
kreisleriana
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- 29. März 2009
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Ist Klavierunterricht in Musikschulen heute besser als früher?
Bin auf die Idee gekommen,das mal hier provokativ öffentlich zu fragen,nachdem hasenbein vor ein paar Tagen die "Klassiker"(gemeint sind KL und deren Schüler ,die eben nur klassisches Repertoire spielen ohne Jazz und Improvisations-Unterricht) kritisierte,die die Strukturen in den Werken nicht beigebracht bekommen,was Chiarina vorsichtig protestierend bestritt(auf eine Antwort Nicas hin).
Klar,es gab sicher auch früher gute Lehrer und es gibt sicher auch heute schlechte,aber wie sieht es im Allgemeinen in Musikschulen aus?
Wenn ich viele Jahre zurück denke(wir schrieben das Jahr 1970):zwei Monate nach meinem 6.Geburtstag fing ich an,wöchentlich eine Stunde mit meinem KL zu verbringen,übte eigentlich ganz brav eine Stunde täglich mit endenwollender Begeisterung Tonleitern und Übungen im Fünftonraum,erst als ein Jahr später die ersten kleinen Sonatinen kamen und ich sogar Erlaubnis erhielt, das Pedal zu benutzen, begann es mir wirklich Spaß zu machen.
ABER
Ich war ein entsetzlich "lästiger" Schüler,der seine KL ständig mit Fragen quälte,"warum steht da gisis,nicht einfach a,das wär doch viel einfacher,warum kommt dieser Akkord im Baß immer wieder,warum kehrt da alle 4 Takte eine ähnliche Musik wieder,warum,warum,warum...." Mein KL wurde da meist sehr unruhig,nahm meine Hände,legte sie mit einem Stock zurück auf die Klaviatur und sagte: "das steht da ,weil es der Komponist so hingeschrieben hat.und jetzt spiel weiter", ich war aber ein sehr undankbares Kind und war mit dieser etwas einsilbigen Antwort immer unzufrieden,manchmal fragte ich sogar nach ,"ja aber WARUM hat er das so komisch geschrieben?" da wurde mein Klavierlehrer meist aber sehr böse und ich hab's dann nicht wieder gemacht.
Ansonsten tat mein KL das ,weswegen ein gewisser,in diesem forum nicht sonderlich geschätzter, asiatischer Klavier Guru heute in Deutschland hinter Gittern sitzt,damals war aber eine andere Zeit,man sah das glaub ich lockerer,sprach höchstens hinter vorgehaltener Hand über solche Dinge, und ich hatte eine diesbezüglich sehr robuste Natur,weswegen mir das herzlich gleichgültig war,was ich da in meinem Rücken sonderbares spürte(wenngleich diese "sonderbare Art der menschlichen Nähe" mich etwas verwirrte),während ich klimperte und er meine Hände korrigierte,nachher gab's auch immer ein Bonbon:)
Der Arme ist lange tot und sein Lebensabend im Rollstuhl sehr traurig.
Später hatte ich ja einen guten Lehrer mit Konzertdiplom,aber auch der weigerte sich beharrlich, mir auch nur die fundamentalsten theoretischen Grundlagen an Hand der schönen Werke von Beethoven,Mozart,Bach und Chopin ,die ich bei ihm lernte ,zu erklären,immer wieder bat ich,er solle mir doch beibringen,wie man eine einfache Begleitung komponiere,ein wenig improvisiere,die Antwort war nur,es gibt so großartige Kompositionen,so viel zu lernen,was willst du dich mit sowas aufhalten (da hat hasenbein also schon recht mit seinem Urteil).(meine gisis -Frage hat auch er übrigens nicht beantworten wollen,da hab ich viel später in Büchern im Selbststudium nachlesen müssen)
Wie ist das heute?
kann man eine allgemeine Antwort dazu geben? Sind KL heute qualifizierter (hier in diesem forum hat mal ein KL (!!) gefragt,wie man sich Bachs c-moll Präludium auswendig merkt,er/sie kann das nämlich nicht!-da kommen mir schon Bedenken...ich kann nur hoffen dieser KL unterrichtet nicht in einer öffentlichen Musikschule),auch ist " Klavierlehrer" ja noch immer keine geschützte Berufsbezeichnung im privaten Bereich,aber in öffentlichen Musikschulen,müsste doch ein gewisses Standard-Niveau herrschen oder irre ich da.
