Welches Niveau werde ich ohne Unterricht erreichen?

Wortwörtlich.

Wenn Du es nicht verstehst hast Du die Möglichkeit es abzulehnen oder im Vertrauen anzunehmen und für Wahr zu halten.
So gesehen, kann es Dir helfen, auch wenn Du es nicht verstehst.

Grüße
Thomas
 
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Zu dem Wohltemperierten Klavier das mir hier empfohlen wurde: Auf welchem Schwierigkeitsgrad sind die Stücke dort? Mittlerer Schwierigkeitsgrad? Gehobener Schwierigkeitsgrad? Wie lang dürfte man mit den Büchern beschäftigt sein?
 
Meinst du damit dass ein großer Pianist immer etwas finden wird was er bei den Liedern verbessern kann oder wie darf ich das verstehen? Und beziehst du das auf beide Bücher zusammen dass man 1-2 Jahre beschäftigt sein dürfte oder auf jedes Buch einzeln?
 
Wieso sollte jemand das Wohltemperierte Klavier komplett durchackern? Wenns einem Spaß macht, kann man das tun, aber als Voraussetzung für Beethoven braucht man das nicht.

lg marcus
 
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Weil man Lieder sucht die man üben kann? Ich bin in der klassischen Musikszene absolut unbewandert, kenne daher nur wenige Lieder für Klavier und daher umso weniger die in meinem Fähigkeitsbereich liegen...Und in jedem wohltemperiertem Klavier hätte ich halt 24 Songs...
 
hallo Volare,

bei Henle wird der Schwierigkeitsgrad je nach Stück zwischen fünf und Sieben (von neun) angegeben, guckst du hier.

Etwas einfacher sind die zweistimmigen Inventionen, wenn du im klassischen Bereich unbewandert bist sind sie ein sehr guter Einstieg in die Polyphonie.

Davon gibt es insgesamt 15, jede in einer anderen Tonart.

Gefolgt werden die zweistimmigen Inventionen von den dreistimmigen, auch diese liegen vom Schwierigkeitsgrad noch etwas unter den meisten Stücken vom wohltemperierten klavier, guckst du hier.

Viele Grüße,
manha
 
Wo bekomme ich die Inventionen? Bei Google kann ich irgendwie keinen Shop finden wo man die kaufen kann. Oder sollte ich einfach mal zum Musicstore fahren und schauen was die da so im Angebot haben?
 
Hallo Volare,

in einer soliden Klavierausbildung gehören Stücke von Bach selbstverständlich dazu, alle 24 Stücke des WTK durchzuarbeiten wäre aber viel zu aufwändig und würde Dich auch bald langweilen. Viel wichtiger ist es, eine Auswahl von Stücken jeder Musikepoche durchzunehmen, denn dies führt Dich am schnellsten an die unterschiedlichsten Anforderungsprofile heran. Ein Chopin wird z.B. ganz anders gespielt als Bach, Beethoven oder Messiaen! Wiederum andere Fähigkeiten schulen Stücke außerhalb der sog. klassischen Musik wie z.B. Jazzmusik

Je vielfältiger Deine Ausbildung bei einem möglichst zu Dir passenden Kl desto größer ist Deine Chance, die von Dir angestrebten Stücke zu gegebener Zeit meistern zu können. Bei der Suche nach einem Kl rate ich Dir, möglichst viele auszuprobieren bevor Du Dich festlegst. Die meisten Kl bieten unverbindliche Probestunden an, die Du auf jeden Fall nutzen solltest. Bei der Beurteilung wird Dir das Forum dann sicherlich behilflich sein.

