Klaviersuche erfolgreich abgeschlossen - Erfahrungsbericht

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6. Dez. 2011
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Liebe Clavio-Gemeinde!

Seit einigen Wochen habe ich mein erstes eigenes Klavier. Ohne Euch wären die Suche sicher anders verlaufen, deshalb möchte ich hier ein Fazit vom Stapel lassen. Vielleicht hilft es jemandem.

Ich hoffe hier niemandem auf die Füße zu treten. Alle Eindrücke sind natürlich subjektiv. Was dem einen passt, geht beim anderen gar nicht, so ist das eben.
Ich spiele überwiegend Jazz und wenig Klassik und alles auf einem überschaubaren Amateur-Niveau. Demnach habe ich natürlich einen anderen Qualitätsanspruch als jemand, der bei Liszt, Brahms und Chopin um die Feinheiten kämpft.

Zu mir: In Kindheit und Jugend 12 Jahre Klavierunterricht (inklusive Musikabitur mit Klavier-Prüfung), dann 10 Jahre Pause (nur Keyboard in Rockbands). Seit 4 Jahren wieder systematisches Üben und gelegentliche Auftritte mit Jazz-Bands. Insgesamt seit 15 Jahren fast nur auf Digis gespielt (zuletzt Roland RD700GX mit SN - tolles Teil, aber immer noch ein Digi).
Jetzt sind Geld und Wohnraum vorhanden, also endlich: Ein Klavier, ein Klavier !!!
Warum keinen Flügel? Soviel Platz habe ich noch nicht, außerdem muss man sich ja auch noch steigern können.

Was es geworden ist: Ein neues Yamaha YUS1 Silent (10200 Euro, Listenpreis 11800). Ich bin sehr zufrieden. Es kann singen, flüstern, brüllen und der Anschlag passt mir wie angegossen.
Wie kam es dazu ?

Die Quinessenz meiner Wahl sei vorweggenommen: Ich möchte eine Lanze brechen für das solide Mittelmaß.

Der Reihe nach:

Bei meiner Suche habe ich 8 Händler in 5 Großstädten abgeklappert. Die Klavier-Kauf-Threads bei Clavio habe ich seit September 2011 alle gelesen, außerdem ist der online-Ratgeber Acoustic & Digital Piano Buyer, Fall 2011 sehr hilfreich.

Ursprünglich wollte ich auch aus Prestigegründen ein edles "Made-in-Germany"-Instrument. Japaner und Osteuropäer waren mir jedoch zuerst suspekt. Ich wollte Purist sein. "Und Yamaha steht in jeder Musikschule, das ist doch 08/15" ... dachte ich zu Anfang.
Ich hatte sogar den Gedanken richtig dick zu investieren und es auch als Kapitalanlage zu nutzen. Warum nicht in diesen wilden Zeiten (Was wird eigentlich aus dem Euro?) einen Batzen Geld in Form eines Top-Klaviers im Wohnzimmer horten und sogar noch jeden Tag Spaß daran haben? Von dem Trip war ich schnell runter, denn das ist wahrscheinlich nur sinnvoll, wenn man ab 60000 Euro für einen Steinway-Flügel übrig hat. Und den will man dann nicht mehr hergeben. Und mal eben schnell einen Käufer finden, wenn Kapital frei werden soll, ist auch nicht so einfach.

Na gut, aber ich wollte schon was "besseres". Meine Eltern haben vor 2 Jahren ein Yamaha b2 113cm gekauft, auf dem ich häufig gespielt habe. Der Yamaha-Klang gefiel mir dort nicht, zu drahtig, und es fehlt mir "der Bauch". Überhaupt finde ich, dass bei Klavieren unter 120cm das Volumen fehlt, auch wenn z.B. die kleinen Grotrians oberhalb des Basses sehr edel klingen können.

Habe mir dann als Preislimit 10000 Euro (neu oder gebraucht) gesetzt mit der Option bei einem "Volltreffer" auch höher zu gehen.

Zwei Zitate von Clavio-Usern haben mir sehr zu denken gegeben:
1. "Einen guten Flügel findet man immer, ein wirklich gutes Klavier nur sehr selten."
2. "Wer was Schickes im Wohnzimmer haben will kauft Boston, Musiker kaufen Kawai"

Zur „Premium-Klasse“ muss ich sagen: Am meisten angetan war ich von einem neuen Bösendorfer 130 (32000 Euro) . Aber: Auch das hat keinen Endorphin-Schub in mir ausgelöst sondern ich dachte nur: Jawohl, so stelle ich mir das ideale Klavier vor, alles stimmt, ausgewogen auf allen 88 Tasten, keine offenen Fragen. Trotzdem bleibt es ein Klavier, während selbst einfachere Flügel ganz andere Gestaltungsmöglichkeiten bieten.

Ich finde man darf folgendes nicht vergessen:
Ein Klavier ist schon an sich ein Kompromiss, damit man auch dann in die Tasten hauen kann, wenn der Platz für einen Flügel fehlt. Wahrscheinlich jeder hätte am liebsten einen mittelgroßen Top-Flügel, aber mangels Platz, Geld und Lärmtoleranz der Nachbarn begnügt mal sich eben mit einem Klavier oder Digi oder Silent-Klavier. Bevor es Silent und Digis gab, hat man früher eben ein kleines Klavier mit Moderator genommen.

