Das reden sich die Bessergestellten immer gern ein, damit die Welt wieder in Ordnung ist und somit die Armen halt selber Schuld.
Lieber Blend-a-med,
ich hatte mich auf dieses Zitat von Fünfton bezogen:
Die Realität drückt sich in einem Kontostand aus und der legt alle weiteren Voraussetzungen fest.
- Einige Kinder werden mal auf einem billigen Digitalpiano unter Anleitung von Amateuren klimpern und nie richtigen Unterricht erhalten, geschweige denn ein funktionierendes akustisches Instrument zu Gesicht bekommen.
- Einige werden auf einem verstimmten Schrottklavier Unterricht beim russischen Veteran, Nebenfach Klavierlehrer erhalten und dürfen in der Chrustowa üben, bis sie von den Nachbarn totgeschlagen werden.
- Einige starten mit S&S im freistehenden Haus ins Leben und dürfen zum Meisterkurs.
Talent, Wunderkind oder nicht, spielt alles keine Rolle. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen bestimmen die Möglichkeiten. Die Voraussetzungen stehen fest.
Klavierunterricht ist besonders für finanziell schlecht gestellte Familien teuer und Klavierlehrer haben oft Schüler, die finanziell besser gestellt sind. Noch mehr spielt aus meiner Sicht der Bildungsgrad der Eltern eine Rolle.
Was Hartz 4-Familien angeht, gebe ich dir recht: für sie wird es so gut wie unmöglich sein, Klavierunterricht zu bezahlen. Am gesellschaftlichen Leben, an Bildung und Kultur teilzuhaben, ist für sie äußerst schwierig. Das liegt aber auch daran, dass sie diese Möglichkeiten oft nicht kennen und kaum damit in Kontakt gekommen sind. Dass sie daran
wären, ist keineswegs meine Meinung, im Gegenteil betrübt mich die ganze Situation.
Wenn nun aber tatsächlich jemand, der von Hartz 4 leben muss, Klavierunterricht haben wollte und dafür wirklich brennen würde (vielleicht hat er über Jeki einen Bezug dazu bekommen), so könnte er vielleicht zu einer Musikschule oder einem privaten Klavierlehrer gehen und fragen, ob er umsonst Unterricht bekommen würde. Mit dem Versprechen, viel zu üben und sich sehr zu engagieren, evtl. mit dem Angebot, kleinere Arbeiten wie Rasen mähen (gilt nicht für kleinere Kinder) etc. zu übernehmen.
Solche Dinge könnten anderes nach sich ziehen, z.B. eine ehrenamtliche Musikschule zu gründen, in denen sehr arme Kinder umsonst unterrichtet werden o.ä.. Das gibt es auch schon, ich meine
@Stilblüte hat mal davon erzählt.
Liebe Grüße
chiarina