Ich denke, dass jeder, der halbwegs von Theorie Ahnung hat, weiß, dass die Zeichen < > nach einem Akkordton "groß", "klein" bzw. "übermäßigt", "vermindert" heißen.
Das kommt davon wenn man die Changes falsch schreibt. Aber dazu gibt es ja Colleges wo man das lernen kann.
Ich kann mich nur wiederholen. Wer solche Changes schreibt hat von Tuten und Blasen keine Ahnung. Sorry.
Naja, es handelte sich um ein professioneles Musical. Möglicherweise waren es größten Teils die enharmonischen Verwechslungen. Aber wer klassische Musik gewohnt ist, den, so behaupte ich, verwirrt eine enharmonische Verwechslung, die auf einzelne Töne (!) angewendet wird, selbst in den entferntesten Tonarten.
Wenn ich meine Hausaufgaben gemacht habe, weiß ich von der Verwandtschaft von G7b9 und Bo7 sehr wohl. Das ist Grundwissen. Ein verminderte Septakkord, jawohl, so kann man diesen Akkord nämlich auch nennen, muss nicht immer unweigerlich Dominantfunktion haben.
Ich finde es einfach logischer, wenn immer der Grundton als Basis herangezogen wird und nicht mal der Grundton und mal die Terz oder was weiß ich. Und bei klassischer Musik bis zum Impressionismus gehe ich davon aus, dass solche Akkorde immer Dominantfunktion haben (wie der Name schon sagt). Dass beim Impressionismus oder in der Atonalität des 20. Jh. das Funktionssystem unbrauchbar wird, versteht sich von selbst.
Seine Funktion erklärt sich meistens vielmehr aus dem Zusammenhang in dem er vorkommt. Dass er oftmals enharmonisch falsch dargestellt wird, liegt am Unwissen der Schreiberlinge. Oft wird aber auch eine enharmonische Inkorrektheit zwecks besserer Lesbarkeit in Kauf genommen.
S.o.
Oft gelangt man ja in der Unterhaltungsliteratur durch Halbtonrückungen in entfernte Tonarten, z. B. von G nach Ges o. Ä. - wenn dann in Ges bei der Septime der Dominante ein h geschrieben wird, sehe ich darin keine bessere Lesbarkeit.
Das stimmt so nicht. Wenn Du eine Analyse im Stile von MaBa machst, kannst Du bestimmt genauso den harmonischen Verlauf des Stückes verfolgen. Ich kann beides und muss sagen das „MaBa’s“ Systems einfacher und verständlicher ist.
Sehe ich anders. Im klassischen System sieht man z. B. auf den ersten Blick (durch Klammern), wann Ausweichungen auftreten.
Das verstehe ich jetzt nicht. Wenn dem so ist, müsstest Du doch davon begeistert sein. Schließlich geht es ja auch irgendwo um schnelles Erfassen eines Stückes. Oder warum analysierst Du?
Er will ja das Stück anhand der Akkorde auswendig lernen. Ich will beim Analysieren wissen, warum der Akkord da steht, wo er steht, welche harmonische Bedeutung innerhalb der Kadenz er hat, wohin sich die Dissonanzen auflösen, welches grobe harmonische Raster das Stück bestimmt, etc.