cordialement
Destenay
 

Destenay, ich bin auf deiner Seite, aber mit diesem Satz gibt es ein kleines Problem: Er ist leider nicht ganz richtig. Weiter oben hast du geschrieben:

Warum will man die Geschichte nicht akkzeptieren so wie sie ist, alles andere ist lächerlich.

Dieser Satz ist am wichtigsten. Ich frage die mitlesenden Mitarbeiter der Firma Bechstein noch einmal: Warum akzeptiert man die Geschichte nicht so, wie sie ist? Warum stehen auf den offiziellen Geschichts-Seiten der Firma immer noch Vernebelungen und Verschleierungen? Warum stellt sich eine Firma, ohne deren Geld der Anstreicher nicht groß geworden wäre, heute immer noch weltweit als Opfer der Nazis dar?

Das - und mehr - sind merkwürdige Zutaten in unserer Suppe. Niemand, der einen Bechstein spielt, muss deshalb ein schlechtes Gewissen haben. Aber sie oder er stellt vielleicht dieselben Fragen.
 
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Destenay, ich bin auf deiner Seite, aber mit diesem Satz gibt es ein kleines Problem: Er ist leider nicht ganz richtig. Weiter oben hast du geschrieben:



Dieser Satz ist am wichtigsten. Ich frage die mitlesenden Mitarbeiter der Firma Bechstein noch einmal: Warum akzeptiert man die Geschichte nicht so, wie sie ist? Warum stehen auf den offiziellen Geschichts-Seiten der Firma immer noch Vernebelungen und Verschleierungen? Warum stellt sich eine Firma, ohne deren Geld der Anstreicher nicht groß geworden wäre, heute immer noch weltweit als Opfer der Nazis dar?

Das - und mehr - sind merkwürdige Zutaten in unserer Suppe. Niemand, der einen Bechstein spielt, muss deshalb ein schlechtes Gewissen haben. Aber sie oder er stellt vielleicht dieselben Fragen.

Ich möchte folgendes Anmerken, ich kenne die Geschichte dieser Helene Bechstein ein wenig. Gehen wir mal davon aus, dass sie es sich nicht vorstellen konnte das dieser ****** zu solchen Verbrechen fähig ist, muss man annehmen sie wurde hineingezogen. Sicher hat sie sich geschäftliche Vorteile erhoffte, wie es heute genau noch gang und üblich ist, wie angedeutet ich kenne die Details nicht. Gehen wir mal davon aus dies stimmt, dann ist die Argumentation von Bechstein berechtigt.
Ich meine auch die Bechsteins sind jüdischer Abstammung sollte dies so sein, dann bekräftigt dies die Aussage von Bechstein um so mehr.
Viele Deutschen wussten nichts von den Grausamkeiten Hitlers, dies wird zwar häufig bestritten , aber ich bin mir da sehr sicher. ****** spielte ein fieses hinterhältiges Spiel, auch die Deutschenjuden haben nicht an so was schreckliches gedacht, geschweige auch nur erahnt, alls es dann so weit war, wars zu spät.
Wäre dies früher erkannt worden, hätten doch viele mehr die Flucht ergriffen.
Ich habe gute Bekannte, Veronika Jochum-von Moltke, sie ist Pianistin und die Tochter des Dirigenten Eugen Jochum, mit ihr habe ich häufig vierhändig Konzerte gegeben, ihren Mann kannte ich sehr gut, sein Bruder Helmuth James Graf von Moltke, wurde im ****** Regime zum Tode verurteilt.
Bei vielen Gesprächen mit Veronica ihrem Mann und Bess eine heute über 90 Jährigen Ärztin die heute noch in Dornach CH arbeitet, sie war Mitglied der Wiederstandsgruppe " weisse Rose ", habe ich alls junger Typ erfahren können, dass man sich solche schrecklichen Taten von ****** nicht erahnt hätte.
Ich denke solche Aussagen müssen unbedingt Beachtung geschenkt werden, wenn man korrekt sein will und die Wahrheit sucht.
Darum grosse Vorsicht mit Anschuldigungen und Verurteilungen

Cordialement
Destenay
 

Rudl: Um zu sehen, was ich geschrieben habe, braucht man sich nur die Internetseiten der Firma Bechstein anzuschauen. Für die, die lesen können, sind mehr Beweise nicht nötig.

Destenay: Über die Frage, was man 1933 wissen konnte, ist nicht erst später viel geschrieben und nachgedacht worden. Schon in den 1920ern sind die Nazibanden prügelnd durch die Straßen gezogen, und jeder konnte ihre Schriften lesen. Diesen Leuten hat Helene Bechstein ihr Geld gegeben und ebenso hat Edwin Bechstein sie unterstützt. - Richtig ist, dass viele nicht einschätzen konnten, wie gefährlich die Nazis noch werden würden. Das ist aber etwas anderes. Um die Lage der Zeit ein wenig zu verstehen, empfehle ich zum Beispiel die Lekture von Lion Feuchtwangers Roman "Die Geschwister Oppermann" - veröffentlicht im Jahr 1933.
 
