Unsicherheitsverkrampfung

Üben im dämmerzustand

Mindenblues, Mindenblues, du bist mir ja ein ganz schlimmer...ts..ts..ts... :D


...vorallem das "und" beim "und/oder"....

Er hat garnicht so Unrecht -


Ich habe früher auch ein paar Semester Gesang in Frankfurt an der Hochschule studiert - und mein toller Gesangslehrer hatte die tollsten Tips drauf, auf die man von alleine nie kommt.
Er empfahl öfter mal dann zu üben, wenn man eigentlich bereits zu müde ist und diese Phase des sehr müde Seins auszunutzen, um bestimmte Entspannungstechniken unverkrampfter wharnehmen zu können. Der Sänger hat ja das m.E, gleiche Problem, er muss seine töne mit Spannung hervorbringen und muss dabei völlig entspannt sein. Des Rätsels Lösung liegt darin, dass die sogenannte Phase der totalen Anspannung, also des Krafteinsatzes sehr kurz ist und die Phase der Wiederentspannung entsprechend länger,, sodass man behaupten könnte, dass selbst bei wildestem Spiel die ruhepausen längeer sind als die Spannungsmomente.

Vielleicht kann man was von den feröstlichen Superkampfsportlern lernen. Warum können Asiaten mit kleinen weichen Händen dicke Bretter durchschlagen? Weil die Zeitdauer des Kraftimpulses unheimlich kurz ist. Es wird ungeheuer viel Kraft verwendet, um unsinnig in der Tastatur rumzudrücken und das Massieren des Tastenbodens hat höchstens Shiowqualität aber wenig einfluss auf die Tongestaltung.

Von LangLang gibt es auf youtube ein kurzes aber aufschlussreiches video, wo er die schwarze Tasten Etüde statt mit den fingern der rechten Hand mit einer Orange spielt, die er hin und her rollt. Das Resultat ist verblüffend und der Laie wird nur wenig Unterschied zum Original hören.
Das eigentlich Lehrreiche an der Sache ist aber, dass hier anschaulich gezeigt wird, wie sikchen Stellen ökonomisch gespielt werden können. Statt der Orange nehmen wir einfach die runde Faust und dann öffnen wir sie, sodass nur noch die Finger den Tastenkontakt herstellen.
Das mag sich jetzt nur dem Fortgeschrittenen erschliessen aber solche Stücke sind ja auch was für Fortgeschrittene.

zurück zu Mindenblues Vorschlag. Da ist was Wahres dran, die Wahl der Mittel sollte jeder selbst aussuchen.
 
Drogen als Mittel gegen Verkrampfung... uiuiui :rolleyes:

Unter Drogeneinfluß wird man vielleicht das Gefühl haben, wie ein junger Gott klavierzuspielen - aber ob das die (nüchternen) Zuhörer auch so sehen...?

Ist die Musik selbst denn nicht "Droge" genug? Wenn man sich in die Musik hineinfallen läßt, ist man in einem Zustand höchster Sensibilität und Aufmerksamkeit. Das ist doch etwas ganz anderes als das "Abschalten" mit Hilfe von Drogen.
 
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Drogen als Mittel gegen Verkrampfung... uiuiui :rolleyes:

Das würde ich auch nicht als geeignetes Mittel ansehen.

Nur um Missverständissen vorzubeugen: In meinem Beitrag ging es um die Beobachtung des Körpergefühls und das Erleben eines vollkommenen Entspannungszustandes, und vor allem darum, dass Muskelentspannung besser übersetzt werden sollte in das Gefühl des "Loslassen" und "Losgelöst" sein.

Manchmal habe ich den Eindruck, man denkt, dass man vollkommen entspannt ist, und merkt dabei nicht, dass man doch hier und da ziemlich verkrampft dasitzt, und irgendwelche Muskeln angespannt sind, die es gar nicht sein müssen. Auf welche Weise man dazu gelangt, das Gespür zu entwickeln für Entspannung, und sensibel zu werden für Muskelanspannungen - nun, da gibt es eben gesunde Methoden (z.B. Meditation) oder ungesündere.

Das von Haydnspass angesprochene Mittel, sich selbst durch die Musik in den Zustand höchster Sensibilität und Aufmerksamkeit zu versetzen, halte ich auch für das Allerbeste, auch vom musikalischen Ergebnis her. Diesen Zustand übersetze ich für mich mit dem in einem anderen Faden diskutierten "Flowzustand".

@ Klavigen:
Die Idee mit dem Üben im "Dämmerzustand", wo man müde ist, finde ich auch interessant. Vielleicht kommt es ja darauf an, dass der Kopf völlig frei ist von anderen Gedanken, dass man den Kopf frei hat für das Erfassen des Körpergefühls und des Klanges, ohne an irgendwas zu denken. Wo man wieder beim "Flow" ist...
 
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Genial, Lang Lang bringt mich immer wieder zum Lachen, sieht euch mal das an :)
http://youtube.com/watch?v=b85hn8rJvgw



Ist es denn wirklich der Sinn der Sache, beim Klavierspielen in dieses Stadium der "totalen Entspanntheit" zu gelangen? Klingt mir irgendwie nach Drogen, wie schon vorher darauf angespielt worden ist.
Es ist wahrscheinlich schon wichtig entpannt zu sein, ich würde diese "totale Entspanntheit" aber eher mit "totaler Konzentration" ersetzen.


MfG
Mathias[/QUOTE]
 
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Wow, das Orangenvideo hat mich echt beeidruckt! Wie kommt man denn auf die Idee so etwas auszuprobieren? Ich finde Lang Lang echt genial!

Zum Thema Unsicherheitsverkrampfung: ich denke, dass das wohl ein Phänomen ist, das eher bei unerfahrenen Spielern auftrifft. Würde man jedoch einen Anfänger auf Drogen setzten und vor ein Klavier platzieren, glaub ich kaum, dass da was Gutes bei rum kommen würde. ;)

Also Hände weg von Drogen!
 

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