heißt das, dass du mittlerweile nicht mehr in diesen Blöcken übst? Oder hast du die einfach nur anders strukturiert?
das finde ich in der Tat beeindruckend. Ich habe nächste Woche Urlaub und wollte auch mal probieren, ob ich es schaffe, mehrere Stunden an einem Tag zu üben. Wenn ich merke, dass ich keine Fortschritte mache, höre ich aber natürlich auf.
Diese „festen Blöcke“, manchmal richtig von der Uhr begleitet, sind weg. Ich habe ja sozusagen „ins Blaue“ geübt, ohne KL. Und mir eine Art Programm zusammengeschustert. Tonleitern, Fingerübungen, verschiedene recht kleine Stücke. Um ja nichts zu auszulassen, nichts zu vergessen, wurde akribisch dokumentiert.
Heute sieht das GANZ anders aus. Es geht nicht mehr primär ums Üben, es geht um das augenblickliche Stück. Diese Veränderung des Blickwinkels macht einen enormen Unterschied!
Der (Kontroll)Blick auf die Uhr fällt komplett weg. Meine Aufmerksamkeit gilt ausschließlich der zu bearbeitenden Stelle, der Suche nach Verbesserung (auch des Übens).
Im Lauf der Zeit bin ich lockerer geworden.
Ich sage mir allerdings nie: heute spiele ich auf Deubel komm raus so und so lange. Es gibt Tage, da schaue ich irgendwann auf die Uhr und es sind tatsächlich ein, zwei oder mehr Stunden vergangen. Und es gibt Tage, da „zieht“ es sich. Dann hole ich mir vielleicht was Leichtes, Stücke, die ich besonders gern mag...und laß die aktuellen Stücke mal liegen.
Will heißen: irgendwann stellt sich die Frage „wie lange kann ich mich konzentrieren“ gar nicht mehr. Im Vordergrund werden die mal mehr, mal weniger großen Fortschritte stehen, das Stück, die Musik.
Kurz zum Thema Spaß
Mein Lieblingssatz: Der Weg ist das Ziel.
Das KlavierspielenLERNEN ist ein einziger Weg, mit Etappen (=erlernte Stücke) und Zwischenetappen (Schwierigkeiten im Stück), aber es geht immer weiter.
Daran habe ich Freude, es ist aber keine Freude, die ich voraussetze, es ist Freude, die ich mir schaffe.
In diesem Sinne: mach Dir einen schönen Urlaub.