Eine sehr erfahrene Händlerin hat mir folgendes erzählt: Klaviere über 10000 Euro hat sie vor Jahren aus dem Programm genommen, weil das niemand mehr kauft. Ihre Erklärung dafür: Die deutschen Premium-Marken sind auch nicht mehr ganz so exzellent wie sie in den 60ern und 70ern mal waren. Und vor allem: Asiaten und Osteuropäer sind deutlich besser geworden und können mittlerweile sehr gute mittelpreisige Instrumente bauen, die von den Premium-Modellen gar nicht mehr so weit entfernt sind. Der viel zitierte Auto-Vergleich: Ein Top-Toyota ist heute oft die bessere Wahl und dabei weit günstiger als ein mittlerer Mercedes. Stichwort: Preis-Leistung.

Sprich: Der Unterschied zwischen einem guten Kawai, Yamaha, Petroff oder sogar Ritmüller (alle unter 10000) und den Blüthners, Grotrians, Schimmels, Bechsteins, Försters zwischen 15000 und 20000 ist so riesig groß nämlich gar nicht. Das war auch meine Erfahrung bei der Suche. Fast hätte ich ein C.Bechstein 118 für 12500 genommen. Ja, es hatte was besonderes, aber: Der Unterschied zu einem Yamaha YUS1 oder einem Kawai K3 war bei Licht betrachtet minimal. Es sind Nuancen und die Aufschrift "Made in Germany" bzw. "designed by ..." oder "selected by ...". Und ob einem das mehrere Tausend Euro wert ist ?

Das gilt meiner Meinung nach auch für die B-Reihen der Premium-Hersteller. Bechstein Academy, Hässler, Schimmel Classic, Boston und wie sie alle heißen. Die klingen schon ein bisschen anders als Kawai, Petroff und Yamaha und manche haben ihren ganz eigenen Charme, aber sie sind nicht wesentlich besser, nur teurer weil der Schriftzug eines Premiumherstellers darauf prangt. Ich konnte ein 124er Hässler (Zweitmarke von Blüthner) direkt mit dem YUS1 vergleichen und fand die beiden unterschiedlich, aber keins besser. Das YUS1 (ohne Silent) ist aber günstiger als das Hässler.

OK, ab 20000 gibts natürlich andere Dimensionen. Bösendorfer 130, Grotrian 124 und die Steinway 125 und 132 haben mich schon sehr beeindruckt. Aber: Wer 20000 bis 30000 für ein Klavier hinlegen will, sollte sich überlegen, ob er mit einem soliden Flügel für 10000 bis 15000 (neu oder gebraucht) nicht besser bedient ist und den Rest in eine größere Wohnung investiert.

Einschränkend muss ich zugeben: Es soll ja angeblich junge gebrauchte Klaviere der großen edlen Hersteller geben, die gut gepflegt und überholt nur 50 % vom Neupreis kosten. Das klingt reizvoll, aber mir ist bei der Suche kein solches begegnet. Die gebrauchten, die ich getestet habe klangen auch gebraucht und/oder der Anschlag war abgenudelt.
Nur ein tolles Grotrian Concertino 131 gebraucht für 13000 habe ich gefunden. Doch selbst das war nicht perfekt, klanglich und vom Volumen sehr schön, aber im Bass war es mir für seine Größe zu dünn. Aber das hat mir dann sowieso jemand vor der Nase weggeschnappt.

Gleiches gilt für einzelne Exemplare von Neuinstrumenten. Wäre mir ein neues Förster, Bechstein oder Grotrian für um die 15000 über den Weg gelaufen bei dem ich einfach nur dahinschmelze... Ich wäre vermutlich schwach geworden und hätte gesagt "Sch... auf die Kohle !" Es soll ja vorkommen, dass von drei identischen Modellen eins der Hammer ist und die beiden anderen nur Durchschnitt. Ist mir aber auch nicht begegnet.

Ich werde warten, bis die Wohnsituation einen Flügel erlaubt und bis dahin bin ich mit dem Yamaha YUS1 bestens bedient. Als ich zum ersten mal ein YUS1 getestet habe, hatte ich das deutliche Gefühl, dass es einfach am besten zu mir passt. Es stimmt alles, auf gehobenem Mittelklasseniveau! Der früher meist ziemlich drahtige Yamaha-Sound ist bei den neueren Instrumenten so ungefähr ab der U1-Liga doch um einiges geschmeidiger geworden. Mir gefällt er sehr gut!

Übrigens ein weiterer Vorteil von Yamaha: Gegen vertretbaren Aufpreis gibt es jedes Modell ab Werk auch mit dem wohl ausgereiftesten Silent-System, das der Markt zu bieten hat. Ok, da gibt es von Kawai auch was vernünftiges und die meisten Hersteller haben ein akzeptables eigenes System oder Lizenzen für die Kawai- oder Yamaha-Systeme. Mancher Händler sagt ja dann: "Gar kein Problem, in jedes Klavier lässt sich auch nachträglich ein Silent-System einbauen." Gemeint ist damit dann der Bausatz von Korg, der - höflich ausgedrückt - niemanden glücklich machen wird (meine Meinung).

