Welche Chopin-Etüde ist wohl die schwerste?

Jaja,
die Wege des pppetc sind unergründlich.:p

Und die Etüden einfach, wenn man die Trillerübung gemacht hat.
 
mal was anderes: welche erwähnenswerten techniken/bewegungsäbläufe etc. werden durch die chopin-etüden nicht trainiert? bei vielen etüden ist es offensichtlich zb. so, dass allein schon die linke hand vom eigentlichen bewegungsmuster verschont bleibt und nur einen begleitungspart übernimmt. aber welche wichtigen routinen, über die ein geübter spieler verfügen sollte, sind in den besagten etüden gar nicht zu finden? und in welcher literatur ist vielleicht sogar dafür ein guter ersatz vorhanden? ;)

grüße
 
Ein Motiv kommt tatsächlich nicht vor: Das "gebrochener" Akkorde, welches in der Coda der 1., 2. und 3. Ballade jeweils ähnlich auftaucht (falls man in der 3. schon bzw. überhaupt von Coda sprechen kann). Auch in den Klavierkonzerten (f-moll 3. Satz Ende) und sicher vielen anderen Werken taucht es auf, in den Etüden aber nur spärlich... ein bisschen in op. 10,10 und Mittelteil von 25,5, aber eine echte Etüde für diese Figuren gibt es nicht.
Falls jemand Ersatz kennt - ich wäre interessiert, die sind gar nicht einfach :D
 
mal was anderes: welche erwähnenswerten techniken/bewegungsäbläufe etc. werden durch die chopin-etüden nicht trainiert?
Tremoli
chromat. große Terzen
Skalen etc. in Quarten, Quinten, Septimen, Nonen
Akkordpassagen
"Schüttel"-Passagen (vgl. Tschaikowski, Kadenzen im 2. Konzert) und ähnliche trommelwirbelartige Sachen
Sprünge
Repetitionen einzeln oder verteilt auf beide Hände (dafür aber der Sonderfall der C-Dur Etüde op.10 Nr.7)
Trillerketten
Doppelgriffglissandi (überhaupt Glissandi fehlen)
schnelles ablösen beider Hände
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Du hast Recht, ich weiß aber nicht, wie man diese Motivik sonst bezeichnen soll - Taktzahlen in den Balladen wären: 1. Ballade 216 ff, 2. Ballade 190 f und 194 ff, 3. Ballade 173 ff., Klavierkonzer f-moll 3. Satz vor den arpeggiert notierten Akkorden ganz am Ende.
Ich gebe zu, jede dieser Stellen ist etwas anders, aber eine gewisse Ähnlichkeit besteht doch, die man gut in einer Etüde hätte verarbeiten können. Diese nichtexistente Etüde hätte mir sicher genützt :D
 
ich bin nicht daheim, im Laptop hab ich keine Noten mit Taktzählern, ich weiß also nicht, was du genau meinst - mach doch ein Notenbeispiel

_____________
ich hab ja ein paar Sachen, die nicht in den Etüden vorkommen, aufgezählt - allerdings kommen ein paar davon in Chopins anderen Werken vor:
sehr heikle Sprünge: Don Giovanni Variationen
massiver schneller Akkordeinsatz, sogar polyrhythmisch: Nocturne c-Moll op.48
rasante Doppelgriffrepetitionen: Ballade Nr.2
chromat. Quarten: Sonate Nr.2 (Scherzosatz)
Trillerketten: in einem der späten Nocturnes
Doppeltriller (Terzentriller) : Barcarole
eine acceler. Steigerung, die man in der r.H. als vollgriffige Akkordpassage sehen kann: Ballade Nr.4
 
danke, das hat mir sehr geholfen! ;)
 
mit kalten Fingern unspielbar

Mir persönlich fällt die 10/2 auf den ersten Blick nicht so schwer.

:o:confused:

Ist ein uralter Faden,ich weiß,aber ich bin vor ein paar Monaten über diese verblüffende Zeile gestolpert und fast vom Sessel gefallen!

Vor etlichen Jahren hatte ich dieses Monster an Bösartigkeit mal durchgeackert und bin bei den ca 50 schon fast an Sadismus grenzenden Takten fast zur Verzweiflung gekommen.

Joachim Kaiser sprach mir da aus der Seele,wenn er in seinem Buch "große Pianisten unserer Zeit" schreibt:

"die Etude op 10/2 in a Moll,eine der vertracktesten chromatischen Balladen,die je geschrieben wurden,steht an der Grenze zum Unspielbaren.Was da dem bei allen Sterblichen trägen Ringfinger der rechten Hand an Mühsal und Akrobatik zugemutet wird,ist mehr als 'schwer' ,es ist eine Pianisten Folter.Manche Klavier Besessenen haben jahrzehntelang nach der richtigen Technik gesucht,verbissen geübt und sind doch einer Sehnenscheidenentzündung näher gekommen als der Vollendung"

wie wahr!

Aber hier in diesem forum las ich,das fiele "auf ersten Blick nicht so schwer"(was immer diese kryptische Formulierung bedeuten mag...), da muss ja was dran sein,dachte ich mir,also hab ich mir die alte Cortot Ausgabe rausgekramt und mir die Sache noch mal vergeknöpft.Ich kam auch heute noch gehörig ins Schwitzen.

wer sich das Resultat ansehen möchte,kann es hier tun:

https://www.clavio.de/forum/einspie.../16463-chopin-etude-op-10-2-a.html#post263262



Eine Frage hätte ich da an die Meister hier: es ist mir auch heute noch unmöglich,diese Etude mit uneingespielten Fingern zu spielen,ich benötige fast eine halbe Stunde "warmspielen",bis die Hand locker genug ist,sich der Herausforderung zu stellen,ist das normal?
 
Also ich finde die schwierigste Etüde von Chopin ist die op. 25 / 12 Winterwind. Technisch hoch anspruchsvoll, wenn die Interpretation dann auch noch stimmt eine der besten Etüden die er je komponiert hat.
Ich spiele diese Etüde und die Revolutionsetüde auch. Ich werde nächstes Frühjahr meine 2. CD auf den Markt bringen. Diese wird die beiden Etüden, Franz Liszt h-Moll Sonate und die Pathetique von Beethoven enthalten.
Klassika: CD-Tipps zu 'Yojo Christen (geb. 1996)' Um mich kurz ein bisschen vorzustellen.
 
Hallo Yojo und willkommen im Forum.
Dank Google erübrigt sich fast eine weitere Vorstellung. :)
Ich bin beeindruckt!
 
Auch ich sage herzlich willkommen im Forum und bin wie Peter beeindruckt (und der Anfang deiner 1. Klaviersonate klingt in meinen Ohren sehr vielversprechend und gefällt mir sehr gut). Trotzdem würde ich es gar nicht schlecht finden, wenn du die Vorstellung hier im Forum in einen eigenen Thread auslagern würdest. ;)

P.S.: Die "Winterwind"-Etüde ist op. 25, Nr. 11 und nicht 12. ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke, oh ja das stimmt, da habe ich mich gestern Nacht wohl getäuscht. In den nächsten Tagen werde ich auch ein umfassendere Vorstellung erstellen.
 

Zurück
Top Bottom