"Alte Hülle, neuer Kern"- was haltet ihr davon?

Er hat gemeint er hätte ein wenig gespieltes U3 in Aussicht (daher kam er ausgerechnet auf das), das er eigentlich obwohl es super in Schuss ist ablehnen wollte, weil er es so nicht so leicht verkaufen kann- es hat wohl ne schreckliche Lackierung (er meinte es sähe aus wie Krokoleder- ich wusste garnicht, dass es sowas gibt??)...

Das würde ich mal positiv werten - klingt nach unsachgemäßer Lackierung, was den Wert gewaltig drückt, selbst wenn das Innenleben top ist. Ideal für Dich also. "Containerklaviere" hingegen sind Klaviere aus Asien, meist aus dem mittleren Preissegment, die nach intensiver (Ab-)Nutzung in Billiglohnländern halbwegs repariert, aber optisch extrem aufgehübscht (neuwertige Optik) werden.
Nach inwendiger Überarbeitung hier können auch C-Klaviere wieder sehr gut sein.
 
Damit ihr mal nen Eindruck von meiner alten Tapete bekommt ;-) :

















Ich hoffe das klappt, hab hier noch keine Bilder eingefügt... :heilig:
 
Ich kann mir nicht helfen, aber so, wie das alles hier beschrieben wird, "Alte Hülle, neuer Kern", das klingt für mich wie eine Metamorphose.
 
Wenn du ein neues Klavier in das alte Gehäuse machst, dann ist es ja faktisch nicht mehr "dein altes Klavier".

Wie spielt und klingt das Klavier denn sonst so? Ist es noch in Ordnung (für dich), oder entspricht es klanglich und spieltechnisch nicht (mehr) deinen Vorstellungen? Wie ist die Stimmhaltung? Der alte Klavierstimmer hat es gestimmt und erst der neue meinte dann, dass es nicht mehr lange gehen wird?

Die Bilder zeigen jetzt nicht ein total fertiges Klavier. Eigentlich schade, dies wegzuschmeißen. Erstens kann man warten, bis es sich tatsächlich nicht mehr stimmen lässt. Zweitens könnte man auch die betroffenen Wirbellöcher neu ausdübeln, sofern der Stimmstock nicht total auseinander gebrochen ist, aber wenn das der Fall wäre, würde es die Stimmung überhaupt nicht halten.

Mach doch mal Detailaufnahmen vom Wirbelfeld.

Wenn du wirklich ein neues Klavier in das alte Gehäuse bauen möchtest, möchte ich dir das nicht ausreden. Ich bin nur nicht sicher, ob du auch sonst mit dem Klavier unzufrieden bist (spieltechnisch und klanglich) und ob du alle Optionen kennst oder quasi den Einbau eines neuen Klavieres in das alte Gehäuse als alternativlos ansiehst.
 
@Tastensucher: Metamorphose... das gefällt mir! Bin mal gespannt, was da am Ende schlüpft ;-)

@jensen1:
Wie spielt und klingt das Klavier denn sonst so? Ist es noch in Ordnung (für dich), oder entspricht es klanglich und spieltechnisch nicht (mehr) deinen Vorstellungen? Wie ist die Stimmhaltung? Der alte Klavierstimmer hat es gestimmt und erst der neue meinte dann, dass es nicht mehr lange gehen wird?

