Wieviel Zeit am Klavier?

  • Ersteller des Themas Romantikfreak98
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Ich übe meistens so 3 Stunden, am Wochenende auch mal mehr. Vor Konzerten oder Wettbewerben (wenn ich urplötzlich den Ernst der Lage erkenne :D), wird's zwangsläufig ich auch schon mal deutlich mehr. Momentan übe ich leider gar nicht :-(, aber die Ravel-Sonatine habe ich in den letzten zwei Wochen ohne Instrument auswendig gelernt. Jetzt versuche ich das mit dem Grieg-Konzert. Ich bin sehr neugierig, wie sich das in 4 Wochen am Klavier anfühlt, wenn ich wieder spielen kann.

LG, Mick

PS: Einen Vorteil hat so ein kaputtes Schlüsselbein immerhin: Meine Schulkameraden haben jetzt Sport und müssen an der Isar Langstreckenlauf machen. Ich sitze zu Hause im Warmen und bekomme jetzt Mittagessen :-)
 
Hat jemand noch Interesse am eigentlichen Thema?

Wahrscheinlich nicht, aber egal:

Ich übe nach wie vor 5 Stunden am Tag.
Das ist schon fast eine Größenordnung, wie sie für professionelle Musiker gelten könnte. "Professionell" bedeutet, sich damit seinen Lebensunterhalt verdienen zu können respektive dieses zu tun.

Allerdings ist Üben nicht gleich Üben und Musizieren nicht gleich Musizieren: Wer als Korrepetitor tätig ist, spielt vieles ohne gesonderte Vorbereitungsmöglichkeiten und muss daher eine entsprechend hoch entwickelte Vorbildung mitbringen und sofort abrufen können. Insofern bietet die Ausgangsfrage den nötigen Freiraum für die ganz individuelle Situation des Musizierenden: Ist der Aufenthalt an den Tasten dazu da, sich gewisse Fertigkeiten erst aneignen zu müssen, oder findet eine Optimierung auf einem bereits hohen Leistungsniveau statt? Letzteres wäre vergleichbar mit Leistungssportlern, die ohne Training bei Wettkämpfen chancenlos wären. Entscheidend ist also das, was inhaltlich am Instrument passiert - und nicht die reine Verweildauer an den Tasten. Insofern ist eine Zeitangabe wenig aussagekräftig, wobei ich mich an die Aussage aus professoralem Munde bei einer Erstsemester-Einweisung an der Musikhochschule erinnere: Wer zu mindestens acht Stunden Übungszeit nicht in der Lage sei, möge lieber zur Post oder zur Bahn gehen. Gemeint war natürlich die hohe Leistungsbereitschaft, die angehenden Berufsmusikern auf einem extrem umkämpften Teil des Arbeitsmarktes wie selbstverständlich abverlangt wird, ohne sich dabei sklavisch an eine bestimmte Zeitvorgabe halten zu können.

LG von Rheinkultur
 
[...] die Ravel-Sonatine habe ich in den letzten zwei Wochen ohne Instrument auswendig gelernt. Jetzt versuche ich das mit dem Grieg-Konzert. Ich bin sehr neugierig, wie sich das in 4 Wochen am Klavier anfühlt, wenn ich wieder spielen kann.

Hallo Mick,

wie gehst du da vor? Leimer/Gieseking, Online-Chang? Merkst du dir die Noten - oder die Tasten? Ich würd das auch gerne können und glaube durchaus dass ich da effektiver üben könnte, aber aller Anfang ist bekanntlich schwer :) Ich verlier derzeit beim 2. Takt den Überblick, wenn ich versuche, ein Stück im Kopf durchzugehen.

lg, Josef
 
Liebe Clavioaner,

Danke für Eure rege Beteiligung ! Das sind ja interessante Aspekte, die Ihr zur Sprache bringt. Ich habe mir über die Wertigkeit von Freizeitbeschäftigung bisher noch gar keine Gedanken gemacht. Mir ist eingebläut worden, dass dies reine Geschmackssache sei, ob man Computerspiele macht oder die Weltformel sucht. Ich dachte, die Menschen, die das bewerten, seien „ausgestorben“ oder „umerzogen“. Aber ich gestehe, manchmal ertappe ich mich auch dabei, einen Menschen, der Geige spielt, höher einzuschätzen, als einen Menschen, der mit seiner Modelleisenbahn spielt.

Zur Männerdiskussion: wie wäre es, wenn wir die Frauen, die wir (Männer) mit Haushaltsarbeit oder Klavierspielen beeindrucken wollen, nach Nationalität unterscheiden? Ich habe folgende Erfahrung gemacht: Wenn ich deutschen Frauen etwas auf dem Klavier vorspiele, schauen die mich fast mitleidig an („Och wie süß, der Typ spielt Klavier“). Als ich vor Jahren jedoch einmal einer Japanerin vorgeklimpert habe, ist diese mir fast um den Hals gesprungen vor Begeisterung.

