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Den Flügel in erreichbarer Nähe, aber halt nicht im Haus, soll das länger vergessene Spielen wieder Fahrt aufnehmen. Auf dem Vorgänger des hier zur Debatte stehenden Yamaha Montage 8x, konnte er schon mal spielen und es passen sowohl die Sounds, als auch das Spielgefühl. Natürlich nicht vergleichbar zum Real Thing, aber mit der Gewissheit jederzeit auf den tatsächlichen Flügel zugreifen zu können. Als Workstation stecken da natürlich nicht nur Klavierklänge drin - aber wie heißt es so schön: "Haben ist besser als brauchen".
Der Titel täuscht, denn "Klein-Ludo" hat bereits 15 Jahre vor Threadstart mal 2 Jahre Unterricht gehabt. So klein kann er also gar nicht sein. 2016 hat er seine Schülertüte aber erneut gepackt und ist seit dem dem Klavier und dem Unterricht treu geblieben. Und an seinen Fortschritten, seinen Misserfolgen und seinen aktuellen Aufgaben lässt er im Dialog mit der Community alle teilhaben. Im Sommer sind wir dann bei 8 Jahren angekommen. Vielleicht also der richtige Augenblick mal im Zeitraffer zu schauen, wie es sich entwickelt hat. Bravo "Kleiner-Ludo!"
Aus einem Quintenzirkel lässt sich mehr ableiten, als auf den ersten Blick erkennbar. Allerdings ist auch er nur ein Einstieg in die Musiktheorie (die besser als Musikpraxis benannt sein sollte). Aber auch die Frage nach "natürlich Moll", "harmonisch Moll" und "melodisch Moll" soll in dieser Betrachtung nicht zu kurz kommen. Dann sind wir allerdings schon in der zweiten Klasse im Vergleich zum Quintenzirkel. Nur wie lernt man dies alles - etwas auf Vorrat? Eigentlich nur durch Praxis und Hörerfahrung - und erst dann dreht man sich um fragt nach dem "warum hat das funktioniert"?
Ein Problem welches auch andere Instrumente haben ist, dass der Begriff "Silent" nicht bedeutet, dass das Instrument mucksmäuschenstill ist. Es bleiben die mechanischen Geräusche. Und so ist z.B. der Trittschall eines E-Drum-Set identisch zu dem eines akustischen Set. Während die akustische Bassdrum den Trittschall für den Spieler im Raum überlagert, muss dies nicht auch für die Wohnung darunter gelten. Denn der Trittschall regt ja die Gebäudestruktur an und die "Schwingungen" entladen sich im Zweifel an ganz anderer Stelle. Und vergleichbares ist hier beim Hybrid-Flügel im Kopfhörerbetrieb passiert.
Notenheft und Improvisation klingt erst mal wie ein Widerspruch. In gewissen Grenzen geht das aber durchaus. Theorie erklären, Grundgerüst notieren und zumindest Beispiele mitliefern, wie dies mit Improvisation gefüllt werden kann. In "Multimedial" ist es aber trotzdem einfacher, als in der geschriebenen Form. Und daher ist YouTube auch gut gefüllt mit Stücken die einen Rahmen vorgeben (Backing Track) und mit denen man - manchmal mit Erklärung was passiert und "woher" die gespielten Noten des Beispiels kommen - seine Ohren und seine Melodieführung schulen/probieren kann.
"Ich kann es nicht ertragen, wenn Pianisten - egal ob Klassik oder Pop/ Jazz - während des Spielens eine Smartwatch tragen, welche dann zwischendurch auch noch aufblinkt. Mein innerer Monk dreht da regelmäßig durch." Diese und andere Spleens hat jeder von uns und es spannend mal zu erfahren, was da so alles dabei ist. Es bleibt nicht ganz bei der Beschreibung der Spleens mit Bezug zur Musik, denn der Monk ist ja nicht nur musikalisch. Und wie war das doch gleich bei euch? Fühlt ihr euch auch unwohl, wenn ihr Stücke die ihr auswendig spielen könnt ohne Noten vortragen sollt?
Welche Möglichkeiten gibt es, losgelöst vom Piano seine Fähigkeiten spielerisch zu verbessern. Grade beim Spiel vom Blatt ist es deutlich leichter, wenn man die geschriebene Note bereits "hört", bevor man sie gespielt hat. Und das kann man z.B. mit Music Tutor trainieren. Ebenso gibt es eine große Vielfalt an Apps die einem beim Rhythmus helfen und die Treffgenauigkeit auswerten. Nach einer Weile fühlt man den Groove und kann auch Lücken mit der inneren Uhr überbrücken und sicher wieder die 1 treffen. Und falls noch Zeit übrig ist, das Spiel Simon Says fördert die Lernfähigkeit von Klangfolgen.
Marc-Andre Hamelin spielt in diesem YouTube Video einige Variationen eines Themas von Paganini. Und seine Variationen sind oft genug auch Zitate aus anderen Werken, die irgendwie da nicht wirklich hingehören, aber unerhört gut passen. Neben gutem Spiel kann man hier auch auf die vorgezogene Jagd nach den Ostereiern gehen (bei Software nennt man so versteckte Schabernacke der Programmierer). Und weil sich bisher noch keiner so recht dran getraut hat, könnte es sogar bist Ostern klappen.
Gedankenexperiment! Der Flügel wird schalldicht verpackt und innen mikrofoniert. Was muss in der Folge passieren, damit der Flügel am Kopfhörer so klingt, wie er es im Raum tun würde? Natürlich kommen erste Fragen auf, wie die Schallisolierung gemacht werden soll. Aber auch wenn wir diesen Punkt weglassen, gibt es noch genug zu erledigen. Zuerst braucht es wohl die Messung der Reflexionen im Raum, bei nicht verpacktem Flügel. Daraus könnte man ein Korrekturprofil für die durch die Mikrofone aufgenommenen Daten erlangen. ABER ...

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