Stück auf Zieltempo bringen

  • Ersteller des Themas Viva La Vida
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Vielleicht noch ein Wörtchen hierzu:
Anfänger (...) kommen schon häufig damit an ihre Grenzen, auf dieses tickende Ding zu achten.
Wir sind uns darüber einig, dass man ein Metronom ganz am Anfang kaum einzusetzen braucht (das bisschen Finger auf die Klaviatur sortieren lernt man normalerweise ganz gut auch so), aber mir missfällt ein gewisser anderer Gedanke, der mir hier durchscheint (?)

Die Synchronisation auf einen externen Takt ist eine wichtige Sache bezüglich der Musikalität allgemein. Das benutzt man zum Beispiel beim zusammen musizieren, beim tanzen zu Musik, ein Lied mitsingen, oder ähnliches ...

Das klappt alles nicht, wenn man die eigenen Körperbewegungen und musikalischen Aktionen nicht auf einen vorgegebenen Takt abstellen kann.

Wer das generell nicht kann, der sollte einmal in sich gehen... denn er verschenkt bestimmt einen großen Teil der Freude, die einem die Musik so zu bieten hat.

Auch das Gefühl für einen Takt, das Bewegen dazu etc. kann man lernen. Ich sag' immer: völlig unmusikalische Menschen gibt es eigentlich nicht.
 
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Es gibt schon deshalb keine unmusikalischen Menschen, weil jeder einen Herzschlag hat, atmet und (in der Regel) gehen bzw. laufen kann. All dies schafft eine Grundmusikalität. (Dass es tatsächlich einen sehr kleinen Prozentsatz wirklich amusischer Menschen gibt, steht außer Frage.)

Über die angeborene Grundmusikalität eines jeden Menschen hinaus gibt es zusätzlich musikalische Hochbegabungen in verschiedenen Abstufungen.

Interessant und sehr aussagekräftig über den Stellenwert der Musik in der Gesellschaft ist übrigens der von vielen kokettierend geäußerte Satz „Ich bin total unmusikalisch.“ Dagegen habe ich noch von niemandem den Satz gehört: „Ich bin total unintelligent.“ Daraus lässt sich schließen, dass Intelligenz gesamtgesellschaftlich einen hohen, Musikalität aber einen eher niedrigen Stellenwert hat.
 
In seltenen Fällen trifft man Schüler, die ihr Talent maßlos überschätzen und beratungsresistent sind.
In diesem Fall dem Schüler einfach kündigen (sofern man das Geld nicht braucht), sowas braucht keiner. Es gibt aber auch Lehrer, denen gekündigt gehörte, z.B. denen in diesem "Praktikum":
Ich erinnere mich mit Grausen an mein Praktikum an einer Musikschule zu Studienzeiten, bei denen Schüler nach Metronom Skalen spielen mussten (...)
Dürfen diese Leute eigentlich heute noch lehren? Ich hoffe, nicht... (wie metronombasiertes Üben funktioniert, hab' ich schon mehrfach beschrieben, SO jedenfalls nicht...)
der von vielen kokettierend geäußerte Satz „Ich bin total unmusikalisch.“ Dagegen habe ich noch von niemandem den Satz gehört: „Ich bin total unintelligent.“ Daraus lässt sich schließen, dass Intelligenz gesamtgesellschaftlich einen hohen, Musikalität aber einen eher niedrigen Stellenwert hat.
Naja, kein Wunder in einer Industriegesellschaft, in der viel Arbeit "mit dem Kopf" erledigt wird...
 
naja, es gibt aber ziemlich viele Menschen, die mit ihrer „Unmathematikalität" kokettieren..
 
naja, es gibt aber ziemlich viele Menschen, die mit ihrer „Unmathematikalität" kokettieren..

Gut Kopfrechnen kann man garantiert lernen (wie bei vielem: langsam anfangen, und dann die Geschwindigkeit langsam steigern, dabei Gehirnwindungen stets entspannt und entknotet lassen)

Und was braucht man an Mathematik in der Praxis? Dreisatz, ein bisschen Prozentrechnen, und eine grobe Vorstellung von "mathematischer Wahrscheinlichkeit" (das hilft zuweilen).
 
Und vor allem, was hat das mit dem "braucht man nicht" zu tun? Klavierspielen braucht man auch nicht, Musik braucht man nicht, Rolle rückwärts durch den Handstand braucht man auch nicht ... Wer ist überhaupt "man"? Frag mal einen Ingenieur, ob er Mathe braucht.

Und wieso muss man, was man nicht kann, als unbrauchbar abwerten?

Das mathematische Denken auf Zieltempo bringen - das ist auch so eine Herausforderung. Beim Kopfrechnen ist das schon schwer, aber auch da zeigt sich, das Tempo kommt nicht von allein, man braucht Methode.
 
Es gibt schon deshalb keine unmusikalischen Menschen, weil jeder einen Herzschlag hat, atmet und (in der Regel) gehen bzw. laufen kann. All dies schafft eine Grundmusikalität. (Dass es tatsächlich einen sehr kleinen Prozentsatz wirklich amusischer Menschen gibt, steht außer Frage.)

Über die angeborene Grundmusikalität eines jeden Menschen hinaus gibt es zusätzlich musikalische Hochbegabungen in verschiedenen Abstufungen.

