Anfänger

Könntest Du vielleicht, wo wir schon mal dabei sind, so en passant die Unterschiede zwischen beiden erläutern?
:schweigen:

Klassisches Relativprinzip: Naturgesetze sind für alle Beobachter gleich, egal in welchem Bezugssystem man sich bewegt.

Spezielle Relativität: Entsprechend obigen Prinzip wird die Lichtgeschwindigkeit in allen Bezugssystemen als gleich angesehen, daraus ergeben sich die bekannten Zeitdilatations-Effekte/relativistische Masse/E=m*c^2 Gleichungen etc.

Allgemeine Relativität: Zusätzlich Berücksichtigung der Gravitation, kein euklidischer Raum mehr sondern Beschreibung der Gravitation durch Geodäten (kürzeste Wege) im gekrümmten Raum-Zeit-Kontinuum. Daraus ergeben sich Gravitationsverzerrungen in Nähe massereicher, rotierender Körper. Braucht man z.B. bei GPS um Fehler rauszurechnen.
 
Könntest Du vielleicht, wo wir schon mal dabei sind, so en passant die Unterschiede zwischen beiden erläutern?
:schweigen:
Der wesentliche Unterscheid besteht für mich darin, dass die spezielle wesentlich "einfacher" ist. Die hatte ich sogar seinerzeit im Physik-Unterricht verstanden inkl. Herleitung von E = mc². Die Details sind mir jedoch mittlerweile entfallen.

Von der allgemeinen Relativitätstheorie hingegen hatte ich niemals auch nur den Hauch eines Schimmers einer blassen Ahnung. :-D Muttu selba guugeln.

Edit: Oder der Autorität @Andre73 glauben. ;-)
 
Ein Paradebeispiel wäre z.B. der Flohwalzer. Wo macht da ein einhändiges Üben "unter allen Umständen" Sinn?

Lieber Peter,

muss ich den Flohwalzer nehmen (wenn du drauf bestehst, mach ich's) ? :D

Ich nehme mal zwei Stücke aus dem Album für die Jugend, auch wenn sie anspruchsvoller sind als die ersten Stücke aus Schulen.



Stückchen.PNG

Ich führe das "Stückchen" fast immer auditiv ein, d.h. erst Melodie nach Gehör nachspielen, dann dazu eine Begleitung in Terzen finden usw., aber das lassen wir jetzt mal weg. Wir nehmen an, dass ein relativer Anfänger dieses Stück erlernen möchte.

Er wird, vermutlich mit Hilfe des KL im Unterricht, erkennen, dass dort drei Stimmen vorhanden sind: die Melodie rechts, links die Begleitung, die sich in zwei Stimmen teilt. Einmal bewegt sich die untere Stimme c'-d'-e' ... weitestgehend parallel zur Melodie in Terzen, zum anderen wird (am Anfang) das g' mit dem Daumen der linken Hand repetiert, was für mehr Fülle und Fluss sorgt.

Die Struktur des Stücks und die Fähigkeiten des Klavierspielers bestimmen nun die Herangehensweise an das Stück (=Üben). Im Normalfall spielt der Anfänger erstmal die Melodie (ich lasse hier andere Möglichkeiten wie Singen ... weg). In dem Stadium weiß er schon, was Phrasierung ist, probiert aus und experimentiert mit der Gestaltung dieser Melodie. Wo spiele ich hin, was für Richtungen hat diese Melodie, was für Intervalle ... . Im nächsten Schritt spielt er die unteren Terzen links gleich mit (alles außer linkem Daumen). Das kann er sofort beim ersten Üben tun, denn rechte und linke Hand tun fast das Gleiche. Er hört, dass die Melodie etwas lauter klingen sollte als die Begleitung und kriegt vielleicht eine Übung diesbezüglich von seiner KL auf, wenn noch nicht geschehen. :-D

Er vermutet im glücklichen Fall :D, dass der Daumen links sehr leise gespielt werden wird - wer will so ein g' dauernd um die Ohren geknallt bekommen :-Dund berücksichtigt dies, wenn er nun links komplett spielt.

