Von der Gefahr durch Wasser
ganz zu schweigen…
In den ersten Jahren meiner Treffen habe ich immer gebetsmühlenartig darum gebeten, sich mit Getränken von den Instrumenten fernzuhalten. Man könnte ja vielleicht mal mit dem Glas in der Hand stolpern. Oder so…
Und sich bitte nicht anzulehnen, um mit dem Gürtel oder möglicherweise vorhandenen Nieten in der Jeans
zu
Genutzt hat es nichts: Einmal lag ein Schlüsselbund auf dem großen Deckel des Bösendorfers, ein anderes Mal hat jemand sein gefülltes Wasserglas über den Flügel hinüber auf die Fensterbank gestellt. Ein weiteres Mal hat sich jemand zwischen Mikrofon und Bösendorfer hindurchgezwängt und den Wiener mit der Hose (aber keine Jeans) gestreift obwohl er auch hinten herum hätte gehen können (so groß wäre der Umweg nicht gewesen). Und jemand hat vor Jahren eine transpirierende Wasserflasche – frisch dem Kühlschrank entnommen – ohne Deckel aufs Instrument gestellt.
Ich habe meine an eine Neurose erinnerenden Bitten (ja, Peter, ich gebe es ja zu...) dann weitgehend unterlassen. Zum Glück ist bisher keinem Instrument mehr als Fingerabdrücke widerfahren.
Was liegt denn auf deinem Klavier alles drauf?
Die Frage ist zwar nicht an mich gestellt, aber bei mir: Vergrößert ausgedruckte Noten am Rande des Notenpults oder darauf (Bechstein und N2), ein Tablet-PC für Noten auf dem flach gelegten Notenpult des Wieners und auf allen Instrumenten ein schwarzer Keramikbecher mit Stiften (Bleistift, grün, rot) für Anmerkungen in den Noten. Selbstverständlich befinden sich unter den Keramikbechern Filzgleiter.
Wie das mit dem Notieren in den Noten unter Android am Tablet-PC funktioniert habe ich noch nicht herausgefunden (weil ich bisher keine Lust dazu hatte es zu ergründen).
Ich hab mein Klavier damals auch oft oben aufgeklappt. Klang einfach besser.
Und der Blick aufs Innenleben sieht einfach toll aus. Zumindest beim Flügel, wie es beim Pianino ist weiß nicht nicht. Habe noch kein geöffnetes gesehen.
Anfangs habe ich mir Sorgen wegen des Staubs und möglicher Wollmäuse gemacht. Diese habe ich bisher nicht im Bechstein gefunden und Staub sammelt sich dort kaum an. Denn da hinten am "alten Herrn" treibe ich mich nur zum Klavier spielen herum. Ohne Vorhänge, Haustier und Teppich staubt es bei mir eh nicht viel.
Weil der geöffnete schwarze Deckel des Wieners mich ein wenig an das offene Maul eine Ungeheuers erinnert, wird der große Deckel nur zum Stimmen und für Treffen geöffnet. Oder falls ich mein Spiel – was lange nicht passiert ist – aufnehmen möchte. Für den Bechstein habe ich eine etwas kürzere Deckelstütze anfertigen lassen, damit die Optik harmonischer ist. Was eine Ing. mit gekräuselter Stirn dazu veranlasst hat, mich auf die geänderten Winkel- und Hebelverhältnisse hinzuweisen.
Die kleinen Deckel schließe ich übrigens nie.
So, Roman beendet, ich wünsche einen schönen Tag.