Unterricht per Skype und co - Eure Erfahrungen?

Mir ging es hier weniger um die finanzielle Seite, auch wenn das natürlich eine Rolle spielt. Ich tat mich wie gesagt einfach nur wundern, was hier manche so an Equipment plötzlich aus dem Nähkästchen ziehen und dies entsprechend auch von anderen erwarten. In meinen Augen sind das keine selbstverständlichen Dinge.
 
Letzten Endes ist es eine Frage der eigenen Ansprüche. Einfach mit dem Handy eine Aufnahme machen und einschätzen, ob es einem persönlich und zur Überbrückung reicht. Ich habe auch nur die Technik benutzt, die ich ohnehin hatte und für ein paar Wochen kann ich damit sehr gut leben. Würde ich komplett auf Skype und Co umsteigen wollen oder müssen, würde ich sicher eine ähnliche Ausrüstung wie Kref anschaffen.
 
Ich wunder mich grad, dass laut einigen Aussagen scheinbar jeder einen Laptop besitzen müsste oder ein vernünftiges Mikro etc. Ist das wirklich so oder melden sich hier nur diejenigen, die tatsächlich über so ein Equipment verfügen und alle anderen schweigen sich aus?
Meine Tochter hat ihren Gesangsunterricht per Zoom, ohne Extra-Mikrofon, auf dem Laptop. Sie meinte es wäre ok. Und das ist kein Anfängerunterricht.
Ich selber unterrichte per Skype von meinem Tablet aus, die Schüler sind meistens an ihrem Handy. Keiner hat ein Extra-Mikrofon. Die Klangqualität ist grenzwertig und ich muss auf andere Unterrichtsinhalte den Schwerpunkt legen als üblich, aber sie lernen ja trotzdem etwas. Die meisten Schüler sind aber Unterstufe, da ist es ok, wenn es im Unterricht auch mal nur um falsche Töne und falschen Rhythmus geht.
 
Ich hatte Unterricht per WhatsApp Video mit einem Schüler, der den ersten Satz der Pathetique gerade einstudiert. Er hatte vor 2 Wochen leider nur sein Smartphone zur Verfügung. Nach dem chromatischen Lauf am Ende der ersten Seite mussten wir abbrechen: es war grottig schlecht. Vor allem die lauten Stellen wurden im Klang total abgewürgt, man hörte nur kreischende Geräusche. Ein Alptraum. Nachdem sein schlecht funktionierender Laptop wieder von einem Fachmann zum Laufen gebracht wurde, läuft es per Skype besser, ist aber leider immer noch nicht zufriedenstellend. Ich mache auch FaceTime mit Schülern. Je nachdem welches Gerät die am anderen Ende haben, läuft es manchmal erstaunlich gut. Einige haben ( Wahnsinn in Teenager Alter) sogar das IPhone 11...Bei denen ist die Bildqualität exzellent, der Ton auch prima. Allerdings spielen die eher Mittelstufe, also türkischen Marsch, Chopin Walzer, usw. Trotzdem wird die Übertragung automatisch leiser gestellt, so, als wenn ich im Radio laute Musik per Knopfdruck runter regeln würde. Deren Stimme klingt dagegen wunderbar klar. Schade, das deren Geräte die menschliche Stimme wichtiger erachten, als den Klang eines Instruments. Auch hier: je schwerer die Stücke, desto mehr Probleme. Je mehr Pedal, desto undefinierter wird es. Bin auch noch auf der Suche nach Verbesserungen. Doozoo soll besser sein als Zoom und Skype, aber dafür muss man pro Schüler zahlen und die Ergebnisse sind nur etwas besser als Skype. Also lohnt es sich nicht wirklich. Ich schaue mir noch das hier vorgeschlagene Equipment an, danke für die Tipps!
Vorteil ist, daß ich meine Schüler alle gut kenne, um einschätzen zu können, was die falsch machen. Der echte Klavierunterricht war oder ist der Schlüssel, um im Online Unterricht alles weitere fortzusetzen, was möglich ist, aber unter enorm erschwerten Bedingungen. Ich habe manchmal das Gefühl, daß ich doppelt so viel Energie meinerseits einsetzen muss, um eine Stunde mit einem Schüler durchzuführen. Es zehrt schon sehr...Hoffentlich kriegen wir bald bessere innovative Möglichkeiten im Online Unterricht, der uns in extremen Notsituationen hilfreich und zufriedenstellend zur Seite steht. Das beste aber ist immer noch der echte Unterricht, in dem ich meine Schüler direkt höre, sehe und mit allen Sinnen wahrnehmen kann. Nichts ersetzt diesen...!
 
