Wie seid Ihr zum Klavierspielen gekommen?

  • Ersteller des Themas Romantikfreak98
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@abschweb @TrenkTausendschlag
Was ist daran traurig? Beim Orgelspiel werden hinsichtlich der Koordination von Händen und Füßen entsprechend hohe Anforderungen gestellt, wie bei kaum einem anderen Instrument.
 
Unabhängigkeit der Hände (und Füße) trainiert wird.
Gut, dass die Füße in Klammern stehen :001:

Bei Schlagzeug und Orgel werden definitiv Hände und Füße von Anfang an auf Unabhängigkeit trainiert ... beim Klavier sind die Füße im Vergleich dazu aber ziemlich unbeteiligt.
Die Aufgabe der Füße am Klavier ist zumindest im Anfängerstadium noch rein binär ... das Pedal wird niedergetrampelt :lol: oder eben nicht.
Meist passiert das in Anfängerstücken auch nur auf ganz schweren Zählzeiten (1 oder 3) ... wenn überhaupt.
Man könnte noch das Metrum "tappen" ... aber so richtig für Unabhängigkeit müsste man beim Spielen wohl schon einen sitting stepdance vollführen (wäre mal eine interessante Showeinlage für jemanden, der beides kann).

Später ist es dann was anderes ... aber die Unabhängigkeit der Füße und Hände ist am Klavier doch eher etwas, das sich mit den Jahren langsam entwickelt. Am Schlagzeug oder an der Orgel ist das eine Grundlage, ohne die man bestimmte Dinge eben nicht hinbekommt (auch am Anfang schon).

Die Unabhängigkeit der Hände wird am Klavier aber wirklich gut geschult.
 
Die Differenziertheit des Anschlags kann die Orgel überhaupt nicht umsetzen.
Jegliche Dynamik kommt aus der Registrierung. Diese ist eine total verkopfte Angelegenheit.

Natürlich lassen sich auf der Orgel bombastische Sachen realisieren.
Und ja, die Füße haben eine weitaus größere Aufgabe.
Aber die spontane Umsetzung von Klanglichkeit mit Körpergefühl geht halt nicht.

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Differenziertheit des Anschlags kann die Orgel überhaupt nicht umsetzen.
Das stimmt so nicht.

Ja, auf der Orgel spielst du anders als auf dem Klavier und irgendwelche Anschlagsnuancen gibt es in dieser Form nicht, aber Orgeln reagieren sehr wohl darauf, wie sie gespielt werden. Die Kunst besteht darin, im und mit dem Raum passend zu agieren und viel über Artikulation zu machen - natürlich immer abhängig von der Art des Stücks und von der Orgel und eben vom Raum.

Diese ist eine total verkopfte Angelegenheit.
Nur, wenn man es verkopft angeht ;-)

Ich persönlich halte Orgel für einfacher als Schlagzeug, aber wir sind ja alle verschieden. Von der Lautstärke her geben sich beide Instrument auch nix. (Ja, man kann beide auch leise spielen. Aber man hört sie trotzdem.)
:heilig:
 
Aber die spontane Umsetzung von Klanglichkeit mit Körpergefühl geht halt nicht.
Nun, das stimmt so aber auch nicht ganz. Ein guter Organist drückt nicht einfach nur die Finger auf die Tasten, sondern benutzt ebenfalls eine körperliche Choreographie, um Phrasen zu formen. Allerdings werden diese überwiegend durch Artikulation und Zeit beeinflusst. Damit kann die Suggestion eines crescendos oder decrescendos oder bestimmter Betonungen entstehen.
Die Orgel- und Cembaloprofis hier können bestimmt noch genauer darauf eingehen.
Vor den Feld-, Wald- und Wiesenkantoren gruselt es mich oft, vor Allem, wenn sie dann noch meinen, Klavierunterricht geben zu müssen. Jene sind ein gefundenes Fressen für @hasenbein , gell? :blöd:
 
Ja, man kann beide auch leise spielen. Aber man hört sie trotzdem
Erreicht man das an der Orgel allein durch die Registrierung ... oder gibt es da noch andere Möglichkeiten? Vielleicht ein Volumen-Pedal?