Leider hatte keiner meiner Händler Steingraeber-Instrumente im Laden. Die liegen (neu) zwar weit über meinem Budget, aber ich habe viele begeisterte Kommentare gelesen. Da ist mir vielleicht doch was entgangen...

Ich habe jetzt absichtlich etwas plakativ meine Erfahrungen beschrieben. Dass die Suche nach einem Instrument fürs Leben genau so individuell und subjektiv abläuft wie die Suche nach einem Partner für's Leben, das wissen wir ja alle. Gut und geeignet ist, was gefällt, berührt und passt !!! Trotzdem freue ich mich auf kritische, anregende, wütende Kommentare! Man lernt ja immer weiter, und natürlich überlege ich heute schon, welcher Flügel im Preislimit x denn wohl in 3 oder 30 Jahren zu mir passen könnte.

Für wichtig halte ich außerdem: Ja, bei der Suche nach einem passenden Instrument sollte man nicht aus der Hüfte schießen und sich Zeit nehmen. Die ist nötig, um das Angebot zu sondieren und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Für mich gilt allerdings auch der Grundsatz: Lieber eine Stunde länger üben, als eine Stunde länger nach dem noch besseren vermeintlichen Traumklavier/Traumflügel suchen!

In diesem Sinne ... Das YUS1 ruft !
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gratuliere TJ und Dank für Deinen Bericht, den ich nicht nur ganz toll und informatv finde, sondern dessen grundlegende Logik ich auch gerne zu 100% unterschreibe. Man sollte vielleicht noch darauf hinweisen, dass Deine Abkehr von den deutschen Marken u.U. auch mit Deiner musikalischen Ausrichtung zusammenhängen mag. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit Deiner grundsätzlichen Überlegungen. M.E. hast Du bei Steingaeber nichts verpasst - die kleinen Klaviere ähneln durchaus denen anderer guter Marken ;-) und die großen kannst Du neben Bösendorfer, Steinway und auch das große Bechstein stellen. Die Unterschiede hier sind marginal.

However: Ich freu mich mit Dir!
 
Herzlichen Glückwunsch!
Ich habe übrigens vor 3 Jahren mal an einem Yus1 irgendwas geklimpert, als ich mir damals noch ausgemalt habe, dass ich mir irgendwann vielleicht was Akustisches kaufe.
Ich war von dem Instrument nicht wegzukriegen :) Ehrlich, ich saß bestimmt 4 Std. lang im Laden herum, so toll fand ich es :D
 
Gratuliere TJ und Dank für Deinen Bericht, den ich nicht nur ganz toll und informatv finde, sondern dessen grundlegende Logik ich auch gerne zu 100% unterschreibe. Man sollte vielleicht noch darauf hinweisen, dass Deine Abkehr von den deutschen Marken u.U. auch mit Deiner musikalischen Ausrichtung zusammenhängen mag.

However: Ich freu mich mit Dir!


Gratuliere TJ und Dank für Deinen Bericht, den ich nicht nur ganz toll und informatv finde, sondern dessen grundlegende Logik ich auch gerne zu 100% unterschreibe. Man sollte vielleicht noch darauf hinweisen, dass Deine Abkehr von den deutschen Marken u.U. auch mit Deiner musikalischen Ausrichtung zusammenhängen mag. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit Deiner grundsätzlichen Überlegungen. M.E. hast Du bei Steingaeber nichts verpasst - die kleinen Klaviere ähneln durchaus denen anderer guter Marken ;-) und die großen kannst Du neben Bösendorfer, Steinway und auch das große Bechstein stellen. Die Unterschiede hier sind marginal.

However: Ich freu mich mit Dir!


Danke fisherman!

Klar, Jazz und Yamaha haben sich schon immer gut vertragen, wobei es auch hier die unterschiedlichsten Vorlieben gibt.
Z.B. Oscar Peterson war bekennender Bechstein-Fan und und und...

Als "Abkehr von den deutschen Marken" möchte ich meine Entscheidung nicht bezeichnen.
Wer weiß, was die Zukunft bringt... Dieses mal hat Yamaha einfach gewonnen und zwar wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses und
des Silent-Systems. Letzteres möchte ich nicht missen, da ich meist abends übe und auch tagsüber ist es einfach extrem praktisch, eine vertrackte Passage mal eben über Kopfhörer beackern zu können, um Familie und Nachbarn nicht über Gebühr zu quälen und danach um so mehr zu beglücken.
 
Gratuliere, Tastenjunkie,
viel Freude und Erfolg mit deinem neuen maßgeschneiderten akustischen Partner wünsche ich dir.
Vor allem großen Dank für deinen ausführlichen Bericht, der bestimmt für viele hier hilfreich ist, die auf der Suche sind, wie du es warst, und die dafür an einer individuell passenden Orientierungslinie arbeiten.