Interessant und sehr aussagekräftig über den Stellenwert der Musik in der Gesellschaft ist übrigens der von vielen kokettierend geäußerte Satz „Ich bin total unmusikalisch.“ Dagegen habe ich noch von niemandem den Satz gehört: „Ich bin total unintelligent.“ Daraus lässt sich schließen, dass Intelligenz gesamtgesellschaftlich einen hohen, Musikalität aber einen eher niedrigen Stellenwert hat.
Es hat mit etwas anderem zu tun.

Würde man eingestehen, dass man die normale Grundmusikalität besitzt, müsste man auch eingestehen, dass es im wesentlichen nur vom Arbeitseinsatz und von der Zweckmäßigkeit der Übe-Vorgehensweise abhängt, wie weit man es auf dem Instrument bringt bzw. ob man das Stück hinbekommt.

Dies ist jedoch unangenehm, da man - wie die meisten Amateurspieler - eine übefaule und unsystematische Socke ist.

Daher schiebt man es auf die Biologie.

Ganz ähnlich wie in den meisten Fällen von "Impotenz": Statt sich der unangenehmen Tatsache zu stellen, dass man entweder auf die Frau schlicht nicht wirklich Bock hat (oder nicht mehr...) oder dass einen bestimmte Situationen schlicht verunsichern, ängstigen oder abstoßen, sind viele Männer geradezu froh darüber, wenn sie von irgendeinem ahnungs- und/oder verantwortungslosen Typen im Kittel bestätigt bekommen, dass das "körperlich" sei, da sie dann die Eigenverantwortung bzw. die "selber Schuld" los sind bzw. sich nicht der eventuellen Tatsache stellen müssen, dass eine Trennung angesagt ist.

Habe diese Einstellungen nie verstanden, da ich immer FROH bin, wenn ich weiß, dass ich etwas eben nicht ausgeliefert bin, sondern es selber weitgehend in der Hand habe, an der derzeitigen Situation etwas zu ändern - aber so san's halt, die Leut...
 
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Was hat Mathematik mit Kopfrechnen zu tun?
Auch wenn's partout niemand glauben mag: Rechnen gehört zum Ressort der Mathematik (und nicht: der Dackelzucht...)
Und vor allem, was hat das mit dem "braucht man nicht" zu tun? Klavierspielen braucht man auch nicht, Musik braucht man nicht, Rolle rückwärts durch den Handstand braucht man auch nicht ... Wer ist überhaupt "man"? Frag mal einen Ingenieur, ob er Mathe braucht.

Und wieso muss man, was man nicht kann, als unbrauchbar abwerten?
Niemand wertet hier irgendwas ab. Und niemand sagt hier, ob man was braucht oder nicht.
 
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Würde man eingestehen, dass man die normale Grundmusikalität besitzt, müsste man auch eingestehen, dass es im wesentlichen nur vom Arbeitseinsatz und von der Zweckmäßigkeit der Übe-Vorgehensweise abhängt, wie weit man es auf dem Instrument bringt bzw. ob man das Stück hinbekommt.
... und das entbindet einen dann auch von der wohl etwas unangenehmen Vorstellung, vielleicht mal mit etwas Kreativität, Ausdauer und Eigeninitiative an die Lösung gewisser Probleme zu gehen...
 
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Es hat mit etwas anderem zu tun.

Würde man eingestehen, dass man die normale Grundmusikalität besitzt, müsste man auch eingestehen, dass es im wesentlichen nur vom Arbeitseinsatz und von der Zweckmäßigkeit der Übe-Vorgehensweise abhängt, wie weit man es auf dem Instrument bringt bzw. ob man das Stück hinbekommt.

Dies ist jedoch unangenehm, da man - wie die meisten Amateurspieler - eine übefaule und unsystematische Socke ist.

Daher schiebt man es auf die Biologie.

Ganz ähnlich wie in den meisten Fällen von "Impotenz": Statt sich der unangenehmen Tatsache zu stellen, dass man entweder auf die Frau schlicht nicht wirklich Bock hat (oder nicht mehr...) oder dass einen bestimmte Situationen schlicht verunsichern, ängstigen oder abstoßen, sind viele Männer geradezu froh darüber, wenn sie von irgendeinem ahnungs- und/oder verantwortungslosen Typen im Kittel bestätigt bekommen, dass das "körperlich" sei, da sie dann die Eigenverantwortung bzw. die "selber Schuld" los sind bzw. sich nicht der eventuellen Tatsache stellen müssen, dass eine Trennung angesagt ist.

Habe diese Einstellungen nie verstanden, da ich immer FROH bin, wenn ich weiß, dass ich etwas eben nicht ausgeliefert bin, sondern es selber weitgehend in der Hand habe, an der derzeitigen Situation etwas zu ändern - aber so san's halt, die Leut...

Gibt es tatsächlich Schüler, dir freiwillig Unterricht nehmen und diesen bezahlen, obwohl sie von sich behaupten: sie sind unmusikalisch? Das glaube ich nicht.
 
Gibt es tatsächlich Schüler, dir freiwillig Unterricht nehmen und diesen bezahlen, obwohl sie von sich behaupten: sie sind unmusikalisch? Das glaube ich nicht.

Schon mal was von Musikalisierung gehört.
Musikalität ist kein statischer Zustand. Auch Erwachsene können lernen zu hören und sich an 'Konzentration heischender' Musik zu erfreuen.

Zum Thema "Unmusikalität' von ETA Hoffmann 'Der Musikfeind' lesen!
https://gutenberg.spiegel.de/buch/kreisleriana-3108/14
 

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