Huhu Dreiklang,
Welche "neuen Gestaltungstechniken" für Musik meinst Du? Ich kenne nur die folgenden: Melodik, Rhythmik und Harmonik (inkl. Tonalität) (*). Die wurden in der Geschichte der Musik aufgebaut, immer weiter entwickelt, miteinander verschieden kombiniert, und schließlich in der Musik der Moderne wieder bewußt abgebaut.
Du meinst, glaube ich, eher "Gestaltungsarten" ;)
nenn es, wie du möchtest ;)
Was du anführst ("Melodik, Rhythmik, Harmonik") würde ich eher als Parameter bezeichnen. Dynamik, Klangfarbe (was du wohl mit "Instrumentation" meintest), Artikulation gehören für mich übrigens auch dazu. Auch da kommen im 20. Jhd. sicherlich ein paar dazu, die teilweise zwar nicht neu sind, aber in der Art, wie sie benutzt werden, dann doch neu sind: z.B. der Raum (in der elektronischen Musik ist er ein wesentliches Merkmal der Komposition! - auch wenn es sicherlich schon viel, viel früher Arbeit mit Raum gab, z.B. wenn man zwei Trompeten von rechts und zwei von links und zwei von hinten blasen ließ, aber hier geht es nochmal darüber hinaus), das Zeitkonzept (das nicht selten über bloße Rhythmik hinausgeht), die Klangdichte etc...
An Techniken kommen auch ein paar hinzu - z.B. die schon angesprochene 12-Ton-Technik, der Serialismus, die Aleatorik, Phasenverschiebung, Mikropolyphonie, uvm.....
Übrigens, ein Gedanke, der es wert ist, mal durchdacht zu werden:
Hast du schonmal drüber nachgedacht, warum Schönberg und co oder auch Debussy wieder zurück zu einer Musik gegangen sind, deren Melodik und Harmonik sich aus "Material" zusammensetzt (auf zweifelsohne sehr verschiedene Art)? Warum gerade nach der Spätromantik, insbesondere Wagner?
Hast du mal überlegt, welch ein Übergang von Barock zu Klassik stattgefunden hat? Oder auch von Ars Nova und Ars Subtilior zur Renaissance? Und was das alles nun wiederum mit dem Übergang von Spätromantik ins frühe 20. Jhd. zu tun hat?
:)
Liebe Grüße,
Partita