Gut, dass hier mal - u.a. von Rolf - das Thema "Blick-Management" angesprochen wird.
Das kommt nämlich meines Erachtens oft im Klavierunterricht zu kurz.
Ich sehe es genauso und bringe es meinen Schülern auch so bei: Man sollte nicht versuchen, das, was man treffen will, scharf zu sehen (wodurch man bei vielen Stücken dann entweder nur eine Hand mitkriegt und die andere "im Schatten" liegt oder ein furchtbares "Augen-Pingpong" veranstaltet), sondern man muss gewahr werden, dass man irgendwo in die Mitte der Tastatur blicken kann und dann das Blickfeld mühelos einen weiten Bereich hinreichend abdeckt - zwar natürlich unscharf, aber vollkommen ausreichend, um zu treffen (oder auch, um weite beidhändige Akkorde problemlos "auf einmal zu sehen"). Das muss man üben, dass man gar nicht mehr diesen "Trieb" zum Scharfsehenwollen hat, sondern mit diesem unscharfen Überblick vollkommen zufrieden ist und gut arbeiten kann.