Am Schlagzeug braucht es schon einen ziemlich guten Schlagzeuger (oder Besen, Hotrods), damit das auch in leise noch "gut" klingt.

Ein Schlagzeug kann leise ... die meisten Schlagzeuger tun sich mit Lautstärken unter 90db aber etwas schwer.
Gerade einige Becken brauchen einen gewissen Mindestimpuls um auch wirklich nach "Crash" zu klingen.
 

Zuletzt bearbeitet:
Gut, dass die Füße in Klammern stehen :001:

Bei Schlagzeug und Orgel werden definitiv Hände und Füße von Anfang an auf Unabhängigkeit trainiert ... beim Klavier sind die Füße im Vergleich dazu aber ziemlich unbeteiligt.
Die Aufgabe der Füße am Klavier ist zumindest im Anfängerstadium noch rein binär ... das Pedal wird niedergetrampelt :lol: oder eben nicht.
Meist passiert das in Anfängerstücken auch nur auf ganz schweren Zählzeiten (1 oder 3) ... wenn überhaupt.
Man könnte noch das Metrum "tappen" ... aber so richtig für Unabhängigkeit müsste man beim Spielen wohl schon einen sitting stepdance vollführen (wäre mal eine interessante Showeinlage für jemanden, der beides kann).

Später ist es dann was anderes ... aber die Unabhängigkeit der Füße und Hände ist am Klavier doch eher etwas, das sich mit den Jahren langsam entwickelt. Am Schlagzeug oder an der Orgel ist das eine Grundlage, ohne die man bestimmte Dinge eben nicht hinbekommt (auch am Anfang schon).

Die Unabhängigkeit der Hände wird am Klavier aber wirklich gut geschult.
Die Füße waren tatsächlich auch mehr auf das Schlagzeug bezogen. Fakt ist aber, dass gewisse unabhängige Bewegungen bei beiden Instrumenten geschult werden, was einem Bewegungslegastheniker wie mir eben zu Gute kam.
Mittlerweile hab ich übrigens absolut gar keine Probleme mehr mit der Koordination - außer beim Klavierspiel natürlich 🤭 eine Hand leise und die andere laut ist mir aktuell ein Rätsel, aber dafür übe ich ja schließlich
 
Meine Eltern spielten beide etwas Klavier, im Elternhaus stand ein Schimmel-Klavier, welches mein Vater im Studium erworben hatte, später kamen noch zwei Flügel hinzu. Es gibt Fotos, die mich schon mit zwei Jahren am Klavier zeigen. Ich erinnere mich noch, dass ich mich so freute als ich mit drei Jahren in die Musikschule kam, ich dachte jetzt lerne ich Klavier spielen. Weit gefehlt, es ging in die Früherziehung, Glockenspiel, Rasseln, Triangel und so'n Sch.... mit vier Jahren durfte ich dann endlich anfangen, kam dann nach wenigen Stunden direkt zum Direktor der Musikschule und als meine Eltern den Flügel erwarben und dort fragten wo wir richtig guten Unterricht bekommen könnten, ging es dann für viele Jahre zu einem guten aber strengen und Ultra konservativen (er würde heute mit Vorliebe AfD wählen) Lehrer nach Düsseldorf. Ich hätte wahnsinnig gerne Musik studiert, sie ist seit meiner frühesten Kindheit mein Leben, aber es hätte keine Unterstützung seitens meines Vaters gegeben. Nun friste ich als Anwalt mein Dasein, darf den ganzen Tag die Probleme anderer Leute lösen und wünsche mir - je älter ich werde und je weniger Zeit ich zum üben habe - ich hätte mich irgendwie doch für die Musik entscheiden können. Im Moment ist es für mich ganz schwierig regelmäßig zum üben zu können mit zwei Kindern und ich kann nur hoffen, dass es alsbald besser wird....
 
Er schrieb : „alsbald“. Wird also noch etwas dauern mit dem Minimick ;-)
 
Hatte nie was mit Instrumentalmusik zu tun gehabt. Klavier fand ich aber immer ganz schön zum Anhören. Vor 3 Monaten einfach ein E-Piano besorgt und Unterricht bei einem Lehrer angefangen. Das wars.
 

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