Steigerung der Konzentrationsfähigkeit durch Klavierüben?

Es wird immer die Menschen geben, die mit Freude einen Berg besteigen und sich oben an der eigenen Leistung und der Aussicht erfreuen und diejenigen, die lieber unten bleiben, weil sich ihnen der Spaß an der Leistung nicht erschließt und sie die Aussicht nicht zu schätzen wissen.

Ich denke, man muss die zweite Gruppe nicht verurteilen. Soll jeder auf seine Facon glücklich werden. Solange die Gruppe der Faulenzer nicht anfängt rumzujammern, warum sie irgendein Ziel nicht erreicht. Ist das denn Deiner Erfahrung oft der Fall? @hasenbein
Jammern die Leute, die nicht üben darüber, dass sie nichts erreichen?

Mein Sohn ist so ein Typ, bloss keine Mühe geben. Aber der jammert nicht über nicht erreichtes. Er erreicht genug - vieles ohne Mühe. Das wird sich irgendwann ändern, noch kommt er so durch. Dass er keine Lust hat, ein Instrument zu lernen, muss ich akzeptieren. Lernzwänge gibt es für ihn genug durch die Schule.
 
Von denen reden wir - von den "Faulenzern, die rumjammern".

Eine sehr häufige und nach meinem Eindruck in der heutigen Komfort- und Sofortbefriedigungsgesellschaft immer häufiger werdende Spezies.

Aber auch wer unzweckmäßig übt, ohne zu jammern, schießt sich damit ins Bein, da er weit weniger Spaß hat als er haben könnte.
 
So was zu befolgen wäre ja nicht "Spaß", sondern Gott bewahre, man müsste sich mal richtig konzentrieren und nachdenken und arbeiten... das muss man doch schon in der Schule oder auf der Arbeit, und Klavier macht man doch zum SPASS und will kein Konzertpianist werden!

Ich denke mal, dass du das hier ganz allgemein meinst, aber ich sehe das auch als einen Seitenhieb gegen mich. Ja, ich weiß, dass Klavierspielen nicht immer einfach ist, wo man auch sehr schnell mal an seine Grenzen stößt. Du hängst dich ziemlich an diesem Wort "Spaß" auf. Das war dann vielleicht der falsche Begriff in diesem Gesamtkontext. Vielleicht kommt der eigentliche Spaß auch erst auf, wenn man ein Stück dann tatsächlich beherrscht und ohne große Probleme ein Stück einigermaßen so spielt, wie es klingen soll. Dennnoch macht es mir Freude ein neues Stück anzufangen, neue Techniken zu lernen, aber auch mich durchzubeißen, auch an Stellen, die einen wirklich zur Verzweiflung treiben. Denn wenn man das dann einigermaßen hinkriegt, kann man einfach zufrieden mit sich sein.

In dieser Woche, wo ich intensiver Klavier geübt habe, habe ich auch gemerkt, dass mein Konzentrationsproblemen doch gar nicht so groß zu sein scheint, wie ich erst dachte. Ich habe also auch durchaus eine Konzentrationsspanne, die länger ist als 15 Minuten, falls das so rüber gekommen ist, als ich das Thema erstellt habe.
 
Viele sind sich darüber nicht im Klaren ... und selbst, wer meint zu üben, macht das nicht zangsläufig zeilführend, wenn überhaupt.

Jaa, das erinnert mich jetzt an meine Anfangszeit. :-) Mein KL hat immer gesagt wenn ich effektiv übe, so wie er mir dass gezeigt hat, garantiert er den Erfolg. Natürlich nur in angemessenen Schritten. Und ich glaube das stimmt. Saubere Trennung zwischen dem Üben (Technik erlernen) mit klarem Ziel und Spielen.
 
Von denen reden wir - von den "Faulenzern, die rumjammern".

Eine sehr häufige und nach meinem Eindruck in der heutigen Komfort- und Sofortbefriedigungsgesellschaft immer häufiger werdende Spezies.

Aber auch wer unzweckmäßig übt, ohne zu jammern, schießt sich damit ins Bein, da er weit weniger Spaß hat als er haben könnte.
Und ich gehe sogar noch weiter und sage: Wer sein gesamtes Leben ineffektiv (im Sinne von freudlos und nur auf kurzfristige z.B. Social-Media-Befriedigung ausgerichtet) führt, darf so leben, darf sich aber nicht darüber beklagen, dass alles so stressig und freudlos ist.

Meiner Meinung nach muss ein Mensch aber auch erstmal die Erfahrung gemacht haben, sich durchzukämpfen und dafür mit Glücksgefühlen belohnt zu werden. Um das zu erleben, muss die Latte zunächst auf relativ leicht erreichbarem Niveau liegen und dann schrittweise immer höher gehängt werden. Dies erfordert natürlich Selbstdisziplin. Die sich auszahlt!
 
Jeder hat viel mehr Konzentrationsspanne, als er üblicherweise denkt.

Nicht nur können die angeblich ADHS-kranken Schuljungs sich bestens stundenlang konzentrieren, wenn sie Videospiele spielen; jeder Mensch ist sehr lange äußerst konzentriert bei der Sache, wenn es "um die Wurst geht" - nicht nur beispielsweise im Notfall, sondern auch z.B. im Gebirge beim gefährlichen Klettern.

Betreibt man etwas nur unkonzentriert, ist es einem einfach gerade nicht wichtig genug, peng, aus.
 
