Woran merkt eine KL das ich geübt habe

Das "zu Hause war's besser" gibt sich irgendwann. Anfangs der Stunde ist jedesmal schlecht, aber das ist zu Hause nicht anders. Ich brauch ein, zwei Minuten um ins Spiel zu kommen, dann geht's. Damit muss man sich arrangieren. Und dass da einer neben einem sitzt und zuhört, da gewöhnt man sich irgendwann dran. Also klingt es irgendwann auch wie zu Hause und wenn man da übt, macht man Fortschritte. Wie sollte das ein Lehrer nicht merken? Wenn es so gar nicht hinhaut, ist vielleicht das Stück zu schwer? Oder noch zu frisch. Lange Stücke klappen nun mal nicht nach einer Woche.
 
Danke, @Shigeru, @Tastatula, für die Einblicke.
 
Dass es zu Hause besser war, dürfte jedem KL klar sein, denke ich.

Ich bekomme immer wieder mal rückgemeldet, welche Dinge hörbar gut gehen. Das ist aber nicht immer das, worauf ich mich beim Üben focussiert habe.

Bei meiner letzten Stunde habe ich ziemlichen Murks zusammengehauen, sicher auch den großen charakterlichen Unterschieden der Stücke geschuldet war. Jedes hatte eine andere Art der Herausforderung für mich. Nach Meinung der KL war trotzdem in jedem Stück ein Fortschritt hörbar.
 
wenn meine KL wüsste, wie verdammt viel ich üben musste um zu diesem bescheidenen Ergebnis zu kommen... :015:
Ich hoffe, sie denkt, dass ich weniger geübt habe, als ich tatsächlich geübt habe...
 
Wenn man trotz exzessiven Übens nicht besser wird mit einem Stück, dann ist das Stück wohl zu schwer. Vielleicht einfach mal einen Schritt zurückgehen im Schwierigkeitsgrad?
 
Und ganz wichtig: mit dem KL drüber reden!

Ich hab inzwischen alle innere Vorbehalte abgebaut meine musikalischen Problemstellen anzusprechen, auch wenn es die vermeintlich einfachsten Stellen des Stückes sind. Und selbstverständlich habe ich dann schon so ziemlich alle Übungsvarianten durch exerziert, die mir so eingefallen sind.

Klar muss ich dann die Stelle vorspielen, mit der Anweisung „denk nicht nach, spiel‘s einfach“. Nach spätestens 2 Durchgängen kommt dann der Satz „ich sehe schon wo das Problem ist“. Und wie oft lag es gar nicht an dem Takt, der nicht klappen will, sondern eben schon davor.
 
Also mein Beitrag war auch etwas ironisch gemeint... ;-)

Meine KL ist meist ganz zufrieden mit mir. Ich bin mit dem klanglichen Ergebnis allerdings oft bei weitem noch nicht zufrieden, wenn sie schon ein Häkchen dran macht...
Aber tendenziell überschätzt sie mich glaube ich schon etwas, weil ich meine "Hausaufgabe" in der Regel nach einer Woche ganz ordentlich vorspielen kann und sie ja nicht weiss, wie ich dafür geackert hab... und dann zieht sie die Schrauben eben weiter an...
 
Ich hab inzwischen alle innere Vorbehalte abgebaut meine musikalischen Problemstellen anzusprechen, auch wenn es die vermeintlich einfachsten Stellen des Stückes sind. Und selbstverständlich habe ich dann schon so ziemlich alle Übungsvarianten durch exerziert, die mir so eingefallen sind.
Ich habe mehrere Jahre gebraucht, um zu diesem Punkt zu kommen. Früher wollte ich immer möglichst gut durchkommen, damit mein KL zufrieden ist. Das ist natürlich unsinnig. Man kommt ja gerade deshalb zum Unterricht, damit die Schwachstellen bearbeitet werden und die dürfen und sollen entsprechend beim Vorspielen auch zutage treten. Man braucht sich auch nicht über sie zu ärgern. Sie anzuerkennen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen ist ja schließlich der Weg, sie mit der Zeit loszuwerden. Seit ich das erkannt habe, bin ich auch nicht mehr aufgeregt, wenn ich meinem KL vorspiele.

lg marcus
 

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