Also, wenn ich die Frage richtig verstanden habe, geht es darum, wie man bei einem Boogie die linke Hand als Rhythmusgruppe laufen lässt und mit der Rechten dazu Melodien spielt. Richtig?
Das Problem ist, daß Du zwei Instrumente in einem spielst und die führende Hand ist nicht die Melodie.
Also beginne mit der Linken, laß sie sich eingrooven. Dann spielst Du in der Rechten dazu in langen Notenwerten Akkorde (einfache Dreiklänge, oder auch einzelne Töne, was Dir in die Finger kommt).
Zunächst immer auf Zz (Zählzeit) 1, also ganze Noten, dann auf 1 und 3 (halbe Noten). Dann spielst Du Viertel - die Töne sind egal -. Dazu mußt du wissen, wie Deine Rhythmusgruppe sich auf Viertel verteilt. Deine Rechte wird also Metronom für die Linke. Das machst Du so oft, bis es Dir langweilig wird. Dann gehst Du auf die Zz 2 und 4 und klimperst schliesslich fröhlich herum.
Du darfst rechts alles machen, aber der Rhythmus der linken muß immer stimmen.
Es geht darum, daß man sich nur eine Schwierigkeit aufhalst, unser Gehirn kann nicht zweigleisig, es kann nur automatisiert auslagern, das kann es aber nur, wenn - in Deinem Fall also die linke Hand - absolut autark weiß, was sie tut. Sie führt!
Auch bei der Improvisation ist es so, daß vertrakte rhythmische Wendungen in der Solostimme nur deshalb passieren können, weil sie sich auf dem Schiff des Pulses der Rhythmusgruppe - linke Hand - abstoßen können. Eine Synkope z.B. kann man nur erleben, wenn man fühlt, wo die eigentliche Betonung wäre.