Übestrategien für "einfache" Stellen

  • Ersteller des Themas Viva la musica
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Ich weiß, dass ich wirklich jeden Anschlag, jede Passage und jeden Triller, ... beim Üben hinterfrage. Ich übe auch Stücke - zuweilen SEHR zeitintensiv ' , die ich vom Text her leicht vom Blatt spielen kann!
Dann müsste, nach meinem Verständnis, ein großer Teil des Übens darin bestehen Automatisierung aktiv zu bekämpfen. Denn die würde sich allein durch die Zahl der Wiederholungen ja sonst automatisch einstellen. Wie kann ich mir das vorstellen?
 
Vor allem, wenn wir große Werke von großen Komponisten interpretieren, dann ist es in der Tat oft so dass man wohlfeile einfache, allzu naheliegende Lösungen beiseite übt!
 
Vor allem, wenn wir große Werke von großen Komponisten interpretieren, dann ist es in der Tat oft so dass man wohlfeile einfache, allzu naheliegende Lösungen beiseite übt!
Den Ausdruck "beiseite üben" verstehe ich nicht.
Wenn wir Schüler mit völlig verdorbener Technik übernehmen, kann das zu einer Herkulesaufgabe mutieren. Erfolg nicht garantiert!
Das ist schon klar. Meine Frage bezog sich aber nicht auf einen Schüler mit verdorbener Technik.

Ich stelle es mir gefährlich vor, gerade bei sehr anspruchsvollen Teilen, diese z.B. beim Vorspiel zu hinterfragen und in kürzester Zeit zu entschieden welche der vielen einstudierten Varianten man nun spielen will.
 
mir gefährlich vor, gerade bei sehr anspruchsvollen Teilen, diese z.B. beim Vorspiel zu hinterfragen und in kürzester Zeit zu entschieden welche der vielen einstudierten Varianten man nun spielen will.
Busoni meinte ein Stück sei erst dann wirklich gekonnt, wenn man jeden Einfall, der einen während des Konzertvortrags ereilt verlustfrei und logisch realisieren könne! Das ist doch ein Ziel!
Ich hab's noch nie erreicht!
 
Sagt mal, liebe Leute, liegt es an der Jahreszeit oder am Pluto im Steinbock oder was weiß ich, oder warum sind seit kurzem die User "Alex_S" und "Franzine" grimmig entschlossen, uns permanent mit ihrer fragwürdigen Besserwisserei auf den Geist zu gehen?
 

Vielleicht ist die Franzi eine Trollin? den Verdacht habe ich schon ein paar Tage.

Wundert mich eh schon, dass schon lange kein Forumstroll mehr hier war. Wäre also jetzt wieder an der Zeit...
 
Seymour Bernstein spricht vom "automatic pilot".
Habe ich ein Stück gut durchdringend geübt, stehe damit auf der Bühne oder in einer Prüfung, kann es passieren, dass die Nervosität so stark ist, dass ich mich nicht völlig loslassen kann. Aber doch soll ich spielen.
Hinterher denke ich: Au wei, war das gruselig.
Der geneigte Zuhörer wird das vielleicht nicht bestätigen, weil eben dieser Pilot mir durch das Stück geholfen hat.

Eine Vorbereitung muss streng sein, genau sein, jede Phrase möchte durchleuchtet werden, Dynamik genau überlegt.
Wenn dann der Auftritt kommt:
Alles loslassen, aber: Hören! Fühlen! Sich freuen, was passiert!
So etwas ist herrlich!

Es ist hier schon mehrfach gesagt worden, ich wiederhole es kurz für diejenigen, die nicht gerne genau lesen:

Technisches Üben wird hier nicht verdammt, solange es immer musikalisch empfunden wird!
Ob man es anhand schwieriger Passagen im Stück, oder über Improvisation oder dezidierter Fingerübung macht, ist Geschmacksache.

Das muss hier also nicht weiter gekaut werden.
 
Technisches Üben wird hier nicht verdammt, solange es immer musikalisch empfunden wird!
Ich möchte noch hinzufügen, da das anscheinend gerne missverstanden wird: "Nicht mehr als 5 Mal das Gleiche spielen" bedeutet nicht "Nicht mehr als 5 Mal die selbe Stelle spielen", sondern "Nicht mehr als 5 Mal hintereinander die selbe Stelle AUF DIE SELBE ART spielen." Die selbe Stelle auf unterschiedliche Arten gerne öfter.
 
Ich möchte noch hinzufügen, da das anscheinend gerne missverstanden wird: "Nicht mehr als 5 Mal das Gleiche spielen" bedeutet nicht "Nicht mehr als 5 Mal die selbe Stelle spielen", sondern "Nicht mehr als 5 Mal hintereinander die selbe Stelle AUF DIE SELBE ART spielen." Die selbe Stelle auf unterschiedliche Arten gerne öfter.
Man kann etwas gar nicht 2x oder gar noch öfter gleich spielen, also sollte das auch beim Üben nicht angestrebt werden.
Die Einbildung, etwas 2x gleich gespielt zu haben, beruht auf unzulänglicher Wahrnehmung.
Kein guter Musiker versucht, eine "feste Version" eines Stückes einzupauken, die er dann ganz genauso versucht "abzuliefern". Weil er weiß, dass das unmöglich ist.
 
OK, dann "nicht 5 Mal hintereinander mit derselben Intention spielen"? Mit dem Ziel, es möglichst gleich zu spielen?
Oder welche Formulierung hättest du lieber?
 

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