...und noch eine kleine Anmerkung am Rande: Die meisten Kl hören es nicht gerne, wenn ihre Schüler eine Klavierkomposition als Song bezeichnen. Ein Song oder Lied beinhaltet nämlich Text, der gesungen wird..;)

Nachtrag: Noten bekommst Du natürlich am besten im Musikalienhandel, vorab ansehen kannst Du sie Dir hier: IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
 

Oder sollte ich einfach mal zum Musicstore fahren und schauen was die da so im Angebot haben?
in einem Fachgeschäft wirst Du die Inventionen von Bach finden, ebenso findest Du sie bei imslp

aber was anderes:
Du fragst recht oft "wie lange", "wie weit", "wie viele Bücher" - das alles ist quantitativ. Klavierspielen und dabei Musik machen ist aber eine qualitative Angelegenheit: es sind irgendwie nicht ganz die passenden Fragen, die Du stellst. Mancher kann nach 3-4 Jahren ein einfaches Lied ohne Worte von Mendelssohn sehr musikalisch spielen, mancher vermag nach 3-4 Jahren eine anspruchsvolle Beethovensonate hölzern durchklimpern; mancher braucht von Anfang an kaum Unterweisung darin, wie man Klänge gestaltet, mancher übt sich die Finger wund und lernt genau das nie. Statt zu fragen "wie lange, wie weit, wie viel" und von außen eine Orientierung zu bekommen, könntest Du fragen "wie wichtig ist das für mich?", "wie intensiv ist das für mich?" und Du könntest Dir üerlegen, ob Dir das alles wichtig genug ist, um wochenlang selber, von allein und mit Interesse an der Klangqualität von einem scheinbar ultraeinfachen Anfängerstück wie Bachs d-Moll Menuet (Notenbüchlein) oder Bartoks slovakischem Volkslied zu arbeiten. Es hängt also auch von Dir ab, wie viel Du entdeckst - kommt von Dir nur beinahe ungeduldiges "wie lange noch, bis ich endlich das Presto agitat üben darf", dann wird dir der beste Lehrer nicht helfen können.
 
selber, von allein und mit Interesse an der Klangqualität von einem scheinbar ultraeinfachen Anfängerstück wie Bachs d-Moll Menuet (Notenbüchlein) oder Bartoks slovakischem Volkslied zu arbeiten[/I]

argh da ist es wieder, das slovakische Volkslied, das mich noch in den Wahnsinn treibt. :twisted:
In Abständen nehme ich es immer wieder auf und scheitere kläglich... soweit zum Thema einfaches Anfängerstück... und nein, mit scheitern meine ich nicht das drücken der richtigen Tasten ;)
 
etwas sonderbarer Zugang ist das schon muss ich sagen,als -mehr oder minder-Anfängerstück den 3.Satz von op 27/2 zu wählen!

Noch eigentümlicher,den 2.Satz wegen der Vorzeichen einfach auszulassen!

Das von Rolf erwähnte Blumen-Gleichnis kommt auch in Heinrich Neuhaus' Buch über die Kunst des Klavierspiels vor,der 2.Satz ist bei aller Schlichtheit eine Herausforderung an deine interpretatorische Phantasie.Wenn der Satz nicht zusagt,dann sollte man die musikalischen Qualitäten erst ausloten und herausarbeiten.

Ehrlich gesagt,würde ich jedem,der sagt,er mag einen Sonaten Satz einer großen beethoven Sonate nicht spielen,weil Des Dur zu anstrengend zu lesen ist,dringend davor abraten ein doch gewichtiges Werk wie eine slche Beethoven Sonate versuchen zu spielen,das ist einfach von der musikalischen Reife Häuser zu hoch,ob man das technisch zusammen bringt mal ganz abgesehen.

Den Tip an einen Anfänger, beide Bände des wohltemperierten Klaviers mal kurz durcharbeiten,der dann naiverweise meint,das wären vielleicht nette "songs",finde ich einen gelungenen Scherz,warum nicht mit Campanella als Aufwärmstück beginnen?

Also mein Tip:vielleicht am Boden der Realität bleiben,erst mal die Basis großer Klaviermusik anhören und ein wenig analysieren versuchen,warum es da geht,dann einen guten Klavierlehrer mit abgeschlossenem Hochschulstudium suchen und sich ihm anvertrauen auf dem Weg in die Welt der Musik,irgendwann stößt man dann nach einiger Zeit auch auf die Beethoven Sonaten.