Hallo Destenay,

****** hat bereits 1924 in "Mein Kampf" gefordert, dass die Juden, ebenso wie Sozialdemokraten und Kommunisten vernichtet werden müssten, und dies nur als Spitze seines antisemtischen Phrasengedresches, welches später bittere Wirklichkeit wurde. Helene Bechstein hatte als enge Freundin sicherlich als eine der Ersten ein persönliches Widmungsexemplar und dürfte, da Sie eine gute bürgerliche Bildung genossen hatte, auch im Stande gewesen sein es zu verstehen, was wirklich nicht allzu schwer ist, war es doch auch an Arbeiter etc. adressiert.
Es kann also nicht die Rede davon sein, dass ****** seine Absichten geschickt versteckt hätte bis er an der Macht war, sie kamen bei jedem Abend, jeder Salonrede, jeder Rede zum Tragen, auch lange vor 1933. Dass dennoch viele Intellektuelle und Politiker gedacht haben, dass ****** viel mehr spricht als er tun würde ist durchaus richtig. Gerade aber James Graf Moltke war einer der ersten, die den Charakter des Regimes erkannten und sich ihm bereits um 1935 widersetzten sofern dies möglich war, Moltke z. B. als Anwalt, der Juden bei ihrer Ausreise unterstütze.
Von der Familie Bechstein, zumindest von Edwin und Helene, konnte man allerdings leider nicht behaupten, dass sie jemals auch nur auf Distanz zu ****** gegangen wären. So war ****** und weitere hochrangige NSDAP-Funktionäre 1934 auf der Beerdigung von Edwin Bechstein zugegen. Helene Bechstein träumte weiterhin davon, dass ****** durch die Heirat ihrer Tochter Lotte zu ihrem Schwiegersohn würde. Im Jahre 1943 wurde sie schließlich noch Parteimitglied.
Das Argument, man habe es so ja nicht kommen sehen, ****** unterschätzt usw. kann man so also eigentlich garnicht stehen lassen, selbst die Stumpfsinnigsten sollten aber spätestens nach der "Reichskristallnacht" 1938, bei welcher auch kleine Städtchen zum Schauplatz wurden, gemerkt haben, woher der Wind weht.

Wie auch maurus, lege ich Dir dringend die Lektüre neuerer Fachliteratur ans Herz, z. B. auch konkret zu Helene Bechstein "Sie liebten den Führer: Wie Frauen ****** verehrten: ****** und die Frauen" von Martha Schad. Ich kann aber bei Bedarf gerne noch weitere Titel nennen.
 
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Um die Lage der Zeit ein wenig zu verstehen, empfehle ich zum Beispiel die Lekture von Lion Feuchtwangers Roman "Die Geschwister Oppermann" - veröffentlicht im Jahr 1933.

Dann doch eher den 1930 erschienenen ersten Band der Trilogie, "Erfolg", der die geistigen und psycholgischen Wurzeln der "Bewegung" analysiert. In mancher Hinsicht ein geradezu prophetisches Buch.
 
Dann doch eher den 1930 erschienenen ersten Band der Trilogie, "Erfolg", der die geistigen und psycholgischen Wurzeln der "Bewegung" analysiert. In mancher Hinsicht ein geradezu prophetisches Buch.

Diese Romane sind großartig. - Ich hab den zweiten genannt, weil er das Dilemma des Jahres 1933 beschreibt, und weil er im Jahr des Machtantritts bereits hellsichtig die Erwartung des Kommenden artikuliert. - Nach den ersten beiden nehme man dann den dritten, "Exil" von 1939. Und wer dann noch kann, kann mit den Romanen von Primo Levi weitermachen.

PS. Und noch eine ausgezeichnete Leseempfehlung von tastenscherge aus der früheren Diskussion zum Thema: Onderduiker: Überleben in einem besetzten Land: Amazon.de: Christa Geissler: Bücher
 
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Ach wie gut wir diese es-muss-endlich-mal-Schluss-sein-Rhetorik kennen.

Zu einem Ende gehört eine gute Beendigung. Diese steht bei der Firma Bechstein bis heute aus. Was Bechstein z.B. hier unter dem Jahr "1932" schreibt: The history of Bechstein pianos
ist eine Beleidigung der Opfer der Nazis und ihrer Nachfahren. Mal wieder wird eine (nicht ganz unwichtige) Täterin selbst zu einem Opfer umstilisiert. Solange die HEUTIGE Firma Bechstein sich nicht klipp und klar von dieser Vergangenheit trennt, muss ihr die Vergangenheit immer wieder unter die Nase gerieben werden. Viele Firmen haben das inzwischen getan und sich so neuen Respekt verdient. Warum nicht - endlich - auch Bechstein? Das ist die eigentlich wichtige Frage in diesem Zusammenhang.

