Lese Rechtschreibschwäche bei Schüler

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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Leichte Sprache ist für Leute, die kognitive Probleme haben, die bis zur geistigen Behinderung reichen können oder auch keine deutschen Muttersprachler sind.
Die sollen damit in die Lage versetzt werden die Texte zu verstehen.

Genau das war mein Punkt! Ich kann nicht glauben, dass diese Nachrichten leichter zu verstehen sind als die 'normalen'.
Die gute Absicht dahinter ist ganz in meinem Sinne.
 
Tant pis, wenn sie sich damit zufrieden geben.
So was Ignorantes.
Jeder Mensch hat spezifisches Wissen und damit verbunden einen spezifischen Sprachgebrauch, manche mehr, manche weniger. Man hat sich jedoch irgend wann mal darauf geeinigt, in der Muttersprache verständlich miteinander zu kommunizieren. Du machst das doch auch! Wir haben ja schon 2-3mal miteinander telefoniert. Da haste nicht ein Fremdwort benutzt. Wozu auch? Macht doch gar keinen Sinn. Das hat doch nichts mit verweigerter Wissensanreicherung zu tun*.

Die wenigsten Alltagsbekanntschaften spielen Klavier. Komplexe Notenbilder / harmonische Wendungen etc. sind für die "meisten" unverständlich.
Richtig! Ich haue auch niemandem im Alltag irgend was von II V I oder Sechstakkorden um die Ohren. Der würde mich zu Recht blöd anglotzen und mich fragen, ob ich ihn veralbern will. Spezifischen Sprachgebrauch nutzt man dort, wo er Sinn macht. Ein "Tant pis" macht hier überhaupt keinen Sinn. Klar google ich das schnell mal nach, vergesse es aber auch in 5 min wieder, weil mich Latein null interessiert, und muss es beim nächsten mal wieder googlen. Man kann ja mal ne Umfrage starten, wie viele hier "Tant pis" nachschlagen müssten; wie vielen Du das quasi aufzwingst, wenn sie Dich verstehen wollen.

Am besten wir schreiben hier nur noch in "leichter Sprache".
Du drückst Dich doch (wie die meisten) immer sehr verständlich aus. Verständlich bedeutet nicht "leicht" oder ungebildet oder proletenhaft sondern ist eine Frage des gegenseitigen Respekts.

*)Ich habe halt andere Interessen, wo mein Restleben nicht mal für kleines Halbwissen ausreicht. Derzeit lerne ich jeden Tag mehrere Stunden über 3D-Druck, Elektrik, Steuersoftware.... da habe ich keine Zeit und kein Platz mehr für lateinische Floskeln. Solche Prioritäten sollte man jedem Menschen zugestehen, ohne ihm eigene Interessen aufzuzwingen.
 
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Ach siehste! Der Sch.. ist auch noch französisch...wird ja immer schlimmer! :angst::lol:
 
Wow, da haben sich gleich 3 Beiträge überschnitten. So schnell war das Forum noch nie.
 
Ach siehste! Der Sch.. ist auch noch französisch...wird ja immer schlimmer! :angst::lol:

Du ungebildeter Tastendrücker, und so was schimpft sich Moderator:026::005:.

Ich finde den übermäßigen Gebrauch von Fremdwörtern und das Abgleiten in Fremdsprachen, wo es nicht erforderlich ist, eher belustigend und denke mir meinen Teil. Es gibt hier echte Sprachakrobaten, deren Beiträge ich mit Genuss sehr gerne lese, bei anderen ist es oftmals unfreiwillig komisch. Namen werden von mir aber nicht genannt:-).
 
"Tant pis" muss man doch nicht nachgucken.

Wer das "Manneken Pis" kennt, kann die Bedeutung ja nun wirklich leicht extrapolieren.
 

"so ein Euter"? :lol:
 
Ist doch egal. Denen war langweilig...und ich hab jetzt ein Bild meiner Tante in unwürdiger Position und Euter....noch nicht Mal Extrapolation scheint geschlechterunabhängig....
 
Der Junge war nicht zugänglich. Wie gesagt, Reaktionen wie "langweilig" auf meinen Versuch, mit ihm einen Notentext zu lesen-aber auch insgesamt, ein "mir ist langweilig" Gesicht die meiste Zeit.
Schien ihn im Grunde alles zu nerven.
Auf Fragen nur einsilbige Antworten , Blick auf die Uhr, null Begeisterung, nur wenn er mal eine Idee hatte was er spielen möchte. Aber nachdem wir sein gewünschtes Stück anfingen, dauerte es nur kurz, bis er dann wieder diese Unlust zeigte.