Ich weiß ,das klingt langweilig,aber alles andere ist eigentlich sinnloses Stückwerk, und ein guter Lehrer kann einem sehr viel spannendes beibringen,auch wenn das erste Stück sicher nicht op 27/2 sein dürfte.
 
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etwas sonderbarer Zugang ist das schon muss ich sagen,als -mehr oder minder-Anfängerstück den 3.Satz von op 27/2 zu wählen!
na ja, ganz so war es hier nicht gemeint: der 3. Satz wurde ja als Ziel genannt, also dahin zu kommen, ihn anständig spielen zu können - - leider aber mit etwas unreflektierten Fragen...

Das von Rolf erwähnte Blumen-Gleichnis kommt auch in Heinrich Neuhaus' Buch über die Kunst des Klavierspiels vor.
mit Verlaub, aber das ist kein Gleichnis, sondern ein Bonmot von Liszt

Den Tip an einen Anfänger, beide Bände des wohltemperierten Klaviers mal kurz durcharbeiten,der dann naiverweise meint,das wären vielleicht nette "songs",finde ich einen gelungenen Scherz,warum nicht mit Campanella als Aufwärmstück beginnen?
:D:D:D:D

Also mein Tip:vielleicht am Boden der Realität bleiben,erst mal die Basis großer Klaviermusik anhören und ein wenig analysieren versuchen,warum es da geht,dann einen guten Klavierlehrer mit abgeschlossenem Hochschulstudium suchen und sich ihm anvertrauen auf dem Weg in die Welt der Musik,irgendwann stößt man dann nach einiger Zeit auch auf die Beethoven Sonaten.

Ich weiß ,das klingt langweilig,aber alles andere ist eigentlich sinnloses Stückwerk, und ein guter Lehrer kann einem sehr viel spannendes beibringen,auch wenn das erste Stück sicher nicht op 27/2 sein dürfte.
da sage einer, dass Realismus nur eine literarische Epoche seie... volle Zustimmung!
 
Kreisleriana, ich habe nie gesagt dass ich Op 27/2 schon lernen möchte. Es war nur mein langfristiges Ziel und ich habe mich ja vor allem gefragt ob ich auf so eine hohe technische Ebene ohne Lehrer gelangen kann - die Frage wurde mir soweit ja schon beantwortet. Ohne Lehrer wirds nix, und selbst wenn ich es irgendwann nach tausendstündigem Üben in Prestissimo spielen kann ohne dass ein studierter Lehrer je drüber geschaut hat, wird meine Technik wahrscheinlich trotzdem so verbesserungswürdig sein dass es jeden Kenner von klassischer Musik graust... Das heißt ich werd mir einen Lehrer suchen müssen.
Außerdem verbitte ich mir dass du mich naiv nennst. Ich habe von dem wohltemperiertem Klavier vorher noch nie ansatzweise etwas gehört, wie soll ich da wissen dass man sich langweilen würde wenn man das Buch komplett durcharbeiten wollte? Wenn das Buch also zu schwer für mich sein dürfte dann bitte ich noch mal um ein paar Buchvorschläge auf meinem Niveau...
 
Wenn das Buch also zu schwer für mich sein dürfte dann bitte ich noch mal um ein paar Buchvorschläge auf meinem Niveau...

Hallo Volare,

Auf "deinem Niveau" ist ein gutes Stichwort. ;) Ich denke, niemand konnte sich hier ein Bild machen, wo dein derzeitiges Niveau liegt - richtig beurteilen kann das ohnehin nur jemand, der dich spielen hört und auch was davon versteht.

Du hast 2 Jahre lang mehr oder weniger autodidaktisch nach einer dreibändigen Klavierschule gelernt. Welche Schule ist das? Vielleicht kennt sie hier ja jemand. Welche Stücke spielst du derzeit?