Zoom verwenden und dort die Option zum Verwenden des "Originaltons" aktivieren. Außerdem Mikrofonlevel so runterregeln, das nichts übersteuert. Dann hat man guten Klang.
Problem bei den meisten Programmen ist, dass die ganzen Audio-"Optimierungs"-Algorithmen (die ja für Sprachübertragung sind) sich nicht abschalten lassen.
 
Irgendwer schrieb, auch bei Skype könne man manuell auspegeln. Kann das bitte mal jemand beschreiben? Das wäre nett; ich hab nix gefunden. Meine KL nutzt Skype.
 
Du kannst am Computer (nicht auf Mobilgeräten) natürlich einfach über die Systemeinstellungen von Windows/MacOS auspegeln.

Nützt bei Skype aber nur begrenzt, da man die Optimierungsalgorithmen nicht abschalten kann.
 
Ich wunder mich grad, dass laut einigen Aussagen scheinbar jeder einen Laptop besitzen müsste oder ein vernünftiges Mikro etc. Ist das wirklich so oder melden sich hier nur diejenigen, die tatsächlich über so ein Equipment verfügen und alle anderen schweigen sich aus?

Ich persönlich habe in meinem Freundeskreis wirklich absolut niemanden, der nicht einen Computer daheim hat. Und die meisten haben irgendwann von Desktop-Rechnern auf Laptops umgestellt. Mit einem Desktop-Rechner ginge es genau so, nur wäre das Umbauen an einen anderen Standort echt nervig.

Ich kann definitiv sagen, in den 10 oder 15 Haushalten, in denen ich regelmäßig als Gast ein- und ausgehe (derzeit geht die Zahl gegen 0, aber das ist ein anderes Thema), steht in jedem so ein Gerät. In fremder Leute Häuser kann ich nicht schauen, ich kann lediglich von den Beobachtungen in meinem Kreis auf die Allgemeinheit schließen - pars pro toto - und gehe folglich davon aus, dass auch in Häusern in denen ich nicht ein- und ausgehe mit zumindest nicht geringer Wahrscheinlichkeit sowas vorhanden ist.

Und folglich meine Aussage unter der Annahme, dass das Laptop bereits vorhanden ist: Alles was man zusätzlich braucht, ist ein vernünftiges Mikro.

Was ich nichts sagte, ist das jeder ein vernünftiges Mikro hätte. Was ich sagte war, dass für wirklich guten Skype-Unterricht ein vernünftiges Mikro nötig wäre und also für etwas über 100 EUR gekauft werden müsste.

Und ich bleibe auch dabei, dass das für wirklich guten Unterricht, das heißt Unterricht, der wirklich so gut ist wie Präsenzunterricht und diesen auch auf Dauer ersetzen könnte, eine Voraussetzung ist. Wie ich auch sagte: Für eine kurze Übergangsphase, in der es wirklich nicht anders geht, kann man es eben anders regeln.

Aber nicht als Dauerlösung! Und ich erklärte auch explizit, dass mein Kommentar vor allem die Dauerlösung Fern-Unterricht behandelt, für Kurzzeitig-Fern-Unterricht ohne gutes Equipment verweise ich auf Beitrag #33.

Aber für dauerhaften Fern-Unterricht, wie ich ihn seit zweieinhalb Jahren nehme und noch wenigstens ein weiteres Jahr nehmen werde braucht es passendes Equipment. Angesichts der Kosten für mein Instrument (es dürfte einer der günstigeren Gebraucht-Flügel hier im Forum sein, aber man hätte auch einen Kleinwagen dafür bekommen) und der über 50 EUR pro Woche für den Unterricht relativieren sich die Kosten für so ein Mikro sehr schnell.
 