Es spielt und klang vor einem Jahr noch prima, hielt die Stimmung auch ganz gut (der alte Klavierstimmer hat die lockeren Wirbel allerdings immer mit nem Hammer ziemlich brutal reingeschlagen ;-)... der Nachfolger hat sich geweigert das zu machen und gemeint, das wäre riskant und außerdem käme man mit der Besaitung auch irgendwann an der "Wand" an und dann sei eh Ende mit reinkloppen. Leuchtet ein.). Das war die letzte Stimmung (mit dem Kommentar, dass es nicht mehr lange ginge... gefolgt von nem Kostenvoranschlag für ca. 4500€). Dieses Jahr wollte ich dann nochmal stimmen lassen (und bei der Gelegenheit gleich ne zweite Meinung einholen) und der Klavierbauer hat sich geweigert zu stimmen, weil er sagte das könne der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringe, ich solle lieber so drauf weiterspielen und mir zeitnah überlegen, mir was Neues zuzulegen- restaurieren lohne sich nicht (das war der mit den fast 10 000€ im Kostenvoranschlag für die Reparatur). Der zweite hat detaillierter ins Klavier geguckt wie der erste, hat es soweit es geht auseinander genommen und war der erste, der gesagt hat der Stimmstock müsse mal feucht geworden sein, der mache es nicht mehr lange. Das hat der Dritte Mann letzten Freitag bestätigt- der hat gemeint, er sähe sogar schon Risse. Vielleicht würde letzteres auch erklären dass ich das Gefühl hab, das Klavier hätte sich in den letzten Wochen mehr verstimmt als in den Monaten zuvor- man muss schon ein bisschen mit geschlossenen Ohren spielen und darf auf keinen Fall ne Oktave spielen ;-)- vor allem im Diskant ist das nicht zu überhören. Das macht echt keinen Spaß mehr im Moment... was schade ist, das gute Stück klang soooo schön vorher :cry:!

Die Bilder zeigen jetzt nicht ein total fertiges Klavier. Eigentlich schade, dies wegzuschmeißen. Erstens kann man warten, bis es sich tatsächlich nicht mehr stimmen lässt. Zweitens könnte man auch die betroffenen Wirbellöcher neu ausdübeln, sofern der Stimmstock nicht total auseinander gebrochen ist, aber wenn das der Fall wäre, würde es die Stimmung überhaupt nicht halten.

Naja, laut einem Stimmer und zweier unabhängiger Klavierbauer ist der Punkt ja schon erreicht, dass man es nicht mehr stimmen kann :-(...
Was den Stimmstock angeht: gibt es da ne "Zwischenstufe" zwischen ganz und komplett auseinander? Die meinten ja alle, der sei hinüber, und ich denke auch es verstimmt sich jetzt schneller als vorher, aber es stürzt kein Ton komplett ab oder so...

Mach doch mal Detailaufnahmen vom Wirbelfeld.


Mach ich gleich heut Abend! Sehen zum Teil schon irgendwie ausgeleiert aus- wie das Ohrring-Loch von ner alten Frau:schweigen:...

@Wiederaussteiger: ich hab Zeit- es kann also gut gearbeitet werden... und wenn das auch noch drin ist, gerne auch einigermaßen günstig ;-)
 
Es war schon ein bisschen dunkel gestern, ich hoffe man kann genug erkennen:

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Der letzte Klavierbauer, der da war, hat gesagt er meldet sich wenn er mit der aktuellen Besitzerin des U3 geredet hat (und gemessen hat, ob es in meins überhaupt reinpasst)... das war letzten Freitag, er war dazwischen auch noch drei Tage in Urlaub. Was meint ihr wann ich da anrufen kann ohne zu nerven? ;-)Ich bin ein bisschen ungeduldig grade, ich weiß... könnte dran liegen, dass ich den immer schräger werdenden Klang von meinem "Alten" langsam echt nicht mehr hören kann und sogar schon drüber nachgedacht habe, mir für den Übergang ein E-Piano zu leihen... :blöd:
 
Die Neueinbauten macht auch die Firma Pfeiffer in Leonberg. Da hab ich schon mal eines in der Ausstellung gesehen. Zu beachten ist nur, dass in der Regel dann mit dem Neueinbau auch eine neue Klaviatur mit Kunststoffbelag reinkommt. Ich persönlich finde bei alten Klavieren sollte auch eher ein wärmerer, saftiger und grundtöniger Klang angestrebt werden, mit Sicherheit klingt eine Asienkonstruktion eher befremdlich.
 
...und das zurück zu haben, wär mir natürlich am liebsten... :cry:
Das glaube ich...
Du warst mit der Spielart und dem Klang zufrieden, und bis vor einem Jahr auch mit der Stimmhaltung. Natürlich ist irgendwann Ende der Fahnenstange, aber ehe ich es nicht selbst probiert habe, kann ich kein verlässliches Urteil abgeben. Es könnte ja sein, dass Deine Wünsche mit denen des Klavierbauers nicht zusammen harmonieren? Wenn ich eine Reparatur mache, möchte ich auch jeweils das technisch Beste für das Instrument herausholen. Das kann manchmal mit den Wünschen des Kunden nicht kompatibel sein.