Gruß
Martin
 
Zunächst einmal einen herzlichen Glückwunsch zum neuen Instrument.
Aber Du hast ja auch feedback eingefordert und da ich nun seit einigen Monaten nach einem Klavier im scheinbar sinnlosen, oberen Preissegment suche, leg ich mal los.
Du hast doch nicht ernsthaft aus Prestigegründen nach einem Klavier aus deutscher Produktion gesucht, nee oder? Bei mir ist die Motivation bevorzugt nach einem ein Klavier aus Deutschland (oder Österreich) zu suchen die Tatsache, dass ich mir wünsche auch in fünfzig Jahren hier noch eine Klavierbautradition vorzufinden. Ist doch toll, wenn man noch direkt am Fertigungsort sich ein Instrument aussuchen und dabei die Produktion besichtigen kann.
Bei dem von Dir genannten Preisvergleich zwischen dem C.Bechstein 118 (übrigens auch bei mir in der engeren Auswahl) und dem YUS 1 (ich hoffe der Preis war inkl. Silentsystem) komme ich bzgl. Listenpreis auf einen Unterschied von 2500 EUR. Finde den Preisunterschied nicht unangemessen. Das Silentsystem ist aber auch kein Kaufargument für Yamaha, mittlerweile bieten sehr viele Firmen hochwertige Systeme (oft auch von Yamaha) zu vergleichbaren Preisen an.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich lediglich etwas Ragtime aber sonst nur Klassik spiele, dass mir die Yamahas nicht so in der Hand liegen. Ich kriege mit denen nicht denselben nuancierten Anschlag hin. Einmal habe ich direkt nach einem Steingraeber 122 das Spitzenmodell SU7 gespielt. Das SU7 war klanglich auch aufgrund der größeren Bauhöhe überlegen, aber spieltechnisch habe ich es als deutlich schlechter empfunden.
Es mag stimmen, dass man im Segment über 10000 EUR kaum noch Klaviere verkaufen kann, da kenne ich die Verkaufszahlen nicht. Wenn es so ist, kann ich nur sagen: schade drum. Klar das die besagte Verkäuferin keine Loblieder auf Klaviere singt, die sie nicht mehr im Programm hat. Die Aussage über sinkende Qualität des deutschen Klavierbaus seit den 60 ern oder 70 ern ist mir deutlich zu pauschal. Konnte die Dame das auch in irgendeiner Weise belegen?
Leider habe ich wie viele nicht die Möglichkeit einen Flügel zu stellen, und mein Haus kann ich deswegen nicht verkaufen. Aber auch wenn ich den Platz hätte, würde ich den top restaurierten C.Bechstein Modell M jedem neuen Yamaha C3 vorziehen.
Natürlich sind die Unterschiede zwischen Mittelklasse und Oberklasse nicht mehr so gravierend und hörbar wie zwischen Billig- und Mittelklasse. Dennoch sind sie bei den Stücken die ich angespielt habe deutlich hörbar und spürbar. Außer dem Klang ist es mir wichtig, dass ich das Gefühl habe das Instrument bringt mich spieltechnisch weiter. Da habe ich im unteren bis mittleren Preissegment nichts gefunden, was meinem Zimmermann Z3 (noch mit Renner Mechanik) überlegen wäre.
Sehr geholfen hat es mir bei der Vorauswahl beim Spielen einen hochwertigen Digital Recorder mitlaufen zu lassen. Man kann sich dann zu Hause über die Stereoanlage die wesentlichen Klangunterschiede der einzelnen Instrumente in Ruhe noch mal anhören und bekommt einen zusätzlichen Eindruck darüber, welches Instrument besser in der Hand liegt. Der Recorder ist ohnehin eine lohnende Investition, um das eigene Spiel zu kontrollieren und zu verbessern. Leider hat es mir auch gezeigt, dass meine pianistischen Fähigkeiten zur Zeit noch zu limitiert sind um besagten Bösendorfer richtig würdigen zu können. Besser ich investiere parallel dazu noch etwas in meine musikalische Ausbildung und wenn es dann so gut weiter läuft gibt’s eben noch ein Upgrade.
 
Zunächst einmal einen herzlichen Glückwunsch zum neuen Instrument.

...Bei mir ist die Motivation bevorzugt nach einem ein Klavier aus Deutschland (oder Österreich) zu suchen die Tatsache, dass ich mir wünsche auch in fünfzig Jahren hier noch eine Klavierbautradition vorzufinden. Ist doch toll, wenn man noch direkt am Fertigungsort sich ein Instrument aussuchen und dabei die Produktion besichtigen kann.
...mittlerweile bieten sehr viele Firmen hochwertige Silent-Systeme (oft auch von Yamaha) zu vergleichbaren Preisen an.
...Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich lediglich etwas Ragtime aber sonst nur Klassik spiele, dass mir die Yamahas nicht so in der Hand liegen. Ich kriege mit denen nicht denselben nuancierten Anschlag hin.
...Außer dem Klang ist es mir wichtig, dass ich das Gefühl habe das Instrument bringt mich spieltechnisch weiter. Da habe ich im unteren bis mittleren Preissegment nichts gefunden, was meinem Zimmermann Z3 (noch mit Renner Mechanik) überlegen wäre.
...Besser ich investiere parallel dazu noch etwas in meine musikalische Ausbildung und wenn es dann so gut weiter läuft gibt’s eben noch ein Upgrade.

Lieber Gruestisch!

