Atonale Improvisation

A

Aelrond

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Hallo, mich beschäftigt schon seit längerer Zeit Musik, die von jeglicher Tonalität losgelöst ist.
Damit meine ich nicht sowas wie Schönberg, sondern eher etwas wie Wagner oder Debussy (vlt. noch etwas a tonaler).

Ich habe jetzt einfach mal Noten gespielt, ohne an irgendeine Tonart oder sonst was zu denken und auch ohne Vorbereitung, einfach nur spontan:

Atonale Improvisation - YouTube

Meint ihr es wäre sinnvoll sich mit atonaler Musik weiter zu beschäftigen und vlt. so eine Komposition zu schreiben?
 
Das ist ein bißchen wie Schachspielen mit Würfeln.

Kann zwischendurch auch mal lustig sein :wink:


Ach so, ich hatte den Link noch garnicht aufgerufen.
Atonal würde ich diese Improvisation nicht nennen.
Das ist eine ganz leicht durch übermäßige Dreiklänge erweiterte Tonalität.
 
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Hallo, mich beschäftigt schon seit längerer Zeit Musik, die von jeglicher Tonalität losgelöst ist.
Damit meine ich nicht sowas wie Schönberg, sondern eher etwas wie Wagner oder Debussy (vlt. noch etwas a tonaler).
was von Wagner oder Debussy ist atonal??

Haydnspaß hat ganz richtig benannt, was du spielst. Schau dir mal bzgl. freier Atonalität den langsamen Anfang von Skrjabins Vers la Flamme an: das ist nicht mehr tonal in herkömmlichem Sinn, besteht anfangs nur aus interessanten Akkorden, die teils mehr teils weniger dissonant klingen.

sinnvoll ist es auf jeden Fall, Sachen zu spielen, die sich von der Dur-Moll-Tonalität wegbewegen, weil das die Orientierung auf den Tasten fordert.
 
Jürgen, informier Dich erstmal, was "atonal" bedeutet. Reicht schon für's erste, hier zu gucken: Atonale Musik

Dein Gedudel ist einfach nach dem Motto aufgebaut: Kurze tonale Strecke, danach "Bruch", neue kurze tonale Strecke in einer anderen Tonart usw.

Um "atonal" zu verstehen, sollte man erstmal wirklich gecheckt haben, welche Faktoren überhaupt Tonalität konstituieren (Kadenz, Modulation etc.pp.). Da hast Du offenbar noch einen längeren Weg vor Dir.

Und kauf Dir mal bitte ein vernünftiges Instrument statt so eines Spielzeugs.

LG,
Hasenbein
 
Dein Gedudel ist einfach nach dem Motto aufgebaut: Kurze tonale Strecke, danach "Bruch", neue kurze tonale Strecke in einer anderen Tonart usw.

hasenbein, jetzt werd mal nicht unverschämt. Diese Beschreibung würde auf viele Stücke Debussys oder Prokofieffs oder Bartoks ebenso passen :roll:


Im Grunde ist der Begriff "atonal" auch völlig nebulös, weil er für DIE Musik, für die er eigentlich gedacht war, nämlich die Werke der Schönbergschule, von Schönberg nicht anerkannt wurde. Steht auch in dem wikipedia-Artikel.
 
Diese Beschreibung würde auf viele Stücke Debussys oder Prokofieffs oder Bartoks ebenso passen :roll:

Ja, aber wieso ist das, was ich sage, deshalb "unverschämt"?

Ich habe sein Stück als Gedudel bezeichnet, was nicht impliziert, daß deswegen alle Stücke mit schnell wechselnden tonalen Zentren ebenfalls Gedudel seien. Bitte logisch denken beim Lesen.

LG,
Hasenbein
 
Und ob das gefragt war - wenn auch implizit.

Denn Aelrond hat gefragt, ob es sich lohnt, mit atonaler Musik weiter zu beschäftigen; darauf habe ich ihm obige Antwort gegeben, nämlich daß er noch überhaupt nicht verstanden hat, was atonal überhaupt ist. Und wenn man das nicht weiß, kann man sich auch nicht mit atonaler Musik beschäftigen, da man ja gar nicht weiß, auf welche Stücke dieses Attribut überhaupt zutrifft. Logisch, ne?

Atonal heißt nicht, daß ein Stück oft die Tonart wechselt, sondern daß die Klänge so gesetzt werden, daß (möglichst zu jedem Zeitpunkt) jeglicher Eindruck eines Gravitationszentrums, das (und sei es temporär) als Grundton aufgefaßt werden könnte, vermieden wird. Daraus folgt, daß Dur- und Molldreiklänge und insbesondere typische Fortschreitungen derselben tendenziell zu vermeiden sind, da sonst sofort "Hör-Meme" einen temporären Grundton suggerieren.

Also war seine Impro im Hinblick auf seine eigene Zielsetzung nicht gelungen. Es ist das übliche Geklimper, das man immer so zu hören bekommt, nur mit dem Unterschied, daß Aelrond gedacht hat: OK, bleib ich mal nicht die ganze Zeit bzw. einen längeren Abschnitt über in einer Tonart, sondern wechsel einfach mal schnell rum, und nenne das dann "atonal".

LG,
Hasenbein
 
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Um mal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen:

Meint ihr es wäre sinnvoll sich mit atonaler Musik weiter zu beschäftigen und vlt. so eine Komposition zu schreiben?

Ja, selbstverständlich! Es ist sinnvoll, sich mit allem zu beschäftigen, was den eigenen Horizont erweitern kann, da gehört "atonale" Musik ebenso dazu wie alle anderen Formen von Musik. Einen einheitlichen Kompositionsstil mit allgemeingültigen Regeln gibts heute sowieso nicht mehr.
 

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