Aber für dauerhaften Fern-Unterricht, wie ich ihn seit zweieinhalb Jahren nehme und noch wenigstens ein weiteres Jahr nehmen werde braucht es passendes Equipment.
Und zwar zu allererst mal ein für den jeweiligen Unterricht taugliches Instrument.

Angesichts der Kosten für mein Instrument (es dürfte einer der günstigeren Gebraucht-Flügel hier im Forum sein, aber man hätte auch einen Kleinwagen dafür bekommen) und der über 50 EUR pro Woche für den Unterricht relativieren sich die Kosten für so ein Mikro sehr schnell.
Wenn man in dieser Liga unterwegs ist. Wenn es aber schon am "günstigeren Gebraucht-Flügel" scheitert, braucht man über Aufnahmetechnik gar nicht mehr zu reden.
 
Und zwar zu allererst mal ein für den jeweiligen Unterricht taugliches Instrument.


Wenn man in dieser Liga unterwegs ist. Wenn es aber schon am "günstigeren Gebraucht-Flügel" scheitert, braucht man über Aufnahmetechnik gar nicht mehr zu reden.

Das würde ich nicht so sehen. Jedes ordentliche Klavier und wahrscheinlich auch jedes halbwegs moderne Digital-Klavier ist dafür doch wohl gut genug. Und mein Flügel ist hier im Forum sicher nicht das billigste Instrument aber bestimmt einer der billigsten Flügel (und ich rede auch nicht über einen neuen Kleinwagen ;) )
 

Na ja, ich glaube es hängt tatsächlich am eigenen Umfeld.
Ich war vor den Kindern auch viel unterwegs und arbeite seit Jahren mit Skype Konferenzen im Bereich Musterbau und Industrialisierung. Viel komplexer ist Klavierunterricht da auch nicht, dementsprechend meine Skepsis gering.
ABER: Nix nervt mehr als schlechte Technik. Die meisten meiner Freunde kenne ich noch aus dem Studium oder von der Arbeit, da geht die Tendenz eher zum Dritt- PC (was wäre ein Haushalt ohne Linux...).
Die Leute, die ich über die Kinder kennen gelernt habe, ticken da ganz anders. Bis hin zum Gitarrenlehrer, der Tatsache kein Internet hat, weder ein PC noch ein Smartphone...war mir bis dahin nicht bewusst dass es das tatsächlich gibt....
Letztlich ging es in dem Thread darum, ob und wie gut Fernunterricht über Skype funktioniert.
Und ich denke auch: Ja, es geht gut, wenn beide Seiten wollen und das Equipment vorhanden ist.
Es klappt einigermaßen, wenn beide Seiten wollen und irgendein internetfähiges Medium vorhanden ist und es klappt nicht, wenn eine Seite nicht wirklich Bock drauf hat.

LG, Heks
 
Zum Üben ja, für Unterricht auf keinen Fall. Jeder, der klassisches und romantisches Repertoire auf einem Digi unterrichtet, würde hier zu Recht als KKL abgestempelt werden.

das gilt für den Lehrer, ich schaue auf die Sache primär aus Schülersicht und da geht es sicher auch mit mit einem halbwegs modernen Digitalen. Ich übe und nehme meinen Unterricht notgedrungen zu 70% auf einem digitalen.
 
Zuletzt bearbeitet:
da geht die Tendenz eher zum Dritt- PC (was wäre ein Haushalt ohne Linux...).
Solche Leute kenne ich auch, aber mir reicht ein persönliches Laptop. Wobei Linux in Form eines RaspberryPi als Addblocker und VPN-Server (Pi-hole und OpenVPN) neulich bei mir Einzug hielt. Sehr merkwürdiges System... FREAKY!!

Die Leute, die ich über die Kinder kennen gelernt habe, ticken da ganz anders. Bis hin zum Gitarrenlehrer, der Tatsache kein Internet hat, weder ein PC noch ein Smartphone...war mir bis dahin nicht bewusst dass es das tatsächlich gibt....
Wie manche Menschen leben, schockiert mich immer wieder auf‘s neue.