Er hört gut zu und versucht, Bewegungen zu finden, die seine Klangvorstellung unterstützen und fließend und rund sind. Er achtet auf seine Armführung, weil seine KL das dauernd sagt. :-D

Das alles macht er im Normalfall in der ersten Übeeinheit. Übt er nun zusammen oder einzeln?

Beides. :-)


Nächstes Beispiel, auch aus dem Album für die Jugend:

der Choral ist homophon, das heißt, dass die Melodie hier von Akkorden im gleichen Rhythmus begleitet wird.


Choral.PNG

Auch hier bestimmt die Struktur des Stücks und die Fähigkeiten des Spielers die Herangehensweise und das Üben. Ein Anfänger kann erst mal nur die Choralmelodie spielen (das ist nicht die rechte Hand, sondern die Oberstimme mit den Notenhälsen nach oben.

Es bringt hier wenig, einzeln zu üben, sondern man kann dann gleich zusammen üben, weil man dann die Harmonien hört. Man richtet sein Ohr auf die Beziehungen zwischen den Harmonien, auf Spannung und Entspannung und wie sie die Melodie färben.

Wenn man will, kann man die Melodie auch mal nur mit Bass üben (links, Notenhälse nach unten, nicht die ganze linke Hand).

Also übt man hier auch einzeln und zusammen, aber einzeln bedeutet hier nur die oberste Stimme (Melodie) und nicht die ganze einzelne Hand.

Ich hoffe es ist klarer geworden, was ich mit Einseitigkeit meine. Und ich hoffe, es ist auch klar, dass solche Tipps immer individuellen Gegebenheiten angepasst werden.

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Mist, die Dateien sind nicht im Text gelandet, wo ich sie hinhaben wollte. Wie mache ich das?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
das hab ich auch gerade gedacht. kann chiarina nicht in die Düsseldorfer Gegend ziehen?
 
Um diese Selbstverständlichkeiten macht Ihr so ein Gewese? Natürlich analysiert man die Struktur und übt auch entsprechend.
 
Ja! Mit Anfängern. Was chiarina da oben beschrieben hat, entstammt ja nicht gerade einem fortgeschrittenen Tonsatz-Seminar...
 

Das klingt wirklich toll, ich werde mal meinen KL zu sowas anregen, das macht der bestimmt.

Dieses "man muss die Hände getrennt üben" kenne ich aus meinem früheren Unterricht anders. Da war das: Die eine Hand nach Noten spielen, dann die andere Hand nach Noten spielen, und wenn man das kann, dann darf man damit anfangen beide Hände gemeinsam zu üben. Ums Hören ging es dabei gar nicht, nur um die Motorik.
 
..erläutern und bitte persönlich(!) beweisen, nicht etwa der Autorität eines Lehrbuchs glauben...:-D
Das wäre doch mal was. Leider sind diese Theorien nicht "beweisbar", nur "verifizierbar". Für einen Beweis müssten sie "falisfizierbar" sein. Bislang haben sie aber jede Nagelprobe mit Bravour bestanden. Was ja wieder die Quantenphysiker auf die Palme bringt, denn eigentlich sind die beiden Gebiete ziemlich unvereinbar. Nur besteht die Quantenphysik ihre Nagelproben mit der gleichen Bravour.
:denken:
 
Das wäre doch mal was. Leider sind diese Theorien nicht "beweisbar", nur "verifizierbar". Für einen Beweis müssten sie "falisfizierbar" sein. Bislang haben sie aber jede Nagelprobe mit Bravour bestanden. Was ja wieder die Quantenphysiker auf die Palme bringt, denn eigentlich sind die beiden Gebiete ziemlich unvereinbar. Nur besteht die Quantenphysik ihre Nagelproben mit der gleichen Bravour.
:denken:

