Marlene
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Normalerweise würde ich zählenderweise so vorgehen:
1-2-e-und-e/
Ach herrje, das kapiere ich nicht. Vielleicht deshalb, weil ich nie zählen gelernt habe. Ich nenne die Methode, die mir vermittelt wurde „pulsen“, denn es waren Silben, die mir den Puls vorgegeben haben. Und so lächerlich mir das anfangs erschien – ich mache es noch immer, allerdings stumm mit Lippenbewegung. Das stumme Sprechen/“Pulsen“ war ein Zugeständnis meines ehemaligen Klavierlehrers weil ich gesagt habe, dass ich nicht die ganze Zeit quatschen will während ich spiele. Ihm war es wichtig, dass die Lippen sich bewegt haben, weil "nur im Kopf" nicht sicher genug sei (und so nehme ich es auch war). Ich „pulse“ also noch immer stumm während ich spiele, weil es Stabilität ins Stück bringt (z.B. bei 3 gegen 2). Aber ich stelle mir den Puls auch durch imaginäre Metronomschläge vor.
Ich habe vorgestern versucht den Milhaud zu spielen ohne zu "pulsen". Anfangs schien das tatsächlich zu klappen aber auf einmal war mein innerer gedachter Puls in Silben wieder da. Es hilft mir an Stellen wie diesen (Skrjabin 16/4):
Es gibt auch keine "Klatschmethode".
Welch ein Glück!
"Zählen" in Bedeutung 1 ist, wie ich oben bereits erläutert habe, außer in Ausnahmefällen abzulehnen.
Sagt der eine kompetente Klavierlehrer. Der andere kompetente unterrichtet das „pulsen“. Wer hat denn nun Recht, frage ich mich. Und welches sind die Ausnahmefälle?
"Zählen" in der 2. Bedeutung hingegen ist unabdingbar!
Welches ist die 2. Bedeutung? Ich habe nochmal nachgelesen und finde die Erklärung nicht. Ich werde doch wohl hoffentlich nicht schon wieder meinen Optiker aufsuchen müssen.
Dazu ist es de facto erforderlich, mit Klatschen, Fußklopfen und ähnlichen Dingen zu arbeiten, um im Schüler diesen Puls zu etablieren und ihn lernen zu lassen, dass dieser Puls gewissermaßen als eine weitere "Stimme", die man wahrnehmen muss, die ganze Zeit durchlaufen muss.
Mir wurde im Unterricht nie durch Klatschen, Fußklopfen, Herumgehen etc. der Puls vermittelt. Und darüber bin ich sehr glücklich. Denn ich habe - an anderer Stelle - die anderen Methoden erlebt: Klatschen (furchtbar für meine Ohren), Bleistift auf Flügel tippen (grausig), Hand auf Flügel schlagen (auf den Bereich neben dem Notenpult; nervig), Fußstampfen. Dadurch habe ich keinen Puls gefühlt, sondern ich war abgelenkt, weil ich mich getrieben gefühlt habe. Diese Methode erschien mir wie pianistische „Navy Seal-Ausbildung“. Tak, tak, tak...., nu mach schon! Allenfalls das dezente Schlagen mit der flachen Hand auf den Oberschenkel fand ich nicht schlimm. Alle anderen Geräusche haben dazu geführt, dass ich bei diesen Klavierlehrern (falls ich es wollte) keinen Unterricht nehmen würde, weil ich diese Geräusche nicht ertrage.
Das hat wahrscheinlich etwas mit meinem Tinnitus und der Hyperakusis zu tun. OT: Als ich mehrere Grundstücke besichtigt habe konnte ich die etwa einen halben Kilometer entfernte Autobahn durch ungünstige Winde gut hören. Bei einem Maklergespräch und bei der Besichtigung der Fertighauswelt habe ich keine 100 m von der Autobahn entfernt gestanden. Ich bin zwar extrem geräuschempfindlich, aber die Autobahn war – so erstaunlich ich es finde – angenehm, denn sie hat meinen Tinnitus besänftigt (obwohl dieser deutlich lauter ist als eine Autobahn in der Nähe). Aber dieses Tak-Tak des Pulses (klatschen, klopfen, Bleistiftippen) finde ich extrem nervig was übrigens auch für das Ticken von Uhren gilt. Das gilt besonders fürs Metronom und ich bin froh, dass es nie Bestandteil des Unterrichts war.
Dass einem jemand auf die Schulter tippt zum Beispiel.
Das würde ich mir sofort verbitten.
Grundsätzlich klären ob das OK ist und jedes Mal vorher fragen, damit der Schüler vorbereitet ist.
Mit Verlaub, das ist Quark! „Frau Schmitz, darf ich Sie jetzt an der Hand berühren, um Ihre suboptimale Handhaltung zu korrigieren?“. Ne, also bitte..., damit wird wertvolle Zeit vertrödelt.
Mein ehemaliger Klavierlehrer hat mich des Öfteren berührt, meist an den Händen, seltener an den Schultern, und es hat mich nie gestört. Im Gegenteil - ich fand seine Berührungen beruhigend. Er hat nie ein Wort darüber verloren, dass er mich anfassen will, um mir etwas zu verdeutlichen - er hat es einfach gemacht. Und für mich sind solche Berührungen ein selbstverständlicher Bestandteil des Unterrichts. Ich habe mir auch nie Gedanken darüber gemacht, dass ich während des Unterrichts völlig alleine mit ihm war, denn ich habe mich bei ihm absolut sicher gefühlt. Man weiß doch, mit wem man es zu tun hat.
Was ist, wenn eine Schülerin das doch problematisch findet?
Dann sollte sie überlegen und nachforschen, warum diese Nähe für sie ein Problem ist.
"Zählen im Kopf" ist Blödsinn.
Warum wird es dann von kompetenten Klavierlehrern vermittelt?
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