Danke für Dein Feedback! Zuerst war ich etwas vestimmt,
weil Du mir gefühlt vorwirfst, dass ich es anders mache als
Du es machen würdest. Aber dann ist mir klargeworden,
dass Deine Situatuion ein ganz andere ist.

So wie ich Dich verstanden habe, empfindest Du die Möglichkeiten,
die Dir Dein Z 3 bietet (und ein Z3 ist nun wirklich kein popeliges
Klavier) als ausgeschöpft. Deshalb suchst Du nach
einem höherwertigen Instrument und da musst Du natürlich nochmal
eine Preisklasse höher gehen als Z3, YUS1 oder ähnliches. Und wenn
man sich schon mal auf diesem Niveau bewegt, dann sind die meisten
möglichen Klaviere eben (Mittel-)europäischer Herkunft. Wenn Deine
Wohnsituation definitiv langfristig einen Flügel ausschließt, dann
bist Du eben einer von denen (aus meiner Sicht eher wenigen),
für die ein höchstwertiges Klavier sinnvoll ist.
In dieser Situation würde ich es wahrscheinlich genau
so machen wie Du (vorausgesetzt ich finde so ein Goldstück, das mir
das Geld wert ist).

Ich denke, Du bist mir Da einen Schritt und einige Jahre voraus.
Ich habe die letzten 15 Jahre fast nur auf Digitalpianos gespielt.
Da ist der Wechsel zu einem YUS1 natürlich ein Quantensprung.
Ich werde mit Sicherheit mindestens die nächsten 5 Jahre brauchen
bevor ich mein Instrument glaube ausgereizt zu haben. Und bis dahin
geht vielleicht tatsächlich ein Flügel (oder ein Klavier-Upgrade).

Wenn Geld überhaupt keine Rolle spielen würde, hätte ich mir
wahrscheinlich schon jetzt einfach mal eben das Bösi in Wohnzimmer
gestellt, aber das können sich vermutlich die wenigsten einfach so
genehmigen.

Was mir während meiner Suche auch klar geworden ist: Es hat seinen
Grund, dass in den meisten Musik(hoch)schulen dieser Welt Yamaha- oder
Kawai-Instrumente stehen. Nämlich: Sie bieten viel für ihren Preis
und eignen sich hervorragend um darauf zu "arbeiten". Mein alter
Klavierlehrer aus der Jugendzeit (und damals war ich wesentlich besser
als heute) hat immer gesagt: "Den größten Teil der Zeit, die Du am
Instrument sitzt, solltest Du nicht "Klavier-spielen" sondern "Klavier-arbeiten".
In meine heutige Situation übersetzt bedeutet das: Die Zeit, in der ich mich im
verzückt im Klang suhle, überwiegt nicht. Meistens wird geübt
bzw. gearbeitet, damit es auch vorwärts geht. Und genau dafür brauche
ich kein Bösendorfer 130, auch kein C.Bechstein 118 sondern ein solides
"Arbeitspferd" mit akkurater und belastbarer Mechanik. Am besten sogar
mit Silent, weil ich häufig zur "Unzeit" übe. All das habe ich beim YUS1 gefunden.
Dass auch andere Hersteller als Yamaha Silent anbieten weiß ich auch,
aber hast Du die "anderen" mal ernsthaft getestet ??? Die sind zum Teil
nicht mehr als unbrauchbarer Elektro-Gimmick. Es kommt nicht von ungefähr,
dass einige gleich das Yamaha-System verbauen, anstatt ein eigenes zu
entwickeln. Yamaha macht schon das am längsten und hatte dementsprechend
auch am meisten Zeit, sein System zu optimieren. Das neue System von Bechstein
ist brauchbar, aber Yamaha ist deutlich besser. Ach ja, und wenn ich mich dann doch mal im Klang suhlen will oder Freunden/Familie was vorspiele, dann macht das YUS1 einen für meinen Geschmack exzellenten Job.

Dass Du auf Yamaha-Instrumenten keinen allzu nuancierten Anschlag hinkriegst und sie Dir nicht so gut in der Hand liegen, hat meiner Einschätzung nach ausschließlich mit Deiner individuellen Neigung und Motorik zu tun und sicher nichts damit, ob Du Klassik, Ragtime oder Jazz spielst. Hör Dir mal aufmerksam Soloaufnahmen von George Shearing, Bill Evans, Keith Jarrett oder Brad Mehldau an (alles Jazzer und zum Teil auf Yamaha). Was da in punkto
nuancierter Anschlag abläuft, wird Dir die Schuhe ausziehen. Und hat nicht
der große Svjatoslav Richter (kein Jazzer ;-) ) sehr viel und gerne auf Yamaha
gespielt ?