LG
Michael
 
@Johannes1: Was die Tastatur angeht, sollte ich vielleicht dazu sagen, dass da das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist :konfus:... bei besagter "Teilrenovierung", die meine Eltern damals haben machen lassen (weil das Kind (=ich) statt brav Keyboard zu üben immer lieber auf dem völlig verstimmten Klavier mit den abgeblätterten Tasten gespielt hat, das beim Hauskauf mit übernommen wurde und da eigentlich eher als Deko im Wohnzimmer stand ;-)), wurden die damaligen Elfenbeinbeläge durch Kunststoff ausgetauscht (was jammerschade ist- aber sie hätte wohl auch nicht überarbeitet werden können, da sie zum Teil fehlten und zum Teil sehr abgenutzt waren)... und laut meiner zahlreichen Klavierbauer nicht mal doll- der Belag löst sich zum Teil vorn an den Kanten und ist wohl auch nicht so hochwertig... macht also nix, wenn ne neue Klaviatur reinkommt.

@klaviermacher: ich hoffe sehr, dass der Klavierbauer meine Wünsche aufgenommen und verstanden hat :-(... im Prinzip sind die ganz einfach: wenn eine Reparatur meines "Alten" für mich nicht bezahlbar ist, wäre mein nächstbester Wunsch, dass es zumindest von außen so aussieht wie mein Altes- aber schön klingen soll es natürlich auch!! Ich hab nichts grundsätzlich gegen Yamaha (dazu kenne ich mich auch viel zu wenig aus und hab nie auf einem gespielt- man liest halt öfter mal, dass die "steriler" und härter klingen als die alten, deutschen Fabrikate), vielleicht gefällt es mir ja sogar? Ich hoffe jedenfalls sehr, dass der gute Mann es mir sagen würde, wenn der Klang so garnicht zur Optik passen würde- und es nicht einfach einbaut, um Geld zu verdienen...:schweigen:
 

Die Fotos zeigen, dass das Klavier zumindest neue Wirbel benötigt, und ein paar Stimmstockdübel. Dann sehe ich noch jede Menge unterschiedliche Saiten. Eigentlich müsste man das Klavier neu besaiten. Wenn man dies tut, müsste wahrscheinlich der Resonanzboden und die Stege bearbeitet werden, und so entstehen dann recht hohe Kosten, und somit ist das Klavier ein wirtschaftlicher Totalschaden. Besaitet man nicht, und ersetzt nur die Stimmnägel und dübelt ein paar ovale Löcher, ersetzt ein paar Saiten, so hat man ein stimmbares Klavier. Kosten etwa 1000 Euro. Es geht noch billiger, und zwar mit Stimmwirbelfestiger. Es könnte sein, dass nach 5-10 Jahren dann doch "alles umsonst" war, weil der Resonanzboden dann Geräusche macht, oder sonst irgendwelche Schäden, die jetzt nichtmal auf den Stimmstock zurückzuführen sind, ärgere Probleme machen. Auch könnte der Stimmstock dann ganz hinüber sein.. Auf alle Fälle sehe ich diese Art der Reparatur für dieses Klavier als Option, wenn man nicht viel Geld zur Verfügung hat. Vielleicht kann man sich ja in 5 oder 10 Jahren eine größere Reparatur leisten...

LG
Michael
 
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@ChillySue : Du hast hier einen großen Sicherheitsanker! Denn Du kannst das dafür geplante U1 VORHER anspielen!!!!
 
@klaviermacher: geht das denn auch noch, wenn der Stimmstock schon Risse hat? Die waren sich da ja ziemlich einig, dass der raus muss.

@fisherman: ja zum Glück! Und wenn es mir nicht gefällt- ich hab ja nichts unterschrieben. Ich will auch (als "neutrale" Person und weil er einfach tausend mal besser spielt als ich) einen Freund mitnehmen- der hat Klavier & Komposition studiert und unterrichtet auch, damit ist er zur Beurteilung sicher besser qualifiziert als ich ;-)... außerdem kennt er mich (und mein "Altes") ziemlich gut, deshalb denke ich er weiß, was ich suche... ich hoffe er hat dann Zeit, ist immer total verplant ;-). Oh mann, ich wünschte es wäre schon so weit :-D!
 
