Außerdem verbitte ich mir dass du mich naiv nennst. Ich habe von dem wohltemperiertem Klavier vorher noch nie ansatzweise etwas gehört, wie soll ich da wissen dass man sich langweilen würde wenn man das Buch komplett durcharbeiten wollte? Wenn das Buch also zu schwer für mich sein dürfte dann bitte ich noch mal um ein paar Buchvorschläge auf meinem Niveau...
Ich garantiere,beim wohltemperierten Klavier wird man sich nie und nimmer langweilen!!:o entsprechende pianistische Fahigkeiten vorausgesetzt natürlich.
Chopin bezeichnete es angeblich einmal als das "alte Testament" des Klaviers (die 32 Beethoven Sonaten als das "neue Testament").
Die ersten beiden Seiten(Präludium Nr 1 in C Dur) sind für dich sicher zumindest technisch(!) machbar,bei Seite 3 und 4 (die dazugehörige Fuge in C Dur) wird ziemlich sicher schon Schluß sein,obwohl die kein einziges b hat :D (außer vereinzelt in Takt 5,8,18,22 und den letzten drei Takten),in eher langsamem Tempo zu spielen ist,Notenbild sieht auch verblüffend schlicht aus,trotzdem würde ich mich getrauen zu wetten,dass einem Anfänger bereits beim Einsatz der 4.Stimme ein gordischer Knoten im Kopf entsteht(falls er die Architektur des Werkes zu begreifen versucht) und die Kapitulation vor der kompositorischen Komplexität von drei,vier oder fünfstimmigen Fugen mit all ihren Engführungen,Krebsgängen,Spiegelungen etc der einzig sinvolle Ausweg ist.
Also nochmal ,schön mal langsam mit den jungen Rossen...
Der Tip ,mit den zweistimmigen Inventionen zu beginnen, ist zwar sinnvoller,zuvor würde ich aber -wenn es schon Bach sein soll - mit einem Klavierlehrer (!) das Notenbüchlein für Anna-Magdalena Bach ansehen,einmal lernen,wie Verzierungen in der barocken Klavierliteratur überhaupt ausgeführt werden,regelmäßige "kleine" Technik pedalfrei trainieren usw.
Man kann sich nicht hinsetzen und ohne irgend eine Vor-Kenntnis Bach spielen,das ist nun mal naiv,auch wenn du das nicht gerne hörst.
Erfreulich ist natürlich andererseits,dass jemandem,der bisher offenbar primär oder ausschließlich zur U-Musik (ich möchte jetzt aber bitte keine Diskussion über E und U anfangen) Zugang hatte,eine Beethoven Sonate so gut gefällt,dass er sie als Fernziel einmal einlernen möchte,das finde ich wirklich toll!!Ist nur leider ein steiniger Weg bis dahin,das dürftest du aber anhand der bisherigen Antworten ja bereits erkannt haben.
Also abgesehen von meinen Warnungen möchte ich dafür eine große Gratulation aussprechen!
Noch etwas fällt mir bei deinen Antworten aber auf:einmal steht da "den 1.satz kann ich ohne Probleme spielen","Album für die Jugend?....hört sich für mich an wie Bücher für Einsteiger,Ich würde mich selbst aber ....schon recht weit einschätzen..."
Also der 1.Satz von op 27/2 stellt rein technisch natürlich keine großen Ansprüche,hier geht es aber darum,ihn nicht nur spielen zu "können",sondern ihn musikalisch auszugestalten,ihn in Relation zu den anderen beiden Sätzen richtig anzulegen,an der Phrasierung und Stimmführung zu arbeiten etc und das ist alles andere als simpel.Das wirst du vermutlich sehen,wenn du ihn einmal einem Profi vorspielst.Gleich mal als Warnung:nicht gleich beleidigt sein und frustriert schimpfend die Flucht ergreifen,wenn der dich bereits nach 3 Takten unterbricht und mehr Dinge auszusetzen hat,als da Noten stehen,damit sollte man rechnen.
Abgesehen von den korrekten Antworten die du bisher erhieltest,würde ich doch zu Respekt vor den Komponisten dieser Werke raten:der Komponist des "Albums für die Jugend" heißt Robert Schumann,das war immerhin einer der bedeutendsten deutschen Komponisten der Romantik,welche Komponisten hast du bisher gespielt?Du erwähnst Yiruma????Angst vor Unterforderung durch Robert Schumann,Tschaikowsky und Bartók ist da ja wohl kaum nötig:D
Ohne respektlos sein zu wollen,mir kommt das ein wenig vor,als wenn jemand,der gerade das 1x1 der ersten Turmrechnung richtig gelöst hat,Angst davor hat, er würde beim Durcharbeiten der Heisenbergschen Unschärfe Relation oder des Planckschen Wirkungsquantums unterfordert sein und sich dabei langweilen können.
Naja nichts für ungut,wie gesagt ist jedenfalls ganz toll,dass du dir eine Beethoven Sonate als Fernziel vorgenommen hast, und ich wünsche dir auf dem Weg dahin alles gute.