Es gibt eine Ausnahme: In Takt 13,, wo der Triller auf a auf der 3 beginnt wird kein Vorschlag aber ein Nachschlag gespielt.
In Takt 13 ist ein Vorschlag notiert, der sich aber auf das gehaltene a und nicht auf das es bezieht.
Ich versteh das jetzt nicht. Also Takt 12 wird bei mir mit Vorschlag auf dem b getrillert, in Takt 13 auf 1 kommt zusätzlich zum Triller (so verstehe und spiele ich das) ein "es" dazu. Auf schlag 3 endet der b-Triller und das Intervall es-a ist notiert, wobei ich wie chiarina auf dem unteren es einen Triller mit Vorschlag von oben habe. Wie kann man da auf dem a Trillern? Das klingt komisch und macht doch nicht so viel Sinn - was fängst du dann mit dem Achtel-d auf Schlag 1 in Takt 14 an?
Ich habe vorhin übrigens nochmal ausprobiert und stelle fest, Nachschlag ist doch nicht so unmöglich. Festgestellt habe ich aber auch, dass meine Aufmerksamkeit immer der falschen Hand primär gewidmet ist, nämlich der mit Triller. Die wichtigere Stimme hat aber ja die Hand, die gerade nicht trillert. Und indem man der Triller-Hand die überbemutternde, kontrollierende Aufmerksamkeit entzieht, ist sie plötzlich viel freier und kann besser trillern.
@ chiarina: Ich finde, dass es durchaus auch seinen Reiz hat, regelmäßig den Triller frühzeitig zu beenden bzw. in einer Hand anders zu spielen, indem man den Triller verkürzt oder einen Nachschlag hinzufügt bzw. weglässt.
Ich sehe das Wechselspiel Rechts-Links als Einheit, nicht jede Triller-Phase. Takt 3 ist für mich also ein Teil, Takt 4 der nächste. Das heißt, Takt 3 und 4 müssen zusammenpassen (wie 9 und 10), aber nicht zwangsläufig die erste + zweite Hälfte von Takt 3.
Dass da eine stufenmäßige Steigerung stattfindet, die 4 Teile hat, empfinde ich schon trotzdem auch.
en Band.
In Takt 14 habe ich nur ein kurzes Trillerzeichen (so ein dickes kurzes) ohne irgendeinen Vor-/Nachschlag.
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Ich sehe doch ein Argument, keinen Vorschlag auf es zu machen, denn die Vorschläge leiten ja immer einen Triller ein und hier wäre das durchbrochen- oder irre ich mich?
Nein, man trillert doch auch auf es, nicht auf a. Es ist ja Vorschlag + Triller notiert.
Zum freien Trillern:
Muss man da nicht ein bisschen differenzieren, was für ein Triller das ist? Ich denke, je kürzer der Triller, desto genauer muss man ihn planen.
z.B. am Anfang der Sonate KV 330 von Mozart, die ich gerade spiele, sind zwei Triller mit unbequemem Nachschlag. Wenn ich nicht genau weiß, wie ich die spiele, kommt der zu früh oder zu spät oder unsauber. Ähnlich in Sonate KV 311 am Anfang.
Übrigens gilt das auch für manche schnelle N-Tolen. Wenn ich mal bei mir persönlich bleibe - im 2. Satz des Chopin-Klavierkonzertes gibt es zur Einleitung des Unisono-Teiles kurze Sequenzen (im Sinne von Abschnitt) im Bass, bei denen ich mir vorher überlegt habe, wie ich sie spiele, damit das meinem Gefühl von Metrum irgendwie gerecht wird.
Hier beim Bach könnte man sich auch nur einen Teil des Trillers "zurechtlegen", z.B. das Ende kurz vor dem Nachschlag. Man beginnt und trillert, das ist ja meist nicht das Problem, schwierig ist immer das aufhören. Dort kann man "planen". Ob ich das aber hier machen würde, weiß ich nicht. Ich bin ja noch in der Testphase :D
Ich hab jetzt in meinem Vorwort nachgelesen.
Geschrieben von Ernst-Günter Heinemann im Frühjahr 1997, so alt ist also meine Ausgabe.
Darin steht, dass sie auf dem nach neuester Forschung einzigen Autograph Bachs basiert. (=> Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Mus.ms. Bach P 415, falls das jemandem was bringt). Die anderen 3 vermeintlichen Autographe mit abweichendem Inhalt, die man ebenfalls als Quelle nutze und deren Variation als gleichwertige Möglichkeiten ansah, sind nur Abschriften.
Also die Frage - von wann ist eure Ausgabe?
Puh dass das hier solche Ausmaße annimmt ;) Kompliziert ist das! Aber danke schonmal für die rege Beteiligung und die Anregungen und Ideen!