Auf dass sich der Shitstorm über mich ergieße ...
Ich bin der Popmusik durchaus und der Chormusik sehr zugetan (da war ich viele Jahre semiprofessionell unterwegs), aber bei chorisch dargebotenen Popsongs rollen sich mir fast immer die Zehnägel auf. Ich versuche zu erklären, warum:
Popsongs haben allermeistens eine persönliche Aussage ("I met a girl... she hates me") und einen Protagonisten. Und einen, maximal zwei Vokalsolisten. Der Song steht und fällt mit dieser Stimme.
Chöre singen per Definitionem unpersönlich. Sie sind deswegen bestens geeignet, allgemeine Aussagen zu treffen ("Denn alles Fleisch, es ist wie Gras"). Das Persönliche fehlt. Ganz verfehlt ist jetzt, wenn Chöre persönliche Songs darbieten wollen. Das können sie nicht, und dazu sind sie auch nicht da. Furchtbar falsch, immer peinlich, umso mehr, wenn es irgendwie noch "locker", "cool", "witzig" wirken soll.
Songs von Adele, Robbie Williams, den Stones ("Ei känn gät no Sättisfäktschn"). Grauenhaft!
Nein, gerade mit Jugendchören muss man Musik machen, die für Chor geschrieben wurde. Alles andere ist geschmacklos, anbiedernd, einschleimend, kulturfern und verblödend.