Shigeru Kawai, Mason & Hamlin

  • Ersteller des Themas Henry Kaspar
  • Erstellungsdatum

.... oder es mangelt ihm an den pianistischen Fähigkeiten, diese Stücke überhaupt, auf jedwedem Instrument PROFESSIONELL spielen zu können...

Man muss leider annehmen, dass genau das auf den groessten Teil der hier vertretenen zutrifft (mich inklusive).

Und man kann schon einen Hals bekommen, wenn man sieht, wie sich jemand fuer sein oft auf (vergleichsweise) diletantischem Niveau gepflegtem Hobby mit dem Feinsten vom Feinen austattet und dann auch noch rumposaunt, das sei das einzig wahre.

Qualitaetskriterien sind immer auch subjektiv (wer hat eigentlich festgelegt, dass Goethe der Dichterfuerst ist?)...

Ich freue mich fuer Dich, dass Du Deinen Geheimtip-Fluegel gefunden hast, mit dem Du gut lebst und arbeitest. Damit bist Du fein raus, stehst drueber und musst bei der "Markenhudelei" nicht mitmachen.

LG

TJ
 
..abseits aller Aufregung, mal bissl Multifaktorielles

Da das Thema eh abschweifte auf Flügel, die professionellen Anforderungen entsprechen oder entsprächen, und auf Resonanzböden aus massiver Fichte, möglichst dick, oder doch lieber dünner, oder noch lieber passend.., mit oder ohne sperrende Deckschicht(en) (es gibt auch einseitig furnierte/gesperrte Böden), hier noch eine Frage aufgeworfen, die mir im Zusammenhang meiner Erkundungen betreffs Qualitäten von Cellos auffiel.

Lack.

Da gibt es Leute, die Cellos verkaufen, die aus Rumänien stammen, aus rumänischen Hölzern gebaut sind, und unter Bezug auf angeblich uralte italienische Lackrezepte einen Lack tragen, der offenbar sonst in der EU nicht mehr applicirt werden darf - Arbeitsschutz etc., Wasserlacke etc. "Verkehrsfähig" im Sinne des In-der-EU-Verkauftwerdendürfens sind sie aber..

Bereits bei Autos (nur zur Provokation hier eingeworfen..) ärgert mich, dass qualitativ "gute alte Ware" (TM) wie z.B. Chassislack aus Bleimennige nicht mehr verfügbar ist.

Kann es sein, dass bzgl. Lack auf Resonanzböden usw. früher Qualitäten erhältlich waren, die nunmehr hier in West- und Mitteleuropa sowie in den USA und Japan nicht mehr "gemacht" werden, aus Arbeitsschutzgründen, bzw. weil Behörden (EU, undoder Lobbys..) das zu verbieten unternahmen, die aber qualitativ besser waren/bzw. sind, die alten, vorhandenen Instrumente, als das, was man hierzulande noch neu herstellen kann?

Dass Firmen wie W & L auf furniergesperrte Böden gehen, weil Lacklösungen minder befriedigend waren..?.. Weil Haltbarkeit - neben Klang - einfach nun mal mit ein Kriterium ist? Min. für die Hersteller, die ihren Händlern in Gewährleistungsdingen beizustehen wohl nicht umhinkommen..?..

= = =

Anderes Thema: Carbonböden, Klemmagraffen. Niemand hindert einen Klavierbauer, Klemmagraffen auch an Holzresonanzböden bzw. -stegen zur Anwendung zu bringen, aber es macht niemand. Warum nicht?

M.w. ist der Carbon-Boden des Phoenix-Systems aus Florida nicht gewölbt, sondern flach. Stimmt das?

Dann gibt es noch den Glasboden in Australien, ebenso mittels Klemmagraffen an die Saiten angebunden. Der ist mit Sicherheit "flach" (im Rahmen dessen, was man fertigungstechnisch bei Glas machen kann).