Spieltechnisch kann Dich ein möglichst hochwertiges Instrument natürlich schon
weiter bringen. Es "veredelt" Dein Spiel und motiviert bzw. inspiriert Dich weiter
zu machen in einer Weise, die ein nicht so hochwertiges nicht leisten kann.
Wenn Du allerdings in mehreren Monaten im oberen Preissegment noch kein Klavier gefunden hast, das Dir höherwertig als Dein Z3 erscheint, dann musst Du mit Deinem Instrument doch sehr gut zurecht zu kommen und drehst Du vielleicht an der falschen Schraube. Ich weiß ja nicht, wie viel Du drauf hast, vielleicht schüttelst Du einfach so die Chopin-Etuden und Liszt-Rhapsodien aus dem Ärmel, dann würde ich jetzt sehr ins Fettnäpfchen treten: Für den Listenpreis des C.Bechstein 118 und sogar für die 2500 Euro Preisdifferenz zwischen YUS1 und C.Bechstein 118 kannst Du ziemlich lange regelmäßig hochwertigen Unterricht nehmen. Und das würde Dich (vorausgesetzt Du übst fleißig) spieltechnisch wesentlich weiter bringen als das tollste, teuerste und deutscheste Instrument, das Du finden kannst.

Es ist natürlich Einstellungssache, aber ich persönlich wollte eben nicht monate-
oder sogar jahrelang durchs Land tingeln um das Trauminstrument zum
Vorzugspreis zu finden. Diese viele Zeit verbringe ich lieber damit zu üben,
meine Technik zu verbessern und mein Repertoire zu erweitern
(und ich schüttle sicher nicht die Chopin-Etuden und Liszt-Rhapsodien
aus dem Ärmel). Und genau dafür ist mein liebes YUS1 mit Silent
(für mich und nur für mich ganz subjektiv) genau das richtige.
Wenn es für Dich ein anderes wird, dann ist das nur normal.

Noch zum Thema "Klavier aus Deutschland (oder Österreich)": "Kaufen, wo es wächst" Klar! Aber wenn das mir am meisten liegende Klavier aus Japan kommt, dann ist das eben so. Ist schließlich kein Ramschprodukt, das dort von unterbezahlten Tagelöhnern oder Kindern zusammengebastelt wird...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sorry Tastenjunkie, dass ich mir so lange mit der Antwort Zeit gelassen habe. Zuletzt gings bei mir ziemlich drunter und drüber. Es gipfelte darin, dass gestern ein unliebsames Mitglied der Familie mein Auto komplett zerstört hat. Durch die Notwendigkeit einen neuen, besser gesagt gebrauchten, fahrbaren Untersatz zu finden hat sich die Suche nach einem Nachfolger für mein Zimmermann Z3 vorerst erledigt. -Kannmanhaltnixmachen willichauchgranichtlamentieren istjetznunmalso- Mittlerweile habe ich bis auf ein Bechstein Concert8 und das Pfeiffer 124 alle Oberklasse Klaviere teils mehrfach durchgetestet. Mein vorläufiges Fazit (und da sind wir nun wohl einer Meinung): um einen echten Quantensprung gegenüber meinem Zimmermann zu erzielen müsste es wohl doch der Bösendorfer oder evtl. ein Steinway sein. Bei letzterem hatte ich noch ein aha-Erlebnis bei dem sich ein über 100 Jahre altes, gut restauriertes K132 mitnichten als eine klapprige alte Mottenkiste herausstellte, sondern im vorliegenden Fall ein daneben befindliches, neues Boston 126 locker in den Schatten gestellt hat (bei gleichem Preis). Wenn ich finanziell dazu wieder in der Lage bin, werde ich in meine Suche auf restaurierte Klaviere erweitern.
Na ja, vielleicht sollte es alles so sein und nun werde ich erst einmal versuchen die Möglichkeiten des Zimmermann einigermaßen auszuschöpfen, d.h. ich werde mir zunächst einen passenden Klavierlehrer suchen (hoffentlich finde ich da jemanden mit dem es passt, habe leider aus Kindertagen keine sehr guten Erinnerungen an die Klavierstunden) und gleichzeitig regelmäßiger spielen.
Ich denke pianistisch hast Du dreimal mehr drauf als ich. Klar um richtig gut zu werden muss man am Klavier arbeiten, z.B. den Hanon rauf und runter spielen. Aber sowas macht mir einfach keinen Spaß und ich habe keine Ambitionen mich auf großer Bühne zu präsentieren. Daher spiele ich die Stücke die ich mag immer wieder, mit besonderer Konzentration auf die Stellen, die nicht so laufen. Vor allem versuche ich nicht mehr mich durch Stücke höchster Virtuosität zu quälen, sondern suche mir etwas das hübsch klingt und bei dem ich die Chance habe es irgendwann zu Ende zu bringen. Das ist viel motivierender.
Desweiteren benötigt das Zimmermann unbedingt erneut einen Service, damit es weiter Spaß macht. Irgendwas muss da zuletzt schief gelaufen sein, denn normalerweise ist nach knapp 4 Monaten noch keine erneute Stimmung inkl. Intonation erforederlich. Vieleicht finde ich hierzu im Forum professionelle Unterstützung.
Bzgl. Svjatoslav dem Großen (einer meiner absoluten Lieblingspianisten) muss ich Dir recht geben, er hat zuletzt bevorzugt Yamaha gespielt, vorher allerdings auch Bösendorfer. Auch Keith Jarrett spielt gern Yamaha, aber beim Köln Concert wars dann ein Bösendorfer 275. Es lag mir fern irgendetwas pauschales gegen Yamaha loszulassen, zumindest die aus japanischer Produktion sind natürlich hervorragende Instrumente und ich hoffe Du hast weiterhin viel Freude an dem YUS1.