Schöne, manuell relativ einfache aber auf diesem Niveau musikalisch anspruchsvolle Stücke findest du in:

Clavier-Büchlein für Anna Magdalena Bach
Schumann, Album für die Jugend
Tschaikowsky, (Kinder-) Jugendalbum
Chatschaturjan, Bilder der Kindheit, Bd 1
Bartók, 10 leichte Stücke für Klavier
Bartók, Für Kinder, Bd. 1 und 2

Weiters gibt es von Béla Bartók den Mikrokosmos, eine Art Klavierschule die mehr oder weniger das gesamte Niveau vom blutigen Anfänger bis zum weit Fortgeschrittenen abdeckt. Wenn man Bartók mag, ein richtiger Goldschatz, ansonst zumindest eine gute Ergänzung zu anderen Stücken - die leichten Bände eignen sich hervorragend zum Prima Vista üben, sind also auch keine Verschwendung, selbst wenn man schon 2 Jahre lang spielt.

Eine weitere Empfehlung wäre die Russische Klavierschule, Bd. 2 enthält einige Stücke der oben erwähnten Alben, aber auch "einfache" Sonatinen, wie z. B. Beethovens Sonatinen in G und F-Dur.

LG, PP
 
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Album für die Jugend? Kinderalbum? Clavier-Büchlein? 10 leichte Stücke für Klavier? Ich kenne die Bücher zwar nicht, kann also natürlich sein dass ich vollkommen daneben liege, aber das hört sich für mich an wie Bücher für Einsteiger. Ich würde mich selbst aber dafür dass ich ohne Lehrer gelernt habe schon recht weit einschätzen... Hm, wie kann ich euch ungefähr sagen wo ich technisch her stehe... ^^ Also Stücke wie River flows in your sind für mich wirklich enorm einfach machbar. Dann habe ich mich jetzt entschlossen am Montag anzufangen das Alegretto von Op.27/2 zu erlernen, denn der Grund warum ich es nicht lernen wollte war dass ich zwar Kreuze ohne Probleme lesen kann aber mit den Bs einfach irgendwie auf Kriegsfuß stehe... Naja was man nicht trainiert lernt man auch nie, also muss ich mich da auch ranbegeben. Interpretatorisch wird es wohl wieder verbesserungswürdig sein aber die Noten sehen so aus als ob es ohne Probleme machbar sein sollte. Dann habe ich vor einiger Zeit das Stück "He's a pirate" gelernt, war damit bei intensivem Üben ungefähr eine Woche beschäftigt...
An den Namen der Klavierschule mit der ich übe kann ich mich nicht erinnern und nachschauen kann ich gerade auch nicht, da die gerade 12000 Meilen weit entfernt liegt :D Aber ich kann mal meine Familie fragen wie die Bücher heißen.
 
Album für die Jugend? Kinderalbum? Clavier-Büchlein? 10 leichte Stücke für Klavier? Ich kenne die Bücher zwar nicht, kann also natürlich sein dass ich vollkommen daneben liege, aber das hört sich für mich an wie Bücher für Einsteiger.

Nun ich nehme an, daß die Komponisten dieser Werke eher davon ausging, daß man Klavierspielen im Kindesalter lernt. ;) Glaube mir, diese Stücke musikalisch und mit dem richtigen Ausdruck zu spielen ist nicht leicht. Viele die Unterricht haben, fangen mit diesen Stücken erst nach 2 Jahren an. Bei so manchem hat wahrscheinlich ein durchschnittlich begabter Klavierschüler nach 4 oder 5 Jahren Unterricht noch zu knabbern. Yiruma und Co. können dich jedenfalls auf die Anforderungen dieser Stücke nicht vorbereiten.

Hier noch ein kleines Juwel aus Bartóks "10 leichten Stücken", vom Meister selbst gespielt: YouTube - ‪Bartók plays 10 Easy Pieces/15 Hungarian Peasant Songs‬‏

LG, PP
 

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