Hi
@Debösi ,
also ich bin kein Profi, wenn Du nur Profi-Anweisungen möchtest, dann bitte meinen Beitrag übergehen, denn evtl. unterscheidet sich meine Herangehensweise in mehrererlei Hinsicht von der Anderer, ich hatte das früher mal erläutert.
Falls von Interesse, Folgendes ( ich schreib jetzt also nicht dauernd „subjektiv“ hin, im Folgenden ) :
Zunächst einmal ist es ganz wichtig, einen absolut eingeschliffenen Fingersatz, egal wie der nun individuell fur Spieler ist, für die Stelle ( also für die Etüde ) zu haben. Ich nehm im Folgenden MEINEN.
Die Finger sind unser Tast-, Vorfühl und Greifsystem. Ein hochsensibler Apparat.
Vorgehen für die Etüde: Absolut sicher sein, dass ich im Kopf die Noten WEITRÄUMIG visualisiert habe, ich kann also ( auch wenn kleine Ungereimtheiten vorkommen würden ), im Kopf umblättern:
Dann: Augen verbinden. Absolut lichtundurchlässig.
Dann:
Erste Gruppe:
Position linke Hand ertasten und f-c-f mit 5-2-1.
Der kleine Finger liegt auf dem f und gibt uns die Position an, auf die sich jetzt der Daumen bewegt, in EINER Bewegung: Daumen auf f, kleiner Finger runter zur Oktave f.
Der Zeigefinger ist mein wichtistes Werkzeug, er ist noch genau so, wie bei Griff 1, ( f-c-f ) , zeigt mir also an, wo hin ich mit dem Daumen nach links wandern muss: zum c. Kleiner Finger dann auf Oktavabstand, Oktavabstand muss nat. sitzen, haben wir ja alle 10000 mal gemacht.
Zweite Gruppe:
Nun von Oktave c-c zur Quart hoch f-des-f: ( 5-2-1, Note „des“ Ertasten ist trivial und wir brauchen ja nur eine minimale Anpassung zum allerersten Gebilde oben, f-c-f. ) Quartabstände sollten bereits so eingeschliffen sein, dass Vorfühlen entfallen kann, allerdings kann man in EINER Bewegung, wenn man will, sozusagen gleichzeitig mit dem Zeigefinger die Quart ertasten ( links neben ges, wie wir wissen. )
Oktave f-f Vorgehen analog zu Gruppe 1.
für b-b wenden wir als Tast-Indikator wieder, während noch f-f gespielt wird, entweder zeige-oder Mittelfinger an. B-b ist dann kein Problem.
Während des Spielens von „b-b“ ertasten wir mit dem Mittelfinger das f, und dorthin wandert der kleine Finger, um den Oktavabstand zum untersten f des Folgeakkords zu definieren, das wir mit dem Daumen ertasten; zu diesem untersten f, das uns der Daumen angezeigt hat, springt der kleine Finger, und wir haben f-des-f dingfest gemacht.
F-f und b-b analog zum bereits ausgeführten.
Reihe 2 ähnlich, doch von f-f nach as-as runter wäre mein Indikator der 4. Finger, vom as-as zum Akkord hoch der zweite.
Mein Eindruck ist:
Das Ding ist sehr schwierig, blind. Es lässt sich aber dennoch bewerkstelligen. ZUMINDEST langsam.
Begründung „blind spielen“ aus meiner Sicht:
Gute Übung für Orientierung auf Klaviatur, UND, vor allem, wenn später mein Augenlicht nachlässt, ich nicht verloren bin ( ich habe so unzählig viel vom Blatt und mit Noten gespielt, dass ich da ein wenig vorsichtig sein muss, außerdem sitze ich oft vor Bildschirmen ( mein jetziger hat schon eye-care ) , und meine Augen scheinen schwächer zu werden etwas, damit, falls ich wenn ich alt werden sollte, erblinde, wenigstens noch einiges spielen kann. Daher habe ich auch mehreres auswendig gelernt in letzter Zeit, auch schwierige. Das habe ich jahrelang nicht so stark gewichtet, macht aber Spaß.
Und blind spielen auch. )
LG, Olli!!