Very long post, but OK, I'll translate it.
Übersetzung:
Als ich im Piano World forum nachfragte (Link), was die optimale Spieltiefe für mein Klavier sei, sagten zwei hochgeachtete Techniker, man solle die Zahlen vergessen und es so regulieren, dass es sich gut anfühlt. Ähnlich sagte ja auch Michael hier dass das Steingraeber so gut spielt wie die besten modernen Klavier. Keine Zahlen!
Das war ein nützlicher Rat, aber was mir ebenso half, war der Vorschlag dass 0.5 mm Nachdruck wahrscheinlich nicht ausreicht für gutes Feedback und Kontrolle. Das bestätigte sich dann; ich fand heraus, dass 0.75 mm besser war als 0.60 mm (keine Kontrolle mehr) und 0.90 mm (kein Feedback mehr).
Ein voriger Techniker hatte die Hammerleiste angehoben und so die Steighöhe verringert (um ca. 4 mm). Als letzten Monat das alte Ibach ankam, bemerkte ich sofort an seiner Dynamik und Lautstärke, dass das Schiedmayer nicht optimal eingestellt war. Es wollte so genau wie möglich zu seinem Originalzustand zurück. Ich setzte die Hammerleiste wieder herunter, holte die dicken (Vorderdruck)Scheiben heraus, die der Techniker eingelegt hatte, stellte die Auslösung kurz vor die Saiten, und das Klavier wurde wieder ein Konzertklavier, ppp bis ffff.
Das Problem lag in der zu großen Spieltiefe - ich maß weit über 11 mm. Hammerweg dahingegen war normal, ca. 45 mm. Am einfachsten wäre es gewesen, die Auslösung früher zu stellen, auf ca. 3 mm. Also auf die Zahlen habe ich sehr wohl geachtet.
Das Klavier wusste, dass die Mechanik in der ursprünglichen Position war, und es würde im hiesigen Zustand so gut wie möglich spielen. Zum Glück waren weder die Hämmer noch der Hammerleistenfilz stark verschlissen. Die Stelle, an der die Stoßzungen ausgehebelt wurden, würden mir zeigen, wieviel Nachdruck und Spieltiefe ich zur Verfügung hatte.
Als Erstes habe ich probeweise an einer Taste alle Vorderdruckscheiben entfernt, die Filzscheibe ersetzt, dann Scheiben untergelegt, bis kein Nachdruck mehr vorhanden war, wenn ich die Taste langsam drückte. Das war der Punkt, wo man sehen konnte, wie der Hammer am dichtesten bei den Saiten war, und die Stoßzunge gerade ausgehebelt wurde. Die Scheiben waren 1.75 mm dick.
Als Nächstes probierte ich den Nachdruck bei 0.50 mm, 0.60 mm, 0.75 mm und 0.90 mm. Am besten gefiel mir das Spielgefühl bei 0.50 mm, aber 0.75 mm war besser für ppp. Das heißt also, das Klavier im jetzigen Zustand braucht ca. 1.00 mm Vorderdruckscheiben unter dem Filz für "optimale" Spieltiefe.
Am Ende fand ich es vorteilhaft, die Auslösung an einigen Tasten ein klein wenig größer zu stellen, um sicherzustellen, dass alle Stoßzungen auch im pp schnell ausgehebelt werden. Es ist leicht, zu sehen, welche Stoßzungen noch nachgestellt werden müssen, wenn man sie beim Aushebeln beobachtet.
Hinterher habe ich die Spieltiefe mit einer Lehre gemessen: 11.0 mm am Vorderdruckstift. Steighöhe: 44 mm. Wenn man die Auslösepuppe hochschraubt, so dass die Stoßzunge sie nie berührt, so bedarf es 11 mm an Spieltiefe, um den Hammer 44 mm anzuheben. Meiner Meinung nach bedeutet das ein Hebelverhältnis von 4.0, aber die Mechanik ist nicht linear, also ist das Verhältnis, wie auch immer man es ausrechnet, nur eine Andeutung.
Thilo würde eine Auslösung bei 2 mm anstatt 3 mm bevorzugen. Dazu könnte ich, wie er vorschlug, die Steighöhe auf 43 mm verringern. Eine andere Möglichkeit wäre, den Nachdruck auf 0.50 mm zu senken. Wenn ich die Mechanik komplett überhole, kann ich vielleicht die Reibung der Stoßzungen am Nussleder und der Auslöpuppe verringern. Das Graphit an den Stoßzungen muss ohnehin geprüft werden.
Dein letzter Punkt war "der daraus resultierende Nachdruck". Einer der Experten auf Piano World schrieb genau dies. Er sagte: "Eigentlich stellt man den Nachdruck nicht ein! Er ist das Ergebnis einer gut regulierten Mechanik". Andere dahingegen unternehmen Schritte, um gleichmäßigen Nachdruck sicherzustellen, u.a. die
yamaha Academy - André Oorebeek (Link) schrieb einmal: "An einem gewissen Zeitpunkt in meinem professionellen Leben hatte ich einen Durchbruch. Das war, als ich lernte, dass die Messlehre für die Steighöhe nicht mehr nötig war.… Beim Regulieren des Konzertflügels ist die 'endgültige' Steighöhe einer der letzten Schritte."
Ich hoffe, das beantwortet deine Fragen.