Offensichtlich gibt es keine klaren Empfehlungen. Das ist aber auch ein Ergebnis für mich, nämlich dass ich einfach so weitermache wie bisher.
Wenn du doch damit klar kommst, ist es doch okay.
Allerdings lese ich so ein wenig heraus, dass dir deine Art zu üben etwas monoton vorkommt....
Hier irgendwo im forum gab es ein Video von einer Vorlesung, bei der das musikalisch üben und was es im Hirn bewirkt, beleuchtet wurde.
Ich hab mir den kompletten Beitrag angesehen (ich glaube 4 Videos á30 min).
Vielleicht solltest du dir die mal ansehen.
Mir hat das folgendes gebracht:
Vorher hab ich einfach geübt, worauf ich Lust hatte, eben bis mir die Lust vergangen ist. Das konnte sich bedeuten, dass ich einen ganzen Abend an Stück X gesessen hab, und dann vom Klavier weg bin.
Aber irgendwann hörst du nicht nur auf, etwas Geist zu erfassen und aufzunehmen, sondern die Ergebnisse werden schlechter (Penelope Effekt).
Gut, als Anfänger mit täglich 1-2 Stunden ist es natürlich fraglich ob man diesen Punkt erreicht....
Allerdings hab ich mein üben dadurch etwas "Strukturiert".
Ich steh zb täglich um 6 auf obwohl ich erst um 8 aus dem Haus muss, damit ich jeden Morgen 30min für das Klavier Zeit habe.
Da ist meine Konzentration am höchsten und da Übe ich die Themen durch, welche mit am schwersten fallen.
Rhythmus zb...
Also klickt bei mir jeden Morgen das Metronom und ich spiele 15 min Tonleitern und sonstige Übungen.
Die anderen 15 min gehen dann für mein "Hauptstück" drauf.
Abends, wenn ich von der Arbeit komme geht's nochmal ne stunde (meist direkt wenn ich zur Tür rein bin und ein Kaffee hatte) ans Klavier.
Auch da ist mein Hauptstück das erste woran ich übe. 20 Minuten später Wechsel ich auf andere Sachen, egal ob ich noch Lust und Energie hab.
Einfach damit der Kopf was anderes zu tun hat. Ich nicht die immer gleichen Bewegungen ausführe (da wäre sonst die Penelope wieder) und um meine Ohren mal zu entspannen.
Ich glaub nämlich, die machen noch vor dem Kopf schlapp und gehen recht schnell auf "Ach, klingt doch gut, lass mich in ruhe " über..... Faules pack da
Sollte ich echt mal nach einer konzentrierten Stunde noch Lust haben, mach ich immer eine Pause und danach spiele ich nur Sachen die ich schon kann (vermeintlichen kann) damit auch hier wieder nicht immer das gleiche vorkommt.
Es ist wahrscheinlich so ein zwei schneidiges schwert... Jemand der das Klavier lernen gelernt oder studiert hat, würde mit 1 Stunde vielleicht überhaupt nicht klar kommen und kaum sein Niveau halten können . Vielleicht weil sein Hirn auf Leistung getrimmt wurde und weil da mehr intuitiv läuft. Das verzögert den Punkt auch, bis die Konzentration nach lässt.
Was aber nicht heißt, dass 1 Stunde (und somit ein paar wenige Minuten pro Stück) keinerlei Fortschritte bringt.
Gerade beim tippen drüber nach gedacht, wird man wohl auch einen ganzen 8 Stunden tag an einem Stück sitzen können, man darf sich nur nicht an den selben Stellen fest beißen.
So könnte man 20 Minuten in den Rhythmus investieren, 20 in die Betonung, ein paar mal 20 Minuten auf mehrerer schwere stellen und 20 Minuten nur Übergänge spielen.
Hauptsache es wird nicht monoton.
Was ich auch gerne rein bringe ist, dass ich von Stück 1 zu Stück 2 ne kurze Übung rein bringe. Oder zwischen zwei Übungen ein kurzes Stück spiele.
Jetzt stelle ich mal ne Vermutung auf :
Egal ob du täglich 1 oder 12 Stunden Zeit hast, die größten Erfolge stellen sich ein, wenn du abwechslung (früh genug!) einbringst und eben diese monotonie gar nicht aufkommen lässt.
Zitat von Dommm3E:
Das war das erste und einzige Mal, wo ich danach dachte, ich hätte es besser gespielt, zumindest musikalisch.
Den Punkt muss man auch erstmal hören können.