Liebe Forums-Teilnehmer,

ich möchte gern darauf hinweisen, dass Bechstein auf seiner aktuellen Internetseite die Firmengeschichte keineswegs schönt oder verschleiert. Dort findet sich zum Jahr 1932 folgende Formulierung:

„Angesichts der Weltwirtschaftskrise, eines starken Preisverfalls sowie eines Rückgangs der Produktionszahlen und Familienstreitigkeiten erschüttern schwere Finanzkrisen die Firma. Obwohl Helene Bechstein, geborene Capito, Edwin Bechsteins Ehefrau, ebenso wie fast die gesamte deutsche Industrie das Hitlerregime unterstützte, wird die Vermutung, die Klavierfabrik C. Bechstein habe in den 1930er Jahren von der Nähe eines Teils der Familie zu den nationalsozialistischen Machthabern profitiert, durch einen Blick auf die Produktionszahlen widerlegt. In den 1930er Jahren geht es Bechstein ebenso schlecht wie den meisten deutschen Klavierherstellern. Mit der rücksichtslosen Vertreibung und Ermordung jüdischer Bürger durch die Nationalsozialisten verliert gerade Bechstein einen großen Teil seiner potentiellen Käufer. Der ,Bechstein’ war in den Familien des wohlhabenden jüdischen Bildungsbürgertums eines der bevorzugten Instrumente.“
Bechstein: 1930-1949

Die in diesem Forum zitierte Internetseite Welcome to Bechstein pianos UK gehört Bechstein nicht, sondern einem britischen Klavierhändler. Mit diesem werden wir über diese Geschichtsdarstellung sprechen.

Ausgesprochen schade finde ich es, dass der von verdi1813 eröffnete Diskussionsfaden über historische Bechstein-Flügel innerhalb kürzester Zeit in eine andere Diskussion gedreht wurde, die bereits mehrfach geführt wurde. So wichtig solche historischen Einordnungen und Diskussionen sein mögen: Darf man deshalb nicht mehr über die Instrumente selbst diskutieren?

Da hier in vielen Diskussionen immer wieder dieselben anonymen Mitglieder diskutieren, dürfte dem einen oder anderen vielleicht auch schon aufgefallen sein, dass es den einen oder anderen Teilnehmer gibt, der jede Gelegenheit beim Schopfe fasst, Bechstein in ein schlechtes Licht zu stellen. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, welche Motivationen dazu führen und wie ernst man die Aussagen dieser Teilnehmer überhaupt nehmen sollte. Ich habe nichts gegen jede offen und ehrliche Diskussion, aber es gibt hier wohl einige Teilnehmer, die andere Ziele verfolgen, als nur ein Thema zu diskutieren.

Die auf Tastenwiki zu findenden Angaben spiegeln übrigens weitestgehend unser Wissen über die Entwicklung der Bechstein-Flügelmodelle wieder. Sie stammen (laut Tastenwiki) ja auch von Wolfgang Karnatz aus Berlin, der bei Bechstein früher die Flügel-Abteilung geleitet hat.

Mit freundlichen Grüßen
Gregor Willmes
C. Bechstein Pianofortefabrik AG
 
Sehr geehrter Herr Willmes,

eben solche Darstellungen meine ich. Sie geben aus Gründen, die hier bereits genannt worden sind und die ich deshalb nicht wiederhole, keine angemessene historische Darstellung der Vorgänge.

Wenn Sie - und die Leitung Ihres Unternehmens - an einer wirklichen, offenen und unabhängigen Aufarbeitung der Geschichte Ihres Unternehmens interessiert sind, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir per PN auf. Ich arbeite am Historischen Institut einer angesehenen deutschen Universität und könnte, falls ernsthaftes Interesse seitens des Unternehmens besteht, evtl. beim Zustandekommen eines entsprechenden Forschungsprojektes behilflich sein.

Nichts liegt mir ferner, als Ihr Unternehmen oder gar Ihre Instrumente in Misskredit zu bringen. Im Gegenteil: Wie ich bereits in einem meiner ersten Beiträge geschrieben habe, bin ich der festen Überzeugung, dass der von mir und anderen angemahnte Schritt Ihrem Unternehmen nur nützlich sein kann.

Mit freundlichen Grüßen,
maurus

Nachtrag. Sollte sich der Satz "Ich habe nichts gegen jede offen und ehrliche Diskussion, aber es gibt hier wohl einige Teilnehmer, die andere Ziele verfolgen, als nur ein Thema zu diskutieren." auf mich beziehen, muss ich ihn entschieden zurückweisen und Sie hierfür um eine Entschuldigung bitten.
 
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