Vereinfachen, wenn beide Hände viel zu tun haben

C

Charly70

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28. Okt. 2020
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Es geht um die Passacaglia. Wunderschön.

Da haben beide Hände (für meine Verhältnisse) sehr viel zu tun. Wenn ich die Hände (bald) einzeln gut kann, gibt es dann sinnvolle Zwischenschritte, um sich dem Stück anzunähern, wenn der Schritt mit beiden Händen noch sehr groß ist? Ich bin noch ganz am Anfang bei dem Stück.


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Vor allem gleich die richtige Betonung mit üben. Sonst wird’s ein Ententanz.
Viel Spass bei dem wunderschönen Stück.
 
Rechts könntest Du erstmal nur die Melodietöne spielen (aber mit dem finalen Fingersatz) und links könntest Du als Akkorde spielen.
 
Da das Stück ja kein Original ist, sondern ein Arrangement eines Arrangements, kannst du es im Grunde fast so spielen, wie du magst.

Original: Passacaille in der Suite in g HWV 432, Händel.
Johan Halverson machte daraus Ende des 19. Jahrhunderts eine Version für Geige und Bratsche, ebenfalls in g.
Der Ausschnitt, den du hochgeladen hast, sieht aus wie ein Arrangement der Halverson-Version für Klavier. In a?

Sollte ich mich diesbezüglich irren, gerne korrigieren. :-)
 
Da das Stück ja kein Original ist, sondern ein Arrangement eines Arrangements, kannst du es im Grunde fast so spielen, wie du magst.

Original: Passacaille in der Suite in g HWV 432, Händel.
Johan Halverson machte daraus Ende des 19. Jahrhunderts eine Version für Geige und Bratsche, ebenfalls in g.
Der Ausschnitt, den du hochgeladen hast, sieht aus wie ein Arrangement der Halverson-Version für Klavier. In a?

Sollte ich mich diesbezüglich irren, gerne korrigieren. :-)
Doch natürlich haben Sie recht. Es ist das Arrangement der Halverson-Version für Klavier.
Aber ich finde sie sehr schön und würde sie auch gern so können. Bzw. würde es mich sehr weiter bringen, wenn ich solche Stücke in vernünftiger Zeit lernen könnte.
 
Erstmal die ganze Zeit die Hände einzeln zu üben ist einer der größten Fehler, die man machen kann.

Man sollte stets so bald wie möglich Hände zusammen spielen. Denn andernfalls muss man quasi, um zusammen zu spielen, nochmal ganz neu umlernen.

Eigentlich muss ein guter KL erstmal draufgucken, wie Du das eigentlich genau spielst und ob an Deiner grundsätzlichen technisch-mentalen Herangehensweise etwas ungünstig ist (ich tippe sehr auf JA). Aber wenn man davon mal absieht und versucht, einen "Quick Fix" vorzuschlagen, dann vielleicht den, z.B. erstmal den im obigen Notenausschnitt ersten Takt immer im Kreis zu spielen, bis der "rund läuft". Dann sollte beispielsweise Takt 2 nicht mehr so wild sein.

Keinesfalls übrigens in der linken Hand mit dem Fingersatz 5-5 (oder einem anderen, bei dem "gesprungen" wird) anfangen! Sondern 5-1-2-4-1-4-2-4!
 
Ich frage mich dann nur, warum die Lebenszeit in ein fragwürdiges Arrangement-Arrangement investieren? Zumal ein durchaus spielbares Original existiert. Aber jeder Jeck ist anders …
 
Erstmal die ganze Zeit die Hände einzeln zu üben ist einer der größten Fehler, die man machen kann.

Man sollte stets so bald wie möglich Hände zusammen spielen. Denn andernfalls muss man quasi, um zusammen zu spielen, nochmal ganz neu umlernen.
Du magst durchaus Recht haben, daß man möglichst frühzeitig mit dem Zusammenspiel beider Hände beginnen sollte. Ich persönlich (!) finde es allerdings hilfreich, sich immer wieder und intensiv mit jeder Hand alleine zu beschäftigen, um Bewegungsabläufe zu analysieren und sich die musikalische Struktur vor allem „begleitenden“ Hand zu vergegenwärtigen. Das Synchronisieren beider Hände nimmt häufig so viel Kapazität in Anspruch, daß für solche Aspekte kaum Raum bleibt.

Aber insofern hast Du Recht, daß die Choreographie beider Hände ein gesonderter Trainingsabschnitt ist. Nur - es ist wie beim Ballett, Schauspiel, in der Kammermusik: Jeder Mitspieler muß erst einmal im stillen Kämmerlein seine Rolle studieren und beherrschen, sonst wird das nichts mit der Ensembleprobe.
 
Nur - es ist wie beim Ballett, Schauspiel, in der Kammermusik: Jeder Mitspieler muß erst einmal im stillen Kämmerlein seine Rolle studieren und beherrschen, sonst wird das nichts mit der Ensembleprobe.
Das ist eine schlechte Analogie. Der entscheidende Unterschied: Bei der Kammermusik muss man sich mit den anderen koordinieren, aber man selber führt im Prinzip die gleichen Handlungen / Bewegungen aus.
Beim Schritt von 1 auf 2 Händen ist immer noch das selbe Hirn (und der selbe Körper) beteiligt, das nun zusätzliche(!) Handlungen kontrollieren muss.

