Ich habe beides ausprobiert und der Fortschritt in der Zeit mit Korrektur von außen ist so dermaßen größer als ohne, dass mir Klavierspielen autodidaktisch den großen Zeitaufwand nicht mehr wert wäre.
Das ist allerdings ein Argument, - Zeitersparnis -, bei einem guten Lehrer, der vorab all die Arbeit leistet, die man sonst selbst in die Vorbereitung eines neuen Stückes, einer zu erarbeitenden Technik steckt, ist natürlich eine ordentliche Zeitersparnis zu registrieren. Aus der Stunde kommt man genauen Instruktionen für die Übung daheim, alle Schwierigkeiten sind bereits ausdiskutiert, eingeführt und mit entsprechenden Ausführungsdetails in der Stunde einsichtig bearbeitet worden. Und nicht zuletzt wird der Frust einer Sackgasse, oder eines komplett falsch in Hinsicht auf den Könnensstand ausgewählten Projektes vermieden.
Und je mehr Geld man bereit ist, zu investieren, desto komfortabler kann die Lehrerstunde eingerichtet werden, z.B. zuhause, bei Verfügung als Selbstständiger von Räumlichkeiten am Arbeitsplatz, am Wochenende oder zu ungewöhnlichen Zeiten -alles möglich, wie beim persönlichen Fitnesstrainer.
Da meist die Korrelation besteht mehr Geld weniger Zeit, gilt das natürlich auch umgekehrt, wer mehr Zeit hat, investiert halt mehr Grips in Vorbereitung und lernt schließlich davon auch noch.
Dann gibt es natürlich den Fall, dass jemand mit dem erreichten Stand zufrieden ist, und sich neue Literatur nur in diesem Rahmen aussucht und zum eigenen Vergnügen spielt. Dies war zumindest unter den mir bekannten Nachbarn oder Verwandten der Fall. Allerdings waren die einen auf dem Stand, etwa auch als (Aushilfs-)Organist und mit Kammermusik sich noch über das Klavierspiel hinaus zu beschäftigen, der Nachbarprofessor (ja schönes Klischee) spielte halt immer die schon gekonnten Sonaten aus dem Repertoire und übte gar nichts Neues.....von Unterricht ist in beiden Fällen natürlich nicht die Rede.