Noch einen schönen Rest vom Fest.
 
Sorry Tastenjunkie, dass ich mir so lange mit der Antwort Zeit gelassen habe. Zuletzt gings bei mir ziemlich drunter und drüber. Es gipfelte darin, dass gestern ein unliebsames Mitglied der Familie mein Auto komplett zerstört hat :(. Durch die Notwendigkeit einen neuen, besser gesagt gebrauchten, fahrbaren Untersatz zu finden hat sich die Suche nach einem Nachfolger für mein Zimmermann Z3 vorerst erledigt. -Kannmanhaltnixmachen willichauchgranichtlamentieren istjetznunmalso- Mittlerweile habe ich bis auf ein Bechstein Concert8 und das Pfeiffer 124 alle Oberklasse Klaviere teils mehrfach durchgetestet. Mein vorläufiges Fazit (und da sind wir nun wohl einer Meinung): um einen echten Quantensprung gegenüber meinem Zimmermann zu erzielen müsste es wohl doch der Bösendorfer oder evtl. ein Steinway sein. Bei letzterem hatte ich noch ein aha-Erlebnis bei dem sich ein über 100 Jahre altes, gut restauriertes K132 mitnichten als eine klapprige alte Mottenkiste herausstellte, sondern im vorliegenden Fall ein daneben befindliches, neues Boston 126 locker in den Schatten gestellt hat (bei gleichem Preis). Wenn ich finanziell dazu wieder in der Lage bin, werde ich in meine Suche auf restaurierte Klaviere erweitern.
Na ja, vielleicht sollte es alles so sein und nun werde ich erst einmal versuchen die Möglichkeiten des Zimmermann einigermaßen auszuschöpfen, d.h. ich werde mir zunächst einen passenden Klavierlehrer suchen (hoffentlich finde ich da jemanden mit dem es passt, habe leider aus Kindertagen keine sehr guten Erinnerungen an die Klavierstunden) und gleichzeitig regelmäßiger spielen.
Ich denke pianistisch hast Du dreimal mehr drauf als ich. Klar um richtig gut zu werden muss man am Klavier arbeiten, z.B. den Hanon rauf und runter spielen. Aber sowas macht mir einfach keinen Spaß und ich habe keine Ambitionen mich auf großer Bühne zu präsentieren. Daher spiele ich die Stücke die ich mag immer wieder, mit besonderer Konzentration auf die Stellen, die nicht so laufen. Vor allem versuche ich nicht mehr mich durch Stücke höchster Virtuosität zu quälen, sondern suche mir etwas das hübsch klingt und bei dem ich die Chance habe es irgendwann zu Ende zu bringen. Das ist viel motivierender.
Desweiteren benötigt das Zimmermann unbedingt erneut einen Service, damit es weiter Spaß macht. Irgendwas muss da zuletzt schief gelaufen sein, denn normalerweise ist nach knapp 4 Monaten noch keine erneute Stimmung inkl. Intonation erforederlich. Vieleicht finde ich hierzu im Forum professionelle Unterstützung.
Bzgl. Svjatoslav dem Großen (einer meiner absoluten Lieblingspianisten) muss ich Dir recht geben, er hat zuletzt bevorzugt Yamaha gespielt, vorher allerdings auch ;) Bösendorfer. Auch Keith Jarrett spielt gern Yamaha, aber beim Köln Concert wars dann ein ;) Bösendorfer 275. Es lag mir fern irgendetwas pauschales gegen Yamaha loszulassen, zumindest die aus japanischer Produktion sind natürlich hervorragende Instrumente und ich hoffe Du hast weiterhin viel Freude an dem YUS1.

Noch einen schönen Rest vom Fest.
 

Sorry Tastenjunkie, dass ich mir so lange mit der Antwort Zeit gelassen habe. Zuletzt gings bei mir ziemlich drunter und drüber. Es gipfelte darin, dass gestern ein unliebsames Mitglied der Familie mein Auto komplett zerstört hat :(. Durch die Notwendigkeit einen neuen, besser gesagt gebrauchten, fahrbaren Untersatz zu finden hat sich die Suche nach einem Nachfolger für mein Zimmermann Z3 vorerst erledigt. -Kannmanhaltnixmachen willichauchgranichtlamentieren istjetznunmalso-

Gruessditsch, das tut mir leid wegen dem Auto und dass so was profanes eine Klavierinvestition verzögert. Naja, aber vielleicht hast Du recht und soll es tatsächlich so sein.

... Einen Lehrer zu suchen ist immer schon mal eine gute Idee. Aber es muss, wie Du richtig sagst, passen, will sagen, ein für Dich "unpassender" kann Dich unter Umständen auch hemmen und Dir mehr Motivation nehmen als geben, gerade wenn Du keine guten Erinnerungen an früheren Klavierunterricht hast. Leider geben sich viele auch nicht wirklich Mühe, zu erkennen, was ein Schüler unabhängig von seinen Vorkenntnissen kann und will. Oft wird "nur" das Amateur-Basis-Bespaßungsprogramm runtergespult und davon hat man dann nicht viel...
Manche Lehrer bieten kostenlose Probestunden an, so dass man sich erstmal beschnuppern kann. Und dann muss man ggf. auch den Mut haben zu sagen "Ne, der/die ist es nicht, ich suche lieber weiter. Allerdings kann Dir auch der passendste Lehrer nicht das Üben abnehmen.