Kein Wunder, er wurde ja auch nie wirklich herausgefordert, das war ja von den Eltern unerwünscht. Klavier lernen ohne Noten ist eigentlich viel schwieriger-man braucht ein super Gedächtnis und auch harmonische Grundlagen.
Alles viel zu anstrengend für ihn...
Die Stunde die er zum letzten Mal besuchte war die, in der ich mit ihm die D Dur Tonleiter üben wollte, damit er mal was anderes spielt als die Akkorde A moll C Dur F Dur E Moll.
(Zitat Vater: Er improvisiert ja so sagenhaft)
Fazit: Ich bin froh dass er nicht mehr kommt...so ein rundum frustriertes Kind zieht total runter.

Liebe sweetchocolate,

herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!

Ich verstehe sehr gut, wie frustrierend das für dich ist/war. Du hast dich sehr engagiert, hast Gespräche geführt, Kompromisse gemacht und stößt bei aller Mühe doch nur auf Widerstand.

Ich hatte ein paar Mal ähnliche Erlebnisse, bei denen ich wusste, irgendwo ist hier der Wurm drin. Ich wusste aber nicht, wie ich mich da als Lehrerin verhalten sollte. Ich habe mal von pppetc (die älteren Mitglieder werden ihn noch kennen) das Buch "Knoten" von Ronald D. Laing empfohlen bekommen, in dem Laing in kurzen, gedichtähnlichen Texten, in zwischenmenschlichen Dialogen sehr eindrücklich "Knoten" in der Kommunikation zwischen Menschen beschreibt. Ein sehr empfehlenswertes Buch!

So ein Knoten scheint mir hier vorzuliegen. Wenn ich nun Lehrerin wäre, würde ich mich jeder Spekulation über die Herkunft der Knoten enthalten. Spekulationen und Vor-Urteile versperren aus meiner Sicht den Weg für Offenheit, für andere mögliche Wege und bringen gar nichts für meine weitere Herangehensweise. Sehr oft sind sie auch falsch.

Als ich meine Kinder bekommen habe, fiel mir die "Familienkonferenz" von Thomas Gordon in die Hände und hat mich seitdem nicht mehr losgelassen. Mich hat die bedürfnisorientierte, humanistische und personenzentrierte Herangehensweise sehr berührt und gepackt. Ich habe mehrmals das Buch und weitere Bücher gelesen, Kurse gemacht und schließlich selbst die Ausbildung zum Kursleiter gemacht.

Es hat mich so gepackt, weil ich in meinem Leben bei mir selbst und bei anderen bemerkt habe, dass wir uns alle manchmal wie ein Idiot verhalten, wenn wir ein Problem haben. Dass wir dann vielleicht vernunftbefähigt wären, aber uns ganz anders verhalten. Oft führt dies zu Streit und Konflikten. Jeder von uns wird sich sicher an solche Situationen erinnern, bei denen unsere Handlungsweise von starken Emotionen, von alten Instinkten und Reflexen gesteuert zu sein scheint.

So eine Reaktion auf etwas, was uns Probleme bereitet, kann sich verfestigen und schwupps - ist ein Knoten da. Gerade Kinder kommen aus solchen Handlungsmustern schlecht wieder raus, aber wir Erwachsenen sind da auch nicht besser.

Was wünscht man sich, wenn man in so einem Muster feststeckt? Was wünscht man sich, wenn sich stark gestritten hat und nicht wieder zusammenkommt? Ich glaube, man wünscht sich, gesehen zu werden. Gesehen und nicht verurteilt zu werden.

Deswegen bin ich kein Freund davon, diesen Jungen zu verurteilen. Auch nicht seine Eltern. Ich konzentriere mich lieber auf meinen Einflussbereich und das wäre als Lehrerin dieses Jungen der Klavierunterricht. Hier gibt es ein Problem und das Problem hat zunächst der Schüler: er will nicht Notenlesen und reagiert gelangweilt, genervt etc.. Das wiederum führt zu einem Stillstand des Unterrichts und ich kann nicht so arbeiten mit ihm, wie ich es möchte.

Es gibt Handlungsweisen, die ich in meinem letzten Beitrag angedeutet habe (Gordon-Modell), die zu einer Klärung der Bedürfnisse und Entwirrung des Knoten führen können. Es kann sein, dass das Ergebnis (Aufgabe des Unterrichtsverhältnisses) das Gleiche wäre, aber die Frustrationen würden sich nicht einstellen. Die Situation wäre klarer geworden.

Diese Handlungsweisen beinhalten aber, dass man als Lehrer wirklich wissen will, was die Bedürfnisse des Jungen sind. Man sieht die Reaktionen von Genervtsein etc. als Zeichen eines großen Problems an, das der Junge hat. Dadurch begibt man sich nicht selbst in diesen Knoten und nimmt diese Reaktionen nicht persönlich. Ob man den Knoten tatsächlich entwirren kann, der schon fest zugezogen zu sein scheint, weiß ich nicht. Als KL sind wir keine Psychologen. Aber es ist hilfreich, Herangehensweisen und Strategien an der Hand zu haben, wie man Kommunikationsproblemen und Dingen wie "nicht üben".... im Unterricht begegnet.

Liebe Grüße

chiarina
 

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