PS: sorry, Faden überschneidet sich thematisch mit Nicas Umfrage
Bin auf die Idee gekommen,das mal hier provokativ öffentlich zu fragen,nachdem hasenbein vor ein paar Tagen die "Klassiker"(gemeint sind KL und deren Schüler ,die eben nur klassisches Repertoire spielen ohne Jazz und Improvisations-Unterricht) kritisierte,die die Strukturen in den Werken nicht beigebracht bekommen,was Chiarina vorsichtig protestierend bestritt(auf eine Antwort Nicas hin).
Klar,es gab sicher auch früher gute Lehrer und es gibt sicher auch heute schlechte,aber wie sieht es im Allgemeinen in Musikschulen aus?
Wenn ich viele Jahre zurück denke(wir schrieben das Jahr 1970):zwei Monate nach meinem 6.Geburtstag fing ich an,wöchentlich eine Stunde mit meinem KL zu verbringen,übte eigentlich ganz brav eine Stunde täglich mit endenwollender Begeisterung Tonleitern und Übungen im Fünftonraum,erst als ein Jahr später die ersten kleinen Sonatinen kamen und ich sogar Erlaubnis erhielt, das Pedal zu benutzen, begann es mir wirklich Spaß zu machen.
ABER
Ich war ein entsetzlich "lästiger" Schüler,der seine KL ständig mit Fragen quälte,"warum steht da gisis,nicht einfach a,das wär doch viel einfacher,warum kommt dieser Akkord im Baß immer wieder,warum kehrt da alle 4 Takte eine ähnliche Musik wieder,warum,warum,warum...." Mein KL wurde da meist sehr unruhig,nahm meine Hände,legte sie mit einem Stock zurück auf die Klaviatur und sagte: "das steht da ,weil es der Komponist so hingeschrieben hat.und jetzt spiel weiter", ich war aber ein sehr undankbares Kind und war mit dieser etwas einsilbigen Antwort immer unzufrieden,manchmal fragte ich sogar nach ,"ja aber WARUM hat er das so komisch geschrieben?" da wurde mein Klavierlehrer meist aber sehr böse und ich hab's dann nicht wieder gemacht.
Ansonsten tat mein KL das ,weswegen ein gewisser,in diesem forum nicht sonderlich geschätzter, asiatischer Klavier Guru heute in Deutschland hinter Gittern sitzt,damals war aber eine andere Zeit,man sah das glaub ich lockerer,sprach höchstens hinter vorgehaltener Hand über solche Dinge, und ich hatte eine diesbezüglich sehr robuste Natur,weswegen mir das herzlich gleichgültig war,was ich da in meinem Rücken sonderbares spürte(wenngleich diese "sonderbare Art der menschlichen Nähe" mich etwas verwirrte),während ich klimperte und er meine Hände korrigierte,nachher gab's auch immer ein Bonbon:)
Der Arme ist lange tot und sein Lebensabend im Rollstuhl sehr traurig.
Später hatte ich ja einen guten Lehrer mit Konzertdiplom,aber auch der weigerte sich beharrlich, mir auch nur die fundamentalsten theoretischen Grundlagen an Hand der schönen Werke von Beethoven,Mozart,Bach und Chopin ,die ich bei ihm lernte ,zu erklären,immer wieder bat ich,er solle mir doch beibringen,wie man eine einfache Begleitung komponiere,ein wenig improvisiere,die Antwort war nur,es gibt so großartige Kompositionen,so viel zu lernen,was willst du dich mit sowas aufhalten (da hat hasenbein also schon recht mit seinem Urteil).(meine gisis -Frage hat auch er übrigens nicht beantworten wollen,da hab ich viel später in Büchern im Selbststudium nachlesen müssen)
Wie ist das heute?
kann man eine allgemeine Antwort dazu geben? Sind KL heute qualifizierter (hier in diesem forum hat mal ein KL (!!) gefragt,wie man sich Bachs c-moll Präludium auswendig merkt,er/sie kann das nämlich nicht!-da kommen mir schon Bedenken...ich kann nur hoffen dieser KL unterrichtet nicht in einer öffentlichen Musikschule),auch ist " Klavierlehrer" ja noch immer keine geschützte Berufsbezeichnung im privaten Bereich,aber in öffentlichen Musikschulen,müsste doch ein gewisses Standard-Niveau herrschen oder irre ich da.
PS: sorry, Faden überschneidet sich thematisch mit Nicas Umfrage
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