Schwierigkeitsgrad Bach Präludium C Dur BWV 846

Ich habe eine alte Bach-Sammlung "Wir spielen Bach, Herausgeber Walter Frickert". Dort gibt es einen zusätzlichen Takt nach Takt 22 mit lH g-es, rH h-c-es, das zweimal. So kommt das Präludium auf 36 Takte. Die Henle Ausgabe und auch Busoni enthalten diesen Takt nicht. Natürlich vertraue ich der Henle und Busoni Ausgabe. Hat noch jemand zufällig diese Frickert Ausgabe? Sie ist noch käuflich, aber vielleicht aucht schon korrigiert. Oder war der Notentext einmal strittig?

Gruß
Manfred

In meiner Peters-Edition, Sonatinen-Album, Band 1, ist dieser Takt ebenfalls vorhanden. Laut Fußnote wurde dieser Takt von Schwenke (wer auch immer das ist?) eingeschoben. Ich lasse diesen Takt aus.
 
Zum zusätzlichen Takt: Dieser ist etwa Mitte des 18. Jahrhunderts erstmals in einer Abschrift von Christian Friedrich Gottlob Schwenke zu finden. Aufgrund dieses frühen Erscheines finde ich es nicht verwunderlich, dass sich dieser Zusatz in vielen späteren Ausgaben wiederfindet.

Für die Nasenexperten: Hier gibt es eine Etüde ... "Schnozzage" (hi-res) played by Amy Briggs - YouTube
 
Ich hätte gerne eine Nasenverlängerungprothese, mir fällt das Bücken immer so schwer.:D
 
Meine letzte Frage war überflüssig wie mir aufgefallen ist. Rolf hat ja geschrieben: alles so anfassen dass es bequem ist.

Dafür ist de la Motte heute angekommen und ich werde das wohl noch ein halbes Jahr weglegen denn ich kapiere schon den Anfang nicht.
 

Hallo,

das Stück fesselt mich auch und daher lese ich mit Interesse die Beiträge. Sehr interessant (aber für mich in Sachen Harmonien noch drei Nummern zu groß) finde ich dieses Thema:

https://www.clavio.de/forum/forum-fuer-anfaengerfragen/6423-bach-page-rankingaeludium-c-dur.html

Nicht weglegen!
Frage jemanden der Dir damit helfen kann.
Wenn man mal einen Grundstock hat, kann Harmonielehre und Co ganz schön spannend werden.

Harmonielehre ist spannend wie ich vor kurzem festgestellt habe. Aufgrund Rolfs Tipp an Lara habe ich mir auch den de la Motte gekauft. Und ihn auch weggelegt weil er auch noch „höhere Mathematik“ für mich ist.

Vom Klang her bin ich erstaunt darüber wie unterschiedlich das Stück interpretiert wird. Hier von einem Pianisten dessen pianistische Fähigkeiten ich sehr schätze, dessen Interpretation des Präludiums ich aber scheußlich finde:

Sokolov plays Bach's Prelude & Fugue BWV 846 - YouTube


Und hier eine Interpretation die mir sehr gut gefällt:

Tzvi Erez plays Bach: Prelude 1 in C Major BWV 846 from the Well-Tempered Clavier - YouTube

Wenn ich das Präludium so spielen könnte wie beim zweiten Link, würde ich mich freuen. Ist es erstrebenswert sich daran zu orientieren?

In Bