Nie zuvor wurde *im Durchschnitt* so kompetent geklimpert, gefiedelt und getrötet.
Tja, Schmicki, da hassu wohl nicht ganz verstanden, was Kremer kritisiert.
Er kritisiert nicht die "Kompetenz" des Musizierens. Sondern das Fehlen echter Künstler.
Es geht also nicht darum, ob jemand virtuos, fehlerfrei oder auch mit großer Sachkenntnis spielen kann. Das können in der Tat sehr viele, und Kremer müßte schon extrem vernagelt sein, um das nicht wahrzunehmen.
Ich dachte eigentlich, Du kennst Dich aus - man muß doch nur an eine x-beliebige Hochschule oder zu einem x-beliebigen Wettbewerb gehen und die ganzen sehr kompetenten Spieler dort anhören und -gucken, dann weiß man doch sofort, welchen Mißstand Kremer meint.
Und wer sagt: "Ja, aber Lang Lang hat doch so eine breite Ausdrucks-, Dynamik- und Klangpalette, wie kann man den denn als zweitrangig bezeichnen", der hat auch nicht verstanden, was es heißt, wirklich künstlerisch auf höchstem Niveau zu spielen.
"Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen." - Arnold Schönberg
Im Jazz gibt es auch Pianisten, die wesentlich mehr "können" als z.B. Tommy Flanagan, Hank Jones, der jüngst verstorbene Mulgrew Miller oder gar Thelonious Monk - dennoch sind sie deswegen noch lange nicht künstlerisch bedeutender als diese 4.
LG,
Hasenbein