Letztlich ging es in dem Thread darum, ob und wie gut Fernunterricht über Skype funktioniert.
Und ich denke auch: Ja, es geht gut, wenn beide Seiten wollen und das Equipment vorhanden ist.
Es klappt einigermaßen, wenn beide Seiten wollen und irgendein internetfähiges Medium vorhanden ist und es klappt nicht, wenn eine Seite nicht wirklich Bock drauf hat.
Genau so sehe ich es auch. Für Dauerunterricht muss es halt gut gehen und man muss investieren, für ein paar Monate während einer Quarantäne kann es halt auch einigermaßen reichen.
 
Ich verwende Jitisi Meet mit meinem Klavierlehrer, weil es freie Software ist und die Daten nicht über eine wenig vertrauenswürde amerikanische Firma und deren proprietären Server / Software gehen.

Sondern P2P direkt von mir zum Klavierlehrer oder über Server von Leuten die ich persönlich kenne, denen ich vertraue und die ich im Sinne einer lokalen, resilienten Wirtschaft unterstützen möchte.
Ich könnte das auch auf meinen eigenen Server installieren und damit völlig autark sein.

Freie Software gibt der Gesellschaft die Freiheit sie beliebig zu verwenden, verstehen, verbessern und zu verbreiten. Das Wissen und die Kontrolle über die Daten / Software bleibt so in den Händen der Nutzer bzw. der Gesellschaft.

Jitsi funktioniert für mich prächtig, braucht nur einen Browser (am besten Chromium). Man braucht auch keinen Account irgendwo:
https://jitsi.org/
https://fairkom.eu/fairmeeting
... [ist gibt auch noch jede menge anderer teilw. kostenlose Server]

Eine andere freie Alternative wäre gnu jami https://jami.net
Das erscheint mir aber noch recht jung und unfertig.

Persönlicher Unterricht ist zwar natürlich besser, aber Fernunterricht funktioniert für mich auch recht gut.
 
ich hatte bisher auch erst eine Stunde und die Schwierigkeit lag darin, dass ich nicht sehen konnte, was die Hände der Lehrerin taten. Ich hab ne externe Kamera , Standort des Lapttop kann verbessert werden


Übertragung war nicht so toll.

Sie hat mir o f f e n e ? Kopfhörer empfohlen zum besseren hören.
Sie wollte mir am Pedal was zeigen, hab ich nicht gehört, den Unterschied.

übergangsweise ok. Auf die Dauer nicht.
 
Da mein Unterricht nun schon seit 6 Wochen ausgefallen ist, wurde mir nun auch von seiten der Musikschule/lehrerin Unterricht per Skype angeboten. Heute ist die erste Stunde. Ich bin gespannt. Ich fand hier viele nützliche Hinweise, wie man das Unterrichtserlebnis verbessern kann. Vielen Dank. Werde ich heute nicht mehr alles umsetzten können, aber Corona wird ja wohl nicht morgen schon beendet sein, daher habe ich ja wohl noch Zeit :-)
 
Ich verwende Jitisi Meet mit meinem Klavierlehrer, weil es freie Software ist und die Daten nicht über eine wenig vertrauenswürde amerikanische Firma und deren proprietären Server / Software gehen.

Sondern P2P direkt von mir zum Klavierlehrer oder über Server von Leuten die ich persönlich kenne, denen ich vertraue und die ich im Sinne einer lokalen, resilienten Wirtschaft unterstützen möchte.
Ich könnte das auch auf meinen eigenen Server installieren und damit völlig autark sein.

Freie Software gibt der Gesellschaft die Freiheit sie beliebig zu verwenden, verstehen, verbessern und zu verbreiten. Das Wissen und die Kontrolle über die Daten / Software bleibt so in den Händen der Nutzer bzw. der Gesellschaft.

Jitsi funktioniert für mich prächtig, braucht nur einen Browser (am besten Chromium). Man braucht auch keinen Account irgendwo:
https://jitsi.org/
https://fairkom.eu/fairmeeting
... [ist gibt auch noch jede menge anderer teilw. kostenlose Server]

Eine andere freie Alternative wäre gnu jami https://jami.net
Das erscheint mir aber noch recht jung und unfertig.

Persönlicher Unterricht ist zwar natürlich besser, aber Fernunterricht funktioniert für mich auch recht gut.


Wir benutzten Jitsi bei der Arbeit. Gutes kleines Programm. Ich wollte das jetzt auch mal im Privaten testen. Brauchst du dazu die App?
 

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