Übemöglichkeiten ohne Klavier

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Viva la musica

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Wir fahren über den Jahreswechsel weg und ich werde viel Zeit haben, aber volle drei Wochen ohne Klavier sein. :angst:
Habt Ihr Tipps, was und wie ich in diesen drei Wochen trotzdem üben könnte?
 
Franz Titscher gibt einige Tipps in seinen Youtube-Videos, was man gut auf Klavierdeckel o.ä. üben kann, z.B. Anschlagsimpuls oder Entspannung der Hand. Oder du nimmst dir ein gutes Buch über das Klavierspiel mit?

Klavierspielen bringt ja Freude, Erholung und Entspannung, deswegen macht man das ja. :015:Da sind drei Wochen schon lang.
 
Nein. Nicht Klavierdeckel oder Tischplatte oder ähnlichen Schwachsinn. Bewegung und Klang bedingen sich beim Instrumentalspiel gegenseitig, und sich mit einem dieser Aspekte, insbesondere der Bewegung, isoliert zu beschäftigen, macht ausschließlich in punktuellen Sondersituationen - natürlich im Rahmen der Unterrichtung durch einen kompetenten KL, der dies für angezeigt hält - Sinn.
 
Genau. Das ist eine punktuelle Sondersituation.
Bewegung und Klang bedingen sich gegenseitig - danke, da geht mir jetzt ein Licht auf.
 
Vielleicht ein Klappklavier?

Irgendwo im Forum wurde kürzlich über mehrteilige Reiseklaviere berichtet, @agraffentoni hat meiner Erinnerung nach etwas dazu geschrieben, aber ich habe das Thema nicht gefunden.
 
Find' ich gut! Das hilft echt am meisten :-D.

Ansonsten: Viel Musik hören, das hilft wirklich sehr! Auch mal Musikrichtungen, in denen man ansonsten nicht so bewandert ist (wie z.B. Jazz für Klassiker oder Orchestermusik für Klavierfixierte). Interpretationsvergleiche kann man auch anstellen, dafür braucht man kein Klavier und es bringt sehr viel.

Mental üben geht natürlich auch, aber dafür braucht man nach meiner Erfahrung relativ viel Erfahrung, damit es nicht frustrierend und vergeudete Müh ist. Würde ich dementsprechend nicht empfehlen.
 
Klavierdeckel mitnehmen ist irgendwie unsinnig. Aber natürlich kann man Finger und Geist in Bewegung halten. Notenlesen üben, Gehörtraining, Stretching, Rhythmusübungen usw. das hilft auch dem Klavierspiel. Für das Meiste davon gibt es sogar Apps.
Und dann könnte man eine Tastatur auf den Tisch malen. Es soll ja Leute geben, die können die Töne im Geist hören ;) . Manch einem hat das in Kriegsgefangenschaft oder Gulak geholfen.
Ein paar Tage Entspannung schaden aber sicher auch nicht.
 
Nimm doch das Werk, an dem du gerade arbeitest, oder dass du aufarbeiten möchtest mit den Urlaub, und übe daran mental. Lies den Text hochkonzentriert und erst langsam, stell dir genau vor, wie es klingen soll, und wie sich die Bewegungen und Tastenkontakte anfühlen (sollen). Bildgebende Verfahren haben in der Hirnforschung gezeigt, dass die selben Hirnareale angesprochen werden, wie beim Üben mit Instrument. Ich würde das nicht an einem Werk machen, dass du noch nie gespielt hast. Wenn du aus dem Urlaub wieder kommst, wirst du wahrscheinlich ein kleines Wunder erleben. Schadet auch nichts, wenn man gelegentlich zum Notentext eine Interpretation eines Meisters hört...
 

Nein. Nicht Klavierdeckel oder Tischplatte oder ähnlichen Schwachsinn. Bewegung und Klang bedingen sich beim Instrumentalspiel gegenseitig, und sich mit einem dieser Aspekte, insbesondere der Bewegung, isoliert zu beschäftigen, macht ausschließlich in punktuellen Sondersituationen - natürlich im Rahmen der Unterrichtung durch einen kompetenten KL, der dies für angezeigt hält - Sinn.
Hm, möglicherweise könnten kleine Übeeinheiten, die vor dem Urlaub in der Arbeit mit Klavier schon geübt werden, durchaus möglich sein. Das Spielen auf Tisch, Klavierdeckel oder sogar in der Luft (!) hat u.a. folgenden Sinn:
  • Feststellen, ob im Gehirn bereits eine Verknüpfung zwischen Finger und Ton vorhanden ist (hörst du bei 1 2 3 4 5 z.B. einen Tonleiterbeginn o.ä.)? Wenn nein, bringt das Üben auf dem Tisch ohne Klavier noch nichts.
  • Falls ja: Diese Verknüpfung kann man nutzen und stärken. Einfach auf dem Tisch im "Fünftonraum" spielen, d.h. mit den fünf Fingern kleine Melodien erfinden. Zuerst in dur, dann in Moll. Auch mit Links. Auch mit beiden zugleich?
  • Ggf. kann man auch kurze Ausschnitte des Stückes spielen, das man gerade übt. Allerdings wird das evtl. nicht von jetzt auf gleich funktionieren, nur weil man im Urlaub die Noten dabei hat. Man könnte es bereits in den Übeprozess einbauen, der die meiste Zeit am Klavier stattfindet, damit man sofort danach wieder akustische Rückmeldung hat. In den Urlaub optional eine Stimmgabel mitnehmen (oder Klaviatur aufs Handy).
  • Spielen in der Luft ist die Master-Variante, denn da hat man nicht einmal den Tisch als materielle Stütze. Hier wird also noch mehr die innere motorische Erinnerung gefordert, das Fingergedächtnis. Weiß ich exakt den Fingersatz? Falls ja: Bewege ich in der Luft einfach nur die Finger, oder kann ich auch anzeigen, wie groß Intervalle sind, wo ich schwarze Tasten spiele o.ä.?
  • Die Ober-Master-Variante lässt sämtliche Bewegung weg, man stellt sie sich nur noch vor. Allerdings ist es hier durchaus nützlich, anschließend sofort ans Instrument gehen zu können. Oft ist der Übeeffekt nämlich verblüffend groß! Häufig klappt anschließend eine Stelle sofort, die man vorher nicht bewältigen konnte. Auch ein Blick auf die Tastatur, der die zu spielenden Tasten verfolgt, kann hier eingebaut werden.
 
GarageBand auf iPad. Gibt richtig Spass !
 
Ach Stilblüte, was soll das denn?

Wenn Viva La Musica eine Prüfung oder ein Vorspiel hätte, könnte ich das ja noch verstehen. Aber unbedingt im Urlaub ohne Instrument üben zu wollen ohne weitere Notwendigkeit, das scheint mir lediglich von einer inneren Verkrampfung und, ja, Angst zu zeugen: nämlich dass man nach der Pause "schlechter" sei, einen "Rückschritt" mache oder "die Finger unbeweglicher/schwächer seien".

Dies ist aber Quatsch. Peng, aus.

Direkt nach Wiederbeginn der Spielpraxis braucht man einen kleinen Moment zum "Wieder-Reinkommen", aber danach spielt man gewöhnlich BESSER als vor dem Urlaub und kann (oder begreift) in der Regel sogar plötzlich manche Sachen, die sich vorher irgendwie "sperrten". Dass man vielleicht Stück XY wieder ein bisschen vergessen hat und auffrischen muss, ist demgegenüber völlig unbedeutend.

Also ganz klar: NIX üben. Ent-span-nen. HÖRST DU? ENTSPANNEN, HABE ICH GESAGT, HERGOTTSAKRAKRUZIFIX!
 
aber danach spielt man gewöhnlich BESSER als vor dem Urlaub und kann (oder begreift) in der Regel sogar plötzlich manche Sachen, die sich vorher irgendwie "sperrten
Klingt gut, da bin ich ja mal gespannt :super: es ging jetzt auch gar nicht darum, irgendwelchen Stress im Urlaub zu haben, aber wenn ich viiiel Zeit habe (und bei drei Wochen Familienbesuch evtl. auch mal ein bisschen Langeweile zu erwarten ist), würde ich halt normalerweise am liebsten Klavier spielen oder sowas ähnliches. Da wären inspirierende Ideen schön, was man sonst so musikalisch tun könnte. Gitarre passt leider auch nicht mehr ins Gepäck...
 
Blockflöte. Kostet 10 Euro im Musikgeschäft.

Edit: ab 10 Euro. Du kannst auch 1000 zahlen.
 
Ich hab eine Schülerin, die sich sehr gerne Ferienhäuser mit Flügel sucht. Weil sie nicht so mobil ist, macht ihr Mann Wanderungen, während sie ganz ohne Stress und mit viel Muße Klavierspielt. Ich glaube, sie genießt das sehr. Vergiss nicht @hasenbein , dass Musizieren für die meisten Menschen ein Hobby ist, für das sie möglicherweise gerade im Urlaub die meiste Zeit haben.
Ich käme auch nie auf die Idee, im Urlaub üben zu wollen. Ich bin froh, wenn ich das Ding mal ein paar Wochen nicht sehe und mich danach wieder drauf freuen kann :lol:
 

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