Spielt Ihr eigentlich nur für Euch oder wollt Ihr auch ab und zu andere mit Eurem Klavierspiel beeindrucken? (Dazu gab’s ja den interessanten Thread „Ist Euch die Anerkennung der Zuhörer wichtig“)

Gruß Romantikfreak
 
Spielt Ihr eigentlich nur für Euch oder wollt Ihr auch ab und zu andere mit Eurem Klavierspiel beeindrucken? (Dazu gab’s ja den interessanten Thread „Ist Euch die Anerkennung der Zuhörer wichtig“)

Nun, das ist doch jetzt klar herausgekommen: Männer spielen hauptsächlich, um die Koitusfrequenz zu erhöhen. Freud hatte doch recht ! :D

Bleibt die Frage: warum spielen Frauen eigentlich ? Die könnten doch in der Zeit den Haushalt machen oder sich schonmal schön schminken ? :D

Gruß
Rubato
 
Ich dachte, der letzte Mann, der mit Klavierspielen Glück bei den Frauen hatte, ist vor wenigen Jahren
im Alter von 108 Jahren gestorben.
 
Nun, das ist doch jetzt klar herausgekommen: Männer spielen hauptsächlich, um die Koitusfrequenz zu erhöhen. Freud hatte doch recht ! :D

Selbstverständlich! Ich habe bereits die Gitarre nur aus dem Grund besessen, um Frauen damit aufreißen zu können. Oder meinst du, ich klimper den ganzen tag Einaudi, weil ich das so toll finde **würg**??
 
Genau, so ist es ! Dabei könntest Du als Frau doch ganz leicht für Aufklärung sorgen, indem Du folgende Fragen beantwortest:

1. Wie oft hast Du Sex, wenn Dein Mann im Haushalt nicht hilft ?
2. Wie oft, wenn er 1..2 Stunden pro Woche hilft ?
3. Wie oft, wenn er mehr als 2h pro Woche hilft ?
4. Wie oft, wenn er zusätzlich noch Klavier spielt ?
5. Wie oft, wenn er zwar im Haushalt nicht hilft, aber trotzdem Klavier spielt ?
6. Würdest Du entprechende Aktivitäten auf dem Flügeldeckel befürworten, wenn die Herstellergarantie für entsprechende Schäden greifen würde ?
7. Wie gut wäre der Sex gemäß den Punkten 1. bis 6. jeweils auf einer Skala von 0 bis 10 ?
8. Ist Dir 5 Stunden Klavier üben lieber als Dich 5 Stunden mit Deinem Mann zu beschäftigen (ggfs. auch mit anderen als den o.g. Beschäftigungsarten), und warum ?

Der Dank des Forums für diese Aufklärung wäre Dir gewiß ! :D

Gruß
Rubato

wenn ich eine Frau währe ! würde ich dir die Glocken um 12 Uhr läuten lassen :tuba::shock::D
 

Hallo Mick,

wie gehst du da vor? Leimer/Gieseking, Online-Chang? Merkst du dir die Noten - oder die Tasten? Ich würd das auch gerne können und glaube durchaus dass ich da effektiver üben könnte, aber aller Anfang ist bekanntlich schwer :) Ich verlier derzeit beim 2. Takt den Überblick, wenn ich versuche, ein Stück im Kopf durchzugehen.

lg, Josef

Ich habe weder Leimer/Gieseking gelesen noch den "Online-Chang" (was immer das ist :confused:). Ich merke mir zuerst die Noten und vor allem das Klangbild so exakt wie möglich. Erst, wenn ich mir einen Abschnitt auswendig klanglich ganz genau vorstellen kann, gehe ich daran, mir auch das Tastenbild und vor allem die Bewegungen vorzustellen. Das ist eigentlich der schwierigste Abschnitt, weil das für mich ganz neu ist.

Der Anfang der Ravel-Sonatine ist z.B. klanglich leicht zu lernen; auch das Notenbild ist nicht sonderlich kompliziert. Der Bewegungsablauf ist jedoch komplex, weil die Hände ständig ineinander greifen. Was bedeutet: Ich kann das aus dem Gedächtnis aufschreiben, aber ob ich es wirklich auf Anhieb spielen kann? In ein paar Wochen werde ich es wissen und meine Erfahrungen mit der Methode hier schildern. Ich denke aber, dass ich die Sonatine auf jeden Fall noch ausgiebig am Instrument üben muss - ich habe bisher noch nichts von Ravel gespielt, da fehlt mir einfach die Erfahrung mit dem doch etwas speziellen Klaviersatz.

Interessant wäre es sicher, die Methode einmal mit einem Suitensatz von Bach oder einer nicht zu schweren Mozart-Sonate zu probieren. Ich glaube nämlich, dass man solche Stücke dann am Instrument kaum noch üben muss, weil die nötigen Bewegungsmuster alle schon bekannt und verinnerlicht sind.

LG, Mick
 
wenn ich eine Frau währe ! würde ich dir die Glocken um 12 Uhr läuten lassen

smilielach.gif
Awa. Er will doch nur spielen.
lach.gif



Zitat von Pille:
Allerdings staune ich, wo Du die Zeit her nimmst.