Es spricht nichts dagegen, zwischendurch immer wieder einhändig zu spielen. Aber nicht vorrangig, und schon gar nicht ausschließlich.
 
Beide Varianten das Original von Haendel, sowie das von Halvorsen, sind anspruchsvoller zu spielen als es aussieht.
Mir fiel mit links Legato und rechts non Legato besonders schwer, dabei die Betonung der Melodie sowie die Dynamik und alles in schön gleichmäßigem Rhythmus zu spielen war eine grosse Herausforderung für mich.
Dank meiner KL habe ich es aber geschafft und werde es heute mal wieder hervorkramen, mal hören ob es noch so schön klingt.
 

Mir fiel mit links Legato und rechts non Legato besonders schwer, dabei die Betonung der Melodie sowie die Dynamik und alles in schön gleichmäßigem Rhythmus zu spielen war eine grosse Herausforderung für mich.
Oh ja, das wird noch interessant. Aber davor habe ich nicht so viel Angst, so etwas Ähnliches hatte ich schon und habe ich am Ende auch hinbekommen.
Und ich mag das ganz gern, wenn das Stück schon prinzipiell sitzt, es schön klingend zu machen. Da kann ich mich dann auch rein verlieren.

Aber wenn die Hände sich im Kopf verknoten, und ich hab da echt manchmal das Gefühl eines Zungenbrechers, fällt es mir wirklich schwer.
 
Bzw. würde es mich sehr weiter bringen, wenn ich solche Stücke in vernünftiger Zeit lernen könnte.
Du nimmst derzeit keinen Unterricht, oder?
Welche Art von Stücken spielst Du sonst? Und was ist "vernünftige Zeit" für Dich?

Woran es technisch im einzelnen möglicherweise hängt, können wir von außen nicht beurteilen. Ich finde dieses Arrangement zwar nicht unbedingt durchgängig hübsch, aber es ist auch nicht sooo unpianistisch wie mancher Klavierauszug.

Kannst Du denn, wenn Du beide Hände zusammen nimmst, die linke Hand flüssig spielen und mit der rechten Hand nur Viertelnoten? Also, in den zwei Takten, die Du oben gepostet hast, das c''' als Wechselnote erstmal weglassen und c, h, a, g etc als Viertel spielen.

Du könntest aus den Akkorden, die die linke Hand spielt, alle möglichen Begleitphrasen machen. Inspiration dazu könntest Du sogar in der Original-Passacaille finden. Aber ohne Lehrperson ist das evtl. langwierig und bewahrt nicht vor ungünstigen Bewegungsmustern.
 
Ich habe schon einen Lehrer. Und ich werde in der nächsten Stunde auch mit ihm drüber sprechen. Ich möchte einfach noch andere Tipps, weil mir das wirklich sehr schwer fällt.

Kannst Du denn, wenn Du beide Hände zusammen nimmst, die linke Hand flüssig spielen und mit der rechten Hand nur Viertelnoten? Also, in den zwei Takten, die Du oben gepostet hast, das c''' als Wechselnote erstmal weglassen und c, h, a, g etc als Viertel spielen.
Ja, genau so etwas suche ich. Das müsste ich auch üben, aber da habe ich dann eher das Gefühl, noch eine andere Strategie zu haben als stures einpauken bis die Finger halt tun, was sie sollen (und leider zu oft dann doch irgendwelche Aussetzer haben).

Und bitte jetzt nicht über meinen Lehrer schimpfen, der ist gut. Aber manchmal hilft es halt, wenn man einen anderen Zugang lesen kann.
 
Ich habe schon einen Lehrer. Und ich werde in der nächsten Stunde auch mit ihm drüber sprechen. Ich möchte einfach noch andere Tipps, weil mir das wirklich sehr schwer fällt.


Ja, genau so etwas suche ich. Das müsste ich auch üben, aber da habe ich dann eher das Gefühl, noch eine andere Strategie zu haben als stures einpauken bis die Finger halt tun, was sie sollen (und leider zu oft dann doch irgendwelche Aussetzer haben).

Und bitte jetzt nicht über meinen Lehrer schimpfen, der ist gut. Aber manchmal hilft es halt, wenn man einen anderen Zugang lesen kann.
Dein KL ist gut?

Hat er Dir dieses Stück aufgegeben?

Hat er Dir genaue Anweisungen gegeben, wie Du es erstmal üben sollst? Wenn ja, welche?

Hat er Dir was zum Fingersatz der linken Hand gesagt/gezeigt?
 
Ich habe mir das Stück sehr gewünscht, und er sagt, dann wir machen es.
Die erste offizielle Stunde damit habe ich diese Woche, er hatte also noch keine Gelegenheit dazu.
Ich wollte das auch nur als Beispiel anführen, weil ich mich mit solchen Aufgaben generell sehr schwer tue und möglicherweise kann ja hier einfach eine Idee von jemand anderen klick machen und helfen.
Das gibt es ja manchmal, dass man etwas nur auf anderen Weg gezeigt bekommen muss, und dann kann man es.
 

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