Wenn das tatsächlich Chopins letzter Wille war
@mick Chopins letzten Willen, d.h. seine testamentarischen Verfügungen kennen wir: alle Skizzen, Fragmente etc verbrennen; was zu seinen Lebzeiten nicht publiziert war, sollte vernichtet werden.
Wäre Chopins letzter Wille ordentlich befolgt worden, wären wir um etliche Kindheits- und Jugendkompositionen, um einigen Schund (Fantasie-Impromptu etc) und einige Meisterwerke (Mazurka f-moll u.a.) ärmer
...der letzte Wille wurde aber nicht ordentlich befolgt, J.Fontana und 2-3 andere Gesellen setzten sich mutmaßlich aus schnöde wirtschaftlichen Interessen darüber hinweg.
Einzig aus diesem Grund kennt man heute das posthume cis-Moll Nocturne.
Das interessanteste an dem Nocturne ist nicht die Abschrift/Fassung von Fontana (die meistens gespielt wird) sondern die Eigenschrift (?) von Chopin, welche die beiden differierenden simultanen Taktsysteme enthält. Margulis hat immer letztere gespielt und auch aufgenommen.
Zwei unterschiedliche Takte simultan finden sich bei Wagner gelegentlich, diese Notation erleichtert das lesen (!) (unleserlicher wäre da kompliziertes Triolengetue etc)
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...eine "zentrale technische Herausforderung" ist die polyrhythmische Stelle im Nocturne übrigens nicht - geht es hier eigentlich noch um solche?