Typische, undifferenzierte Ökoparole.
Komplettüberholungen und sogar schon einfachere Reparaturen wie Stegerneuerungen werden kaum noch lokal und kleinteilig bei uns vorgenommen, sondern die Klaviere werden ins östliche Nachbarland gekarrt. Ökobilanz? Bestimmt super. Ertrag für das heimische Handwerk? Genauso.
Die heimischen Hersteller sind dabei auszusterben, sicher auch eine Folge von Ihren in großen Stückzahlen vor hundert Jahren hergestellten, fast unendlich haltbaren Erzeugnissen.
Stattdessen drängen asiatische Billiganbieter auf den heimischen Markt, deren Erzeugnisse in der Masse kaum ähnliche Haltbarkeit und umweltfreundliche Herstellung aufweisen können, wie heimische Klaviere.
Und wie oft werden alte Schrottklaviere denn wohl sinnlos vom Einem zum Nächsten stolzen Neuerwerber gekarrt, der sie so hübsch romantisch findet und allein wegen ihres Alters schon erhaltensqwert,(oder weil er, wie im vorliegenden Fall, einfach nur ein billiges, spielbares Klavier wollte, dann aber feststellen mußte, daß es doch nur Schrott ist), bevor sie endlich thermisch recicled werden?
Die obengenannte Ökoparole passt also nur dann wirklich, wenn man der Reparatur eines erhaltenswerten Klaviers in der lokalen Klavierbauerwerkstatt den Neukauf eines Chinaklavieres gegenüberstellt.
Daß neben der rein wirtschaftlichen Betrachtung auch noch ideelle Werte eine große Rolle spielen, vielleicht sogar die größere, sollte doch eigentlich angekommen sein.
Es gibt also wenige aus wirtschaftlichen Gründen erhaltenswerte Klaviere, viele aus ideellen oder historischen Gründen erhaltenswerte und ansonsten Schrott, der nicht spielbar ist und größere Investitionen nicht mehr sinnvoll erscheinen läßt.
Und nur mal zur Erinnerung:
Wer hier repariert und erhält denn tatsächlich alte Klaviere und Flügel?
Und wer schwätzt nur?