Es ist ja nun so, dass eine Überwölbung bei klassisch saitendruck-beaufschlagten Instrumenten (mit Zickzack an Stegstiften) vorhanden und ein Minimum an "Druck" (1-2mm) vorhanden sein muss, damit ein kräftiger Hammerschlag von unten die Saiten nicht nach oben von den Stiften heben oder fegen kann...

Dann gibt es zudem die Überlegung, dass abseits des Absprignenkönnens der Saiten auch der Holzboden "in sich" eine Wölbung gut gebrauchen könnte? Dass er besser klinge, wenn er ein wenig "auf Spannung" gebogen werde?

Hier zwei Systeme: a- das per seitlichem Rim-Druck gespannte Soundboard (steinway, u.v.a. auch die "Spinne" von Mason & Hamlin, und b- das mittels der verleimten leicht bogenförmigen Rippen von unten geformte Soundboard, und c- Mischformen davon, c1- erkannt, und c2- unerkannt..

Zudem ist zu Holzresonanzböden nicht verglichen, ob einachsig gewölbte Böden (Zylindermantelflächen) anders, besser, schlechter klängen als räumlich, zweiachsig, als Kugelschalenschnitte hergestellte Böden. Und da gibt es noch die Böden, die individual überhöht gewölbt sind, die weder reine Zylinder noch reine Kugelschalen sind.

Ich denke, dass die Qualität von Resonanzböden absolut nicht auf die Frage limitiert ist, ob sie aus "Möglichst dickem" Fichtenhölz bestünden - meine Vermutung: Wenn, dann eher im Gegenteil. Denn wozu hätte sonst Paul Billhuber 1936 das Patent auf das "diaphragmatic soundboard" erhalten, das seither bei Steinway eingebaut wird?

Apropos Steinway - da war auch immer noch die Nummer, dass man sich seit den 1920ern leider gezwungen sah, wegen Erschöpfung der Appalachen-Weißkieferbestände, dann auf Alaska-Sitka-Spruce für die Resonanzböden zu verlegen..

Paul McNulty, US-Amerikaner, der hochwertige Repliken von Hammerflügeln wie zB den Boisselot-Flügel-Nachbau für das Liszt-Museum baut, lebt und arbeitet eigens wegen der Holzbeschafferei in Tschechien.

Und da waren noch die Sagen, dass das Holz der Stradivaris und Amatis gar nicht aus dem Fleimstal / Val di Fiemme gekommen sei, auf das sich Firmen wie Strunz, Fazioli etc. berufen, sondern aus Istrien/Kroatien, und per Schiff in den Lagunentümpeln Venedigs angelandet war. Und erst nach gründlichster, anaerober bakterieller Zerlegung der Holzfaserbindungen nach Jahren dann in die Trocknung genommen und zu Streichinstrumenten verarbeitet worden war - einen Prozess, den nun ein Schweizer Forscher per Lagerung von Fichtenholz in "pilz-geimpften" Misthaufen nachzubauen sich in der Lage sah.. Und Violinen baute, deren herausragende Qualittät in Fachkreisen anerkannt sind.

Hier ist nichts davon bewertet, lediglich phänomenologisch mal lose aufgezählt, was es anscheinend alles gibt. Und was (min. von Kundigen und Experimentatoren) für entweder wichtig, unverzichtbar, oder min. für nützlich betrachtet wurde oder wird, um die Klangabstrahlung von Instrumenten mit hölzernen undoder dünnen Schallflächen zu optimieren.

Mir scheint dies "ein weites Feld" (Zit. Grass), und folglich weitaus zu komplex, multi-faktoriell, als dass man es auf die Wertung reduzieren könnte: Irmler E 190 Professional sei der Optimalpunkt der Beschaffung eines professionell tauglichen Übungsinstrumentes, denn weniger täte es nicht, aber mehr sei wohl irgendwie Prasserei oder Angeberei.. ..