Es gibt ja ein Unterforum zum Thema Üben, aber wo wir schon mal da sind und bis Du "Deinen" Lehrer gefunden hast: Hier meine persönlichen völlig unakademischen goldenen Übegrundregeln:

1. Übe regelmäßig und so oft wie möglich!
Am besten natürlich jeden Tag mindestens eine Stunde, aber auch täglich eine halbe oder nur eine Viertel-Stunde bringen viel mehr als ein mal wöchentlich eine sonntägliche 3-Stunden-Sitzung. Wenn Du es z.B. werktags abends schafst noch eine viertel oder halbe Stunde "reinzuquetschen", dann hast Du Klaviermäßig an diesem Tag definitiv etwas gewonnen.

2. Übe strukturiert und systematisch!

Spiele Dich ein, z.B. mit Tonleitern und Arpeggien regelmäßig durch alle Tonarten, mit beiden Händen.
Spiele Etuden: wenn man wenig Zeit hat bieten sich Czernys "150 kurze Übungen" an, die sind alle nur 8 Takte lang und sollen in Schleife immer 4 oder 8 mal hintereiander gespielt werden. So braucht man wenig Zeit um sie drauf zu haben und hat trotzdem den feinmotorischen Lerneffekt. Wenn Du davon pro Monat nur ein oder zwei schaffst, egal, langfristig wird es was bringen.
Spiele vom Blatt! Nur ein paar Minuten auch wenn Du in einem unbekannten Stück nur eine Zeile weit kommst.
Spiele jeden Tag etwas neues, z.B. in Deinem aktuellen Übestück ein paar Takte weiter.

3. Stecke Dir erreichbare Ziele und habe Mut zu kleinen Portionen! Wenn Du ein Stück erarbeitest, dann quäle und frustriere Dich nicht, indem Du Dir vornimmst bis übermorgen mit Seite X durchzukommen. Wenn Du täglich nur 2 oder 3 Takte weiterkommst, dann wirst Du auch irgendwann fertig und hast weniger Frusterlebnisse.

4. Belohne Dich am Ende der Übezeit! (egal ob nach 15 Minuten oder nach 2 Stunden) und spiele etwas, das Du kannst, schwelge im Klang und genieße, wenn Du merkst, dass etwas besser geht als vorher.

Also, falls es Dich interessiert, viel Spaß und ich bin sicher, Dein Z3 wird sich dafür als guter Begleiter erweisen. Ich sage einfach mal frohes Schaffen.
 
Lieber eine Stunde länger üben, als eine Stunde länger nach dem noch besseren vermeintlichen Traumklavier/Traumflügel suchen!
Lieber Tastenjunkie

Habe den ganzen interessanten Thread gelesen, ist ja schon 10 Jahre her.
Wir haben gerade Umtriebe wegen eines zu retournierendes Steinway 132. Heutiger Kaufpreis wäre 25000.- sFr. angegebenes Alter 2004 richtiges 1988. Feinste Risse im Bassteg. Du siehst nicht ganz so gelaufen wie geplant, sie nehmen es zurück.
Meine Tochter findet es zusätzlich in ihrem 30m2 grossen Wohnzimmer noch zu laut... wenn man schön spielt vielleicht nicht aber wenn man immer wieder die gleiche Stelle übt... Die Idee eines Klavierkaufes für meine Tochter war meine. Sie fand einfach ein "richtiges" wäre schon schön, da sie seit 20 Jahren auf ihrem Yamaha Clavinova spielt.
Ihr Werdegang spieltechnisch so ähnlich wie bei Dir, spielt aber lieber Balladen ev. Klassik und keinen Jazz :-DIch hätte auch gerne ein deutsches Fabrikat gehabt, mit gleichen Überlegungen wie Du, ein Blüthner 124 hat mir z.B. am besten gefallen, ein Steinberg Signature 130 neu für 15000.- fand meine Tochter aber auch gut, das war aber nicht ganz so perfekt verarbeitet, mein Problem nicht ihres;-). Das wäre 1/3 günstiger als ein neues Blüthner 124 oder das 30 jährige Steinway. Wir werden sicher noch ein Yamaha deiner Grösse neu mit der Trans Acoustic Technik oder ein Kawai Aures anschauen. Beide etwa zum Preis des 130 Signatures. Der für mich wesentliche Vorteil ist dass man zum Üben die Lautstärke reduzieren kann. Beim Klang werden wir sehen vielleicht arrangiert man sich da und wie Du schon schreibst Herr Richter spielte ja auch gerne Yamaha soo schlecht können sie nicht sein. Ach ja und Bernstein hatte gerne Bechstein.. und trotzdem hat uns keines angesprochen :konfus:Jetzt sind wir dann wieder am Anfang aber wir können uns Zeit lassen, vielleicht wieder im Herbst.
Preis Leistung ist bei den Japanischen schon sehr gut, aber der Klang eines Blüthners.... oh es ist ja nicht für mich sondern für meine Tochter...
 
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