Ach so. Ich nehme mal an, da dazu die Besaitung runter muss und nachher auch ne Neue drauf (und da an der Mechanik auch sehr vieles gemacht werden müsste), wäre man dann vermutlich bei dem Kostenvoranschlag von Begutachter 2 (5000€ Material + etwa nochmal das selbe für Arbeitszeit, Transport usw.), oder?
 
Ach so. Ich nehme mal an, da dazu die Besaitung runter muss und nachher auch ne Neue drauf (und da an der Mechanik auch sehr vieles gemacht werden müsste), wäre man dann vermutlich bei dem Kostenvoranschlag von Begutachter 2 (5000€ Material + etwa nochmal das selbe für Arbeitszeit, Transport usw.), oder?
Wenn man den Stimmstock erneuert, müssen neue Saiten drauf. Repariert man ein paar Stellen, muss man die Besaitung nicht komplett runter nehmen. Man hängt die Saiten oben beim Stimmnagel aus, und nach der Bearbeitung wieder ein...

Was stört an der Mechanik?

LG
Michael
 
hm, so genau weiß ich das garnicht mehr, was der alles gesagt hat- die Hammerköpfe wollte er jedenfalls ersetzen (ich fand die sehen eigentlich gut aus... aber ich kenn mich ja auch nicht aus) und weiter unten sind doch so wie kleine Lederzungen- die wären auch nix mehr (wofür sind die eigentlich gut?). Und die Tasten (vor allem im Bass) würden zu weit runter gehen.
Was ich selbst laienhaft beobachtet habe: die ein oder andere Taste bleibt manchmal hängen, warum weiß ich nicht, und die Hammerköpfe stehen irgendwie nicht so wirklich sauber "in Reih und Glied"- das ist ja bestimmt auch was Mechanisches.
 
Hallo Sue,

Warum Tasten hängen bleiben kann ich Dir auf die Entfernung nun auch nicht sagen.. Natürlich ist das Klavier alt, und sein Innenleben alt, und ein Neues wäre immer besser, weil nicht alt. Darüber kann man sich ja einig sein. Und wenn man etwas richtet, bleibt es alt, verbessert aber in der Regel etwas, das vorher nicht so gut war. Manchmal muss man Dinge auch erneuern...

Ich sehe nur nicht, dass man gleich alles raus reißen müsste.. Vielleicht ist ja der Resonanzboden schrott? Du sagtest, der Klang gefällt Dir und darauf baue ich mal auf, wenn ich beratend tätig bin.

LG
Michael
 
Hallo Michael,

schade, dass du nicht hier in der Nähe wohnst, sonst könntest du vielleicht mal "vor Ort" reingucken... ich habe so ein bisschen das Gefühl, alle die es sich bis jetzt angeschaut haben, hatten da eine etwas vorgefasste Meinung bzw. Grundeinstellung (ist alt, also muss was neues rein bzw. schmeiß weg, kauf neu- je nachdem wen man fragt). Ich selbst kann als Laie natürlich nicht beurteilen, in wie weit die Recht haben und daher blieb bei den drei unabhängigen Meinungen nur das Fazit "reparieren zu teuer" und das Ergebnis (aufgrund meiner finanziellen "Schmerzgrenze") entweder was neues/gebrauchtes zu kaufen oder was neues/gekauftes ins alte Gehäuse zu setzen- und letzteres erschien mir reizvoll (obwohl evtl. sogar teurer als ein gutes Gebrauchtes- es läuft ja auf ca. 5000€ raus und mein Freund hat für seinen Seiler grad mal 3.600€ bezahlt), um mich nicht von der Hülle trennen zu müssen. Eine Reparaturmöglichkeit, die den schönen "alten" Klangcharakter erhält, unter 5000€ kostet und trotzdem nachhaltig ist (ich will nicht in ein paar Jahren nochmal an der selben Stelle stehen wie jetzt), hat mir bis jetzt niemand anbieten können. Daher nahm ich an das sei die eierlegende Wollmilchsau ;-)- oder wie der eine Klavierbauer so schön gesagt hat (breit grinsend): ich weiß, was Sie suchen- nen ungespielten Bechstein in traumhafter Hülle für lau :lol:... naja, ganz unrecht hat er ja nicht :heilig:.

LG, Sue
 
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