In dem Zusammenhang fällt mir der Satz ein: Wer etwas will, findet Wege - wer etwas nicht will, findet Gründe.
 
Jeder hat viel mehr Konzentrationsspanne, als er üblicherweise denkt.

Nicht nur können die angeblich ADHS-kranken Schuljungs sich bestens stundenlang konzentrieren, wenn sie Videospiele spielen; jeder Mensch ist sehr lange äußerst konzentriert bei der Sache, wenn es "um die Wurst geht" - nicht nur beispielsweise im Notfall, sondern auch z.B. im Gebirge beim gefährlichen Klettern.

Betreibt man etwas nur unkonzentriert, ist es einem einfach gerade nicht wichtig genug, peng, aus.

Manche müssen aber auch beruflich oder in Lebenslagen, in denen es um die Wurst geht, so hochkonzentriert vorgehen und sich durchbeißen, dass sie für‘s Vorankommen beim Klavierspiel nicht mehr so viel Konzentrationsvermögen übrig haben.
Das "Klimpern“ auf Niedrigem Niveau kann einem trotzdem sehr wichtig sein und auch Freude bringen, wenn ich es das akzeptiere als wichtige Ressource.

Chiarina hat es irgendwo beschrieben, das einzelne schön gespielte Töne, Akkorde , klänge schon glücklich machen können und damit seelische Energie aufgeladen werden kann.
 
Klar, sagt ja auch keiner was dagegen.

Aber bitte nicht jammern und nicht rumjaulen von "ich kann mich nicht konzentrieren", "ich komm nicht vorwärts", "ich glaube, ich bin einfach schon zu alt", "ich bin unbegabt" und ähnlichem Kram. Simple as that.
 
Klar, sagt ja auch keiner was dagegen.

Aber bitte nicht jammern und nicht rumjaulen von "ich kann mich nicht konzentrieren", "ich komm nicht vorwärts", "ich glaube, ich bin einfach schon zu alt", "ich bin unbegabt" und ähnlichem Kram. Simple as that.
Finde ich auch. Ursache suchen, Probleme anpacken und nicht die Energie ins Lamentieren stecken. Auch letzteres ist eine in sonstigen Lebenslagen ebenfalls verbreitete Angewohnheit.
 
Klar, sagt ja auch keiner was dagegen.

Aber bitte nicht jammern und nicht rumjaulen von "ich kann mich nicht konzentrieren", "ich komm nicht vorwärts", "ich glaube, ich bin einfach schon zu alt", "ich bin unbegabt" und ähnlichem Kram. Simple as that.

ich bin älter, auch nicht sehr begabt, lamentiere und jammere nicht. Ich bin vernünftig und akzeptiere das. Hadern ist in meinen Augen Zeitverschwendung.
 

In dem Zusammenhang fällt mir der Satz ein: Wer etwas will, findet Wege - wer etwas nicht will, findet Gründe.

Ich hasse diesen Spruch, weil er alle jene diffamiert, deren Wege schwer zu finden sind und die deswegen lange suchen müssen. Und es entmutigt diese Menschen, wenn sie den Spruch glauben. Denn die Konsequenz ist, wer keinen Weg gefunden hat, will keinen Finden und das ist FALSCH!
 
Ich hasse diesen Spruch, weil er alle jene diffamiert, deren Wege schwer zu finden sind und die deswegen lange suchen müssen. Und es entmutigt diese Menschen, wenn sie den Spruch glauben. Denn die Konsequenz ist, wer keinen Weg gefunden hat, will keinen Finden und das ist FALSCH!
Von der Konsequenz her gedacht gebe ich dir Recht: Ein nicht gefundener Weg ist nicht gleichbedeutend mit fehlendem Willen.

Jedoch interpretiere ich den Satz genau anders herum, nämlich von der Motivation her. Vielleicht sollte man „Gründe“ gedanklich durch „Ausreden“ ersetzen.
 
Ich hatte im Leben einige Wege die schwer zu finden waren und die ich trotzdem irgendwann gefunden habe, aber davor wurde mir dieser Satz halt auch immer wieder um die Ohren gehauen.

Ich bin ausgeprägter Sprechdenker und wenn ich so einen Weg suche, dann rede ich darüber. Und das wird dann gerne als Klagen und selbst Schuld interpretiert. Und diese Interpretation ist unfair und mies!
 
Ich hatte mal im zarten Alter von 10 Jahren einen ersten Unterricht bei meinen Internats-Patres (ihres Zeichens Jesuiten) im Fach 'innere Bildung' und da mußten wir auf die erste Seite unseres DIN A4 Heftes ganz groß schreiben 'Wo ein Wille da ein Weg' und dazu auf der zweiten Seite ein Bild dazu malen nach dem Motto 'Ein Wille kann Berge versetzen'. Damals habe ich das nicht so richtig verstanden aber im Laufe meines Lebens hat sich dieser profane Spruch bei mir gefestigt und mir bei der einen oder anderen schwierigen Situation sehr geholfen. Klingt irgendwie blöd aber es war so und es ist immer noch so :-)
 
Der beanstandete Spruch stellt Mutmaßungen über die Beweggründe an, der andere nicht. Der Unterschied ist Gewaltig. Wie Himalaja uns Siebengebirge.
 
Ich weiß das man ihn nicht so sehen muss. Aber er wird auf diese Weise missbraucht. Und deswegen ist er schädlich.
 

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