Nun ja, ich bin nicht mehr berufstätig, habe auch keine Kinder und keine sonstigen Verpflichtungen (außer den Hunden). Der Grund ist nicht in meiner Faulheit (!!!) zu suchen, sd in meiner "blendenden" ;) physischen Verfasstheit. Eigentlich bin ich nämlich ein fanatisches Arbeitstier. Da bin ich ehrlich gesagt ziemlich glücklich, mit dem Klavierspiel ein Hobby gefunden zu haben, das
1. Spaß macht,
2. nicht im eigentlichen Sinne anstrengend ist und
3. täglich Erfolgserlebnisse beschert. Man muss nur fleißig sein und stringent üben, und schon sieht man Erfolg.
yes.gif
Find ick jut.
 
smilielach.gif
Awa. Er will doch nur spielen. http:/


*

Nun ja, ich bin nicht mehr berufstätig, habe auch keine Kinder und keine sonstigen Verpflichtungen (außer den Hunden). Der Grund ist nicht in meiner Faulheit (!!!) zu suchen, sd in meiner "blendenden" physischen Verfasstheit. Eigentlich bin ich nämlich ein fanatisches Arbeitstier. Da bin ich ehrlich gesagt ziemlich glücklich, mit dem Klavierspiel ein Hobby gefunden zu haben, das
1. Spaß macht,
2. nicht im eigentlichen Sinne anstrengend ist und
3. täglich Erfolgserlebnisse beschert. Man muss nur fleißig sein und stringent üben, und schon sieht man Erfolg. [IMG]http://www.fjordforum.de/wcf/images/smilies/yes.gif Find ick jut.

*" Man muss nur fleißig sein und stringent üben, und schon sieht man Erfolg. *Find ick*"

eben!!! ein fanatisches Arbeitstier :keyboard::D
 
Grützi miteinander,
Ich bin immer noch der Auffassung, dass es eigentlich nicht wichtig ist, wie lange man übt. Wirklich wichtig ist das "Wie".
Als ich damals noch an der Universität studierte machte sich mein Professor den Spass, bei den Überäumen vorbeizugehen.
Dann sagte er immer Sätze wie: Wie lange will sie/er noch den selben Fehler einüben ? "So kommt man auch auf seine Übestunden" oder "Wenn falsche Töne Schmerzen bereiten würden, dann schreien die den ganzen Tag".
So war man angehalten doch konzentriert zu arbeiten, um solchen Tadel des Lehrers abzuwenden...mich hat das damals echt motiviert.
Tastenmiki
 

Eher wenig.

Ist es für Euch nur ein Hobby von mehreren oder ist es eine Leidenschaft, der Ihr viel (Freizeit) opfert?

Ersteres (und es gibt Phasen, in denen mir andere Hobbies wichtiger sind)

In diesem Zusammenhang noch eine Frage: Eure Einstellung zu dem Statement: gute Pianisten haben ihre Kindheit geopfert, da sie ständig üben mussten, um so gut zu werden.

Sehr gut wird man hauptsächlich durch zwei Dinge, nach meinem bisherigen Erkenntnisstand:

a) man macht etwas (schon als Kind) sehr gerne und durchaus freiwillig
b) zusätzlich arbeitet man hart an dieser Sache (bzw. wird zur entsprechenden Disziplin angehalten)

Insofern "opfert" jemand seine Kindheit wohl nicht, sondern hat nur eine anders Geartete. Und man wird halt nur besser als andere, indem man auch mehr tut als andere. Nachdenken, üben, usw.

Als Punkt c) könnte man noch exzellente Lehrer anführen; ohne die wird es vermutlich auch nichts mit Spitzenleistungen.
 
Hallo Nessie,
ich komme eigentlich aus Winterthur und da schreiben wir "Grützi". Tut mir leid, aber ich habe es beibehalten obwohl ich schon sehr lange wieder in Zürich lebe. Um Dir aber eine Freude zu machen, schreibe ich nun in Zukunft Grüezi...::D:cool:
Liebe Grüsse
Tastenmiki
 
aber wie reimt sich deine merkantile Lehre mit der amüsanten schmickus´schen Darstellung?
dir zufolge müsste der prügelnde haushaltsfaule Macho, sofern er fett Kohle hat, am besten wegkommen und im Umkehrschluß das Ideal des schmachtenden Weibsvolks sein - was aber macht das Weibsvolk mit einem steinreichen Tischabräumerstaubsauggleichberechtigungsfetischisten??? Fragen über Fragen...
Heiraten!!
Auch, wenn's schon Durch ist, das Thema ... Das musste noch raus!

Im Schnitt spiele ich 1 Stunde am tag.
Bin dreifache Mutter und mache das komplette Familienmanagement, incl. 70% Job und Selbständigkeit, da mein Gatterich beruflich oft auf Reisen jst. Und ich liebe es, wenn er kocht oder an meiner Stelle einkauft.
 
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