Ich kann dich zum einen verstehen, zum anderen überhaupt nicht verstehen
Ich spiel jetzt seit nicht ganz einer Woche Klavier und habe mir in der Zeit 4 "Songs" erarbeitet (sind ja meist so 30-40 Sekunden Dinger). Irgendwas lernen, was ich nicht mag, nur weil es vorhanden ist, würde mir auch keinen Spaß machen. Darum hab ich nicht mit einem Buch angefangen, sondern im Internet
Dort hab ich die Auswahl. Was ich aber nicht verstehe: Wenn du dich abmühen musst, solch ein Lied zu lernen, dann klingt das für mich sehr wohl so, als würdest du da was lernen. Darum versteh ich nicht, wieso du dir da die Sinnhaftigkeits-Frage stellst. Gerade am Anfang (mit entsprechenden Liedern) dauert das reine Noten-Lesen und in der richtigen Reihenfolge und richtigen Rhythmik spielen finde ich überhaupt nicht lange. Ich hab bisher noch nicht die Situation gehabt, wo ich für das reine Spielen der linken oder rechten Hand lange gebraucht habe. Ich weiss, dass das noch kommen wird, weil die Fingerfertigkeit fehlt, aber das ist derzeit noch nicht mein Problem. Manchmal stockt es ein wenig, um in der Schnelle den Akkord korrekt zu platzieren. Wofür ich recht lange brauche, ist die Koordination von Linker und Rechter Hand an manchen Stellen oder Situationen, wo ich beide Hände gleichzeitig versetzen muss. Und wenn ich daran arbeiten muss, seh ich, dass ich hier noch lernen muss. Also ist es aus der Sicht, etwas lernen zu wollen, sinnvoll das zu tun.
Spiel ich ein Stück sehr schnell durch (solche Stücke zähl ich nicht zu erarbeiteten Stücken), freu ich mich, dass ich das schon kann und leg sie beiseite.
Zum Thema Klavierlehrer: Wenn du wüsstest, wo du unentdeckte Fehler machst, wären es keine unentdeckten Fehler
Vielleicht ist ja das Lautstärke Problem kein Dosierungsproblem, sondern ein technisches. Vielleicht bewegst du deine Finger, deinen Arm oder deine Hand falsch und merkst das nicht? Vielleicht liegt auch dein Arm suboptimal, obwohl du denkst, das sei richtig. Vielleicht brauchst du auch so lange für neue Stücke, weil dir ein kleines bisschen Methodik fehlt, die du gar nicht vermisst. Lass dir von jemanden, der seit knapp 30 Jahren Gitarre spielt, ohne auf eine 2-Stellige Anzahl von Lehrer-Stunden zu kommen, dass man noch so sicher sein kann, man hat das alles total im Griff, und irgendwann doch resigniert feststellt, dass man einige Dinge, die bei anderen irgendwie gar nicht so anders aussehen, total falsch macht, dadurch total in einer Sackgasse steht und es nach langer Zeit des Falsch machen unendlich schwer hat, sich das wieder abzugewöhnen.