Ich werde darob nun meinen uralten Konzerterdrachen nicht weggeben, ohh nee.. ;-) Appalachen-Weißkiefer, pre 1936 = non-diaphragmatic, ca. sechs ausgespänte Stellen und anschließend darauf beiderseits eine Art Zaponlack. Klingt schon unfassbar gut, das Teil. Größte Frechheit daran: ich bin blutiger Amateur, muss für Bühnen gar nichts üben..

Will damit aber mal nicht in Abrede stellen, dass mir ein E 190 Irmler Prof gefallen könnte.

Halte es aber eher für eine sehr individuale Individualwahl, dass es DER und NUR DER sei..

(Und wer mitgezählt hat in meinem Posting, kommt auf wieviele herzklabaster-aufgeregte Ausrufezeichen? Ja, stimmt.)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und man kann schon einen Hals bekommen, wenn man sieht, wie sich jemand fuer sein oft auf (vergleichsweise) diletantischem Niveau gepflegtem Hobby mit dem Feinsten vom Feinen austattet und dann auch noch rumposaunt, das sei das einzig wahre.

Also mir ist in diesem Thread keiner aufgefallen, der sich mit einem Nobel-Instrument gebrüstet hätte...

Trotzdem bricht wie meistens eine Neiddebatte los. ;)

Keiner hat gesagt, man könne nur S & S oder was auch immer für Spitzenflügel vernünftig spielen. Nur einer beharrt hier penetrant darauf, daß es keinen, in welchem Bereich auch immer, besseren Flügel gibt als den Irmler Profschlagmichtot.

In seinem eigenen Thread hab ich Klavierfreund56 sogar ein Like vergeben, dafür dass er seinen Flügel so toll findet. Freut mich wirklich für ihn.

Aber penetrantes Missionieren seines eigenen Geschmacks finde ich eher weniger toll.

Ausserdem muss man nicht unbedingt Meisterkoch sein, um zu sehen, dass das Schnitzel verbrannt ist. Es soll tatsächlich auch möglich sein, ein tolles Instrument zu erkennen und sich daran erfreuen zu können, ohne ein pianistisches Wunderkind zu sein.
 
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Nenne mir bitte die Namen der Pianisten, von denen Du sprichst. Ich lade sie gerne zu mir nach Hause ein, um mein Instrument auszuprobieren.

Ich bin zwar nicht angesprochen, erinnere mich allerdings an Folgendes:

Rudolf Buchbinder hat kürzlich in der Sendung "Der Salon am Dienstag (Servus TV)" gesagt, er übe nur auf Steinway. Hauptsächlich weil er in 95 % der Konzertsäle einen Steinway vorfindet, aber auch wegen seiner speziellen Art zu spielen.

Ob er zu dir nach Hause kommen würde, um einen Irmler zu spielen? Einen Versuch wär's wert!

MfG

Wolfgang
 
wer das kann, der wird mit Interesse extrem schwierige Klavierliteratur mit schnellen Repetitionen (Islamey, 6. Rhapsodie, Danse russe, Ondine usw.) auf verschiedenen Instrumenten spielen - und feststellen, dass bei weitem nicht alle Instrumente für dergleichen geeignet sind; wer seine Brötchen mit solcherlei Klaviersachen verdient, der ist natürlich besser beraten, seinen Broterwerb auf geeigneten Instrumenten zu tätigen.
(dasselbe gilt für die dynamischen Möglichkeiten des Instruments)
wer nicht in der Verlegenheit ist, solches Zeugs zu spielen oder spielen zu müssen, der wird sein Instrument aus einer weitaus größeren Herstellermenge nach anderen Kriterien auswählen können und dann auch zufrieden sein.
 
Leute, Leute, immer diese Glaubenskriege.

Ich glaube weder, dass Steinway-Besitzer per se Angeber sind, noch glaube ich, dass Leute, die auf 1,40 langen DDR-Flügeln spielen grundsätzlich dämlich oder doch wenigstens unmusikalisch sind.

Es gibt sicher Anwendungen, wo der Preis eines Instruments eine sehr untergeordnete Rolle spielt, etwa auf einer großen Bühne und für die Superstars. Dafür gibt's die passenden Instrumente wie die großen Steinways, bei denen hinsichtlich Klang und Spielart nahezu kompromisslos das technisch Machbare umgesetzt wird (nicht hauen, ich überspitze es mal). Und wenn ich das richtig verstehe, werden die Instrumente nach 10 Jahren mindestens überarbeitet, wenn nicht gar ausgetauscht, weil sie nicht mehr super-ultra-top sind.

Im realen Leben soll es aber auch Leute geben, die Kompromisse eingehen und Klang, Spielart und Platzbedarf sowie Preis und Langlebigkeit in Einklang bringen müssen. Wenn der laminierte Resonanzboden in einer normal beheizten (also eigentlich zu trockenen) Wohnung einfach mal länger hält, wäre mir das wichtiger, als der perfekte Klang. Wenn es statt des massiven Resonanzbodens einen angenehmeren Tastenbelag gibt (zum gleichen Preis), würde ich den immer bevorzugen. Und wenn ich zur Qualität eines großen Chinaflügels kein richtiges Vertrauen habe, wird es vielleicht ein kleinerer Yamaha, mit kürzeren Saiten und angeblich leblosem Ton und vielleicht auch noch bass-schwach, aber unbestritten langlebig.

Es ist dann ein Kompromiss, das Bestmögliche unter den gegebenen Voraussetzungen. Wenn ich mir das klarmache, bin ich auch mit mir im Reinen. Weder muss ich dann heulen, dass es kein Steinway geworden ist, noch muss ich jedem, der genug Kohle und auch den Platz hat für einen Steinway, oder auch nur andere Prioritäten setzt, einen Vogel zeigen.

Ciao.
- Karsten
 
Wenn der laminierte Resonanzboden in einer normal beheizten (also eigentlich zu trockenen) Wohnung einfach mal länger hält, wäre mir das wichtiger, als der perfekte Klang. Wenn es statt des massiven Resonanzbodens einen angenehmeren Tastenbelag gibt (zum gleichen Preis), würde ich den immer bevorzugen.

Wer sagt, dass ein laminierter oder Schichtboden länger hält? Das ist ein Märchen von 1001 Nacht. Er wird nicht aufreißen und eine optische Beeinträchtigung haben, aber der Klang ist viel früher dahin bei offensichtlich noch recht schöner Optik. Das ist die Wahrheit.

Der unreparierbarste Boden, den ich hatte, war übrigens von einem neuen W&L Klavier. Offensichtlich war bei diesem zuwenig Leim zwischen den Holzlagen und es rasselte wie verrückt beim spielen. Wie sollte man je an die offene Leimstelle des Bodens kommen? Das Klavier wurde übrigens von W&L ausgetauscht.

LG
Michael
 
Leute, Leute, immer diese Glaubenskriege.

Ich glaube weder, dass Steinway-Besitzer per se Angeber sind, noch glaube ich, dass Leute, die auf 1,40 langen DDR-Flügeln spielen grundsätzlich dämlich oder doch wenigstens unmusikalisch sind.

Es gibt sicher Anwendungen, wo der Preis eines Instruments eine sehr untergeordnete Rolle spielt, etwa auf einer großen Bühne und für die Superstars. Dafür gibt's die passenden Instrumente wie die großen Steinways, bei denen hinsichtlich Klang und Spielart nahezu kompromisslos das technisch Machbare umgesetzt wird (nicht hauen, ich überspitze es mal). Und wenn ich das richtig verstehe, werden die Instrumente nach 10 Jahren mindestens überarbeitet, wenn nicht gar ausgetauscht, weil sie nicht mehr super-ultra-top sind.

Im realen Leben soll es aber auch Leute geben, die Kompromisse eingehen und Klang, Spielart und Platzbedarf sowie Preis und Langlebigkeit in Einklang bringen müssen. Wenn der laminierte Resonanzboden in einer normal beheizten (also eigentlich zu trockenen) Wohnung einfach mal länger hält, wäre mir das wichtiger, als der perfekte Klang. Wenn es statt des massiven Resonanzbodens einen angenehmeren Tastenbelag gibt (zum gleichen Preis), würde ich den immer bevorzugen. Und wenn ich zur Qualität eines großen Chinaflügels kein richtiges Vertrauen habe, wird es vielleicht ein kleinerer Yamaha, mit kürzeren Saiten und angeblich leblosem Ton und vielleicht auch noch bass-schwach, aber unbestritten langlebig.

Es ist dann ein Kompromiss, das Bestmögliche unter den gegebenen Voraussetzungen. Wenn ich mir das klarmache, bin ich auch mit mir im Reinen. Weder muss ich dann heulen, dass es kein Steinway geworden ist, noch muss ich jedem, der genug Kohle und auch den Platz hat für einen Steinway, oder auch nur andere Prioritäten setzt, einen Vogel zeigen.

Ciao.
- Karsten


Du sagst es... Vielen Dank !!!
 
Irmler E 190 Professional sei der Optimalpunkt der Beschaffung eines professionell tauglichen Übungsinstrumentes, denn weniger täte es nicht, aber mehr sei wohl irgendwie Prasserei oder Angeberei.. ..

So habe ich das niemals geschrieben! Ich bin nur der Meinung, dass es tatsächlich ein Instrument ist, welches professionellen Ansprüchen zum häuslichen Üben und zur Vorbereitung eines Konzertes genügt. Natürlich, wenn man weiß, dass man auf einem S&S B-, C- oder D-Flügel konzertieren wird, ist es hilfreich, auf einem Instrument derselben Fa. das Konzert vorzubereiten, am besten auf dem Konzertflügel selbst. Wenn da nun aber ein Bösendorfer, ein Bechstein oder ein Fazioli steht? Als Konzertpianist wird man auf jedem Instrument professionell spielen, egal, was er daheim für ein Übungsinstrument besitzt.

In der Tat ist es eine Individualwahl, aber mir gefällt das Instrument eben von allen Instrumenten am Besten, die ich angespielt habe und meinem Budget entsprechen. Punkt! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Und dieses Instrument ist eben kein Noname-Produkt, es wird mit ebensoviel Sorgfalt wie die "echten" Blüthner im hauseigenen Blüthner-Werk in Großpösna hergestellt. Somit bürgt Blüthner-Hässler auch für die Qualität und die Haltbarkeit dieses Instrumentes mit seinem Namen.

Im Übrigen finde ich Deine Ausführungen und Überlegungen sehr konstruktiv und hilfreich. Besonders dicke Resonanzböden werden kaum gut klingen, das ist durchaus vergleichbar mit Streichinstrumenten. Und wie bei diesen ist auch eine besondere Spannung und Wölbung den Klang beeinflussend. Und wieviel Aufwand betrieben wird, um das bestmöhliche Ergebnis zu erzielen, hast Du ja selbst hinreichend ausgeführt. Und genau dieser Aufwand ist es auch, der die Hochpreisinstrumente so teuer macht, neben dem Aufwand für das finish. Dennoch sollte man, wie man mir vorhielt, auch mal über den Tellerrand schauen, denn abseits der ausgetretenen Pfade kann man durchaus auch preiswerte Schätzchen entdecken. Nichts anderes habe ich gesagt und auch gemeint. Und ich werde mich auch nicht mehr wiederholen.

Vielen Dank für Deinen Beitrag.

L.G.

Klavierfreund56
 
Wer sagt, dass ein laminierter oder Schichtboden länger hält? Das ist ein Märchen von 1001 Nacht. Er wird nicht aufreißen und eine optische Beeinträchtigung haben, aber der Klang ist viel früher dahin bei offensichtlich noch recht schöner Optik. Das ist die Wahrheit.

Der unreparierbarste Boden, den ich hatte, war übrigens von einem neuen W&L Klavier. Offensichtlich war bei diesem zuwenig Leim zwischen den Holzlagen und es rasselte wie verrückt beim spielen. Wie sollte man je an die offene Leimstelle des Bodens kommen? Das Klavier wurde übrigens von W&L ausgetauscht.

LG
Michael

Vielen Dank, Michael.

LG
Bruno
 

Leute, Leute, immer diese Glaubenskriege.

Ich glaube weder, dass Steinway-Besitzer per se Angeber sind, noch glaube ich, dass Leute, die auf 1,40 langen DDR-Flügeln spielen grundsätzlich dämlich oder doch wenigstens unmusikalisch sind.

Es gibt sicher Anwendungen, wo der Preis eines Instruments eine sehr untergeordnete Rolle spielt, etwa auf einer großen Bühne und für die Superstars. Dafür gibt's die passenden Instrumente wie die großen Steinways, bei denen hinsichtlich Klang und Spielart nahezu kompromisslos das technisch Machbare umgesetzt wird (nicht hauen, ich überspitze es mal). Und wenn ich das richtig verstehe, werden die Instrumente nach 10 Jahren mindestens überarbeitet, wenn nicht gar ausgetauscht, weil sie nicht mehr super-ultra-top sind.

Im realen Leben soll es aber auch Leute geben, die Kompromisse eingehen und Klang, Spielart und Platzbedarf sowie Preis und Langlebigkeit in Einklang bringen müssen. Wenn der laminierte Resonanzboden in einer normal beheizten (also eigentlich zu trockenen) Wohnung einfach mal länger hält, wäre mir das wichtiger, als der perfekte Klang. Wenn es statt des massiven Resonanzbodens einen angenehmeren Tastenbelag gibt (zum gleichen Preis), würde ich den immer bevorzugen. Und wenn ich zur Qualität eines großen Chinaflügels kein richtiges Vertrauen habe, wird es vielleicht ein kleinerer Yamaha, mit kürzeren Saiten und angeblich leblosem Ton und vielleicht auch noch bass-schwach, aber unbestritten langlebig.

Es ist dann ein Kompromiss, das Bestmögliche unter den gegebenen Voraussetzungen. Wenn ich mir das klarmache, bin ich auch mit mir im Reinen. Weder muss ich dann heulen, dass es kein Steinway geworden ist, noch muss ich jedem, der genug Kohle und auch den Platz hat für einen Steinway, oder auch nur andere Prioritäten setzt, einen Vogel zeigen.

Ciao.
- Karsten

Dem ist nichts hinzuzufügen.
 
wer das kann, der wird mit Interesse extrem schwierige Klavierliteratur mit schnellen Repetitionen (Islamey, 6. Rhapsodie, Danse russe, Ondine usw.) auf verschiedenen Instrumenten spielen - und feststellen, dass bei weitem nicht alle Instrumente für dergleichen geeignet sind; wer seine Brötchen mit solcherlei Klaviersachen verdient, der ist natürlich besser beraten, seinen Broterwerb auf geeigneten Instrumenten zu tätigen.
(dasselbe gilt für die dynamischen Möglichkeiten des Instruments)
wer nicht in der Verlegenheit ist, solches Zeugs zu spielen oder spielen zu müssen, der wird sein Instrument aus einer weitaus größeren Herstellermenge nach anderen Kriterien auswählen können und dann auch zufrieden sein.

Wer solch spezielle Literatur spielt, muss dann auch nach einem Instrument suchen, was diesen speziellen Anforderungen genügt; das ist das Los der Spezialisten ;-)
 
Ich bin zwar nicht angesprochen, erinnere mich allerdings an Folgendes:

Rudolf Buchbinder hat kürzlich in der Sendung "Der Salon am Dienstag (Servus TV)" gesagt, er übe nur auf Steinway. Hauptsächlich weil er in 95 % der Konzertsäle einen Steinway vorfindet, aber auch wegen seiner speziellen Art zu spielen.

Ob er zu dir nach Hause kommen würde, um einen Irmler zu spielen? Einen Versuch wär's wert!

MfG

Wolfgang

Vermutlich würde ihm mein Irmler tatsächlich nicht gefallen, weil er eine ganz andere Klangvorstellung zu haben scheint, die mir nicht gefällt.

MfG

Bruno
 
Nur einer beharrt hier penetrant darauf, daß es keinen, in welchem Bereich auch immer, besseren Flügel gibt als den Irmler Profschlagmichtot. ... penetrantes Missionieren seines eigenen Geschmacks finde ich eher weniger toll.

Ausserdem muss man nicht unbedingt Meisterkoch sein, um zu sehen, dass das Schnitzel verbrannt ist. Es soll tatsächlich auch möglich sein, ein tolles Instrument zu erkennen und sich daran erfreuen zu können, ohne ein pianistisches Wunderkind zu sein.

Genau dieser Ausdruck: Profschlagmichtot zeugt von Respektlosigkeit und Deiner Einstellung zu dem Instrument. Sorry, das ist leider völlig daneben. -

Ich will niemanden missionieren, doch wenn jemand ein Instrument sucht, warum soll ich nicht auf ein Instrument aufmerksam machen, was viele wg. mangelnder Reputation in Deutschland offenbar nicht kennen, weil stattdessen lieber Asiaten als Alternative zu den Edelmarken genannt werden?

Wie will jemand ein Instrument beurteilen, der nicht mal Hänschen klein spielen kann?

Und "daß es keinen, in welchem Bereich auch immer, besseren Flügel gibt als den Irmler Prof ...", habe ich niemals behauptet oder irgendwo geschrieben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Dafür gibt's die passenden Instrumente wie die großen Steinways, bei denen hinsichtlich Klang und Spielart nahezu kompromisslos das technisch Machbare umgesetzt wird (nicht hauen, ich überspitze es mal). Und wenn ich das richtig verstehe, werden die Instrumente nach 10 Jahren mindestens überarbeitet, wenn nicht gar ausgetauscht, weil sie nicht mehr super-ultra-top sind.

Wieso auch hauen? Es stimmt doch alles. ;-)

Dass die Instrumente ausgetauscht werden, ist dann richtig, wenn sie entweder im Gestellungsservice von Steinway selbst stehen, d.h. speziell ausgewählte CB- oder CD-Instrumente sind („Concert B“ und „Concert D“), oder wenn der Wartungs- und Finanzierungsplan großer Bühnen den zeitigen Austausch nicht nur vorsieht, sondern auch in Zeiten knapperer Kassen umzusetzen erlaubt.. ..

Denn diese großen Steinis tragen ein kleines schmutziges Geheimnis: Nicht nur dass sie verschleißen und abnutzen wie jedes Klavier, je häufiger und je heftiger gespielt, umso mehr. Nein, zum einen müssen auch sie „eingespielt“ werden. D.h. am Klangoptimum wird anfangs etwas fehlen. Und wenn ich die Auguren wie Franz Mohr etc. richtig memoriere, kann das bei einem D in großen Konzerthallen auch mal anderthalb Jahre oder so dauern, bis sie ihre volle Pracht entfaltet haben.

Zum anderen, und das weiß kaum jemand, verlieren sie mit der Zeit (und mit der Spielerei) einen Teil ihrer inneren Spannungen. Sie „tragen“ dann hinterher in großen Hallen nicht mehr so weit.. D.h. die „bessere Hälfte“ der Menschheit, so sie sich nur die etwas preiswerteren Karten winters beschafft, wird in der Carnegie, der Royal Albert ganz hinten ganz links etc. nicht mehr von allen Tönen gut erreicht, weil unterwegs zuviel Pelz etc. sitzt..

Das führt dazu, dass Hallen wie die Carnegie Hall in New York angeblich ihre Konzertflügel alle fünf Jahre wechseln. Diese Konzerter werden dann keineswegs verschrottet, gottbewahre. Sie werden aufgearbeitet und dann „woanders“- nicht selten in klavierspielfanatischen Privathaushalten oder bei Konzertpianisten daheim – weiter in Ehren gehalten und gespielt.

..NB und nein, das ist nun NICHT der Grund, warum hier ein D steht. Denn meiner „verschleißt“ nicht klanglich.. Er gehört zu den ganz wenigen, die noch aus den Anfangstagen ab 1856 (Flügelbau) und 1875 (Bau des D-Typs) ein „gebautes“ Gehäuse haben, was dann 1881 geändert wurde.

Die allerletzt noch "gebauten" Gehäuse hatten die Vorläufer des C-Typs von 1886, 2,25m lange Semikonzerter "parlor grand style II", noch mit 85 Tasten.

Seither (1881) haben auch die großen Flügel von Steinway einen „Rim“ aus schichtverleimten Ahornhölzern. Anfangs lagenweise abgewechselt mit preiswerterem Holz (Pappel), aber seit den 20er Jahren sind die Lagen reine Ahorn-Furnierhölzer - seit man den Rim bei S+S in einem Stück L-förmig auf die Vorrichtungen spannt, statt den äußeren Rim (hoch) und den inneren Rim (nicht so hoch, die Auflage des Resonanzbodens) nicht mehr in zwei Einzelteilen fertigen wollte, was aber im bekannten Wechsel Ahorn mit Pappel nicht funktioniert hatte und die Macher zur Verzweiflung trieb. Dann nahm man allein Ahornlagen - et voila, so funzte das dann.

Apropos "Gestellungsservice" und CB / CD-Flügel... Zum einen haben sie größere Buchstaben, dass die Kameras "Futter" bekommen. Zum Zweiten sind sie auch fast immer aus Werbegründen seitlich beschriftet.

.. wenn man ganz böswillig ist, könnte man sagen, dass die Vorauswahl von ("besseren"...) CB- und CD-Instrumenten für den Hersteller-eigenen Gestellungsservice der Kundschaft von Neuinstrumenten in den Auswahlsäälen eine Art "zweiter Wahl" belässt...

<duck>..
 
zeugt von Respektlosigkeit und Deiner Einstellung zu dem Instrument. Sorry, das ist leider völlig daneben. -

Ich kenne das Instrument nicht und habe schon alleine deshalb nichts Schlechtes darüber gesagt.

Das Einzige was ich gewagt habe anzunehmen ist, daß es wahrscheinlich schon ein paar Spitzeninstrumente gibt, die ausser dem Finish auch sonst etwas besser sind (klanglich, mechanisch). Kein spezielles Instrument/Hersteller, geschweige denn, daß ich ein bestimmtes besitze oder anstrebe. Das hat mit der Marke auch rein gar nichts zu tun, sondern einfach mit dem konstruktiven und materiellen Aufwand und der Handwerkskunst und Erfahrung seiner Erbauer. Und welch Wunder, das kostet dann auch etwas mehr.

Wer das als persönliche Majestätsbeleidigung auffasst...

Wie will jemand ein Instrument beurteilen, der nicht mal Hänschen klein spielen kann?
Ich liebe differenzierte Diskussionen auf höchstem Niveau...;)
 
Und "daß es keinen, in welchem Bereich auch immer, besseren Flügel gibt als den Irmler Prof ...", habe ich niemals behauptet oder irgendwo geschrieben.

Jedoch sehr gewagte Aussagen:

Ich präferiere ein gutes, leistungsfähiges und preiswertes Musikinstrument zugunsten eines teuren Prestigeobjektes, welches manchmal gut sein kann aber auch oft weniger gut ist als ein lowbudget-Produkt.
Als Beispiel für ein Prestigeobjekt nennst Du S&S.

Ein S&S kann manchmal gut sein, ist aber oft weniger gut als ein Lowbudget-Produkt?
 

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