Sie sind aber nur in ihren Grenzbereichen unvereinbar.
Beiden Theorien sind nach wie vor nur Näherungen der realen Welt, die bestimmte Abstrahierungen vornehmen. Die ART kann nicht auf die Welt nahe der Planck-Länge angewendet werden und die QM nicht auf die Makroebene mit Gravitationswirkung. Innerhalb ihren Grenzbereiche hat man die Vorhersagen beide Theorien in unfassbar hoher Genauigkeit nachweisen können - was natürlich immer noch kein Beweis ist, sondern nur Indizien ;)

Wahrscheinlich gibt es eine übergreifende Theorie, bei der die ART und QM jeweils Näherungen/Vereinfachungen herauspurzeln, wenn man die Gleichungen auf ihre derzeitigen Anwendungsbereiche reduziert.
Man hat diese Theorie nur noch nicht gefunden. Gelungen ist das in der Vergangenheit schon relativ oft - bisher beißt man sich nur an ART + QM die Zähne aus. Man forscht in Richtung String-Theorie etc., aber teils bekommt man das mathematisch noch gar nicht behandelt.

Es sind letztlich immer nur vereinfachte Modelle der realen Welt, die in ihrem jeweiligen Rahmenbedingungen funktionieren.
Das ursprüngliche Relativprinzip lies z.B. die Betrachtung von sehr schnell (nahe Lichtgeschwindigkeit) zueinander bewegten Bezugssystemen weg. Dadurch hatte man automatisch die Einschränkung, dass das klassische Relativprinzip zwar nach wie vor gilt, aber man konnte keine Aussagen bzgl. sehr schnell zueinander bewegten Bezugssystemen treffen, die sich gegenseitig beobachten. Das Modell trifft nur in vereinfachten Annahmegrenzen zu, also genügend langsam zueinander bewegten Relativsystemen.

Die spezielle Relativität hat genau solche Grenzen. Man kann dort keine Aussagen bzgl. zueinander bewegten Bezugssystemen treffen, die durch starke Gravitationseffekte beeinflusst werden. Lässt man den Einfluss weg (z.B. man ist weit genug weg von Masseobjekten), dann vereinfacht sich die ART wieder zur SRT. Die Theorien gelten jeweils in ihren Grenzen - derer muss man sich eben bewusst sein.
 
Sooo hatte ich nie Unterricht. Schade auch.
:cry2:
Ich leider auch nicht.
Bei mir war es der wohl typische Unterricht der 70er mit null Gehörbildung, Singen, Spielen nach Gehör, etc., sondern direktem Einstieg ins Spielen nach Zahl.., ääh, Noten.:zunge:

Gestern beim Aufräumen im alten Fotoalbum geblättert.
Dabei ein Foto von mir beim Klavierunterricht wiederentdeckt.
Alleine schon am Foto wird mir heute klar, dass die KL wohl, ich muss es leider so sagen, tatsächlich ziemlich Kacke war. (Wobei mir, seit ich dieses Forum entdeckt habe, dies mittlerweile eh schon längst bewusst ist.)
Ich sitze da auf einem viel zu niedrigen (normalen) Stuhl, die Tastatur ist für mich dementsprechend dermaßen hoch, dass sich von dieser "perfekten Sitzposition" mit Tasten auf Brusthöhe sogar ein Glenn Gould noch eine Scheibe hätte abschneiden können...:dizzy:
 
Ich leider auch nicht.
Bei mir war es der wohl typische Unterricht der 70er mit null Gehörbildung, Singen, Spielen nach Gehör, etc., sondern direktem Einstieg ins Spielen nach Zahl.., ääh, Noten.:zunge:

Was ich mich da immer frage: Wieso beginnen die Leutchen nicht selbst mit dem Nachspielen nach Gehör? Eigentlich wäre die Frage wohl besser: Wieso habe ich das schon immer gemacht, parallel zum Unterricht (stur) nach Noten. Die Frage kann ich mir selbst nicht so recht beantworten, ich hab's halt immer gemacht. Und experimentiert, sehr zum Lediwesen meiner ELtern. Musik und das Klavier war für mich auch einfach eine tolle Spielwiese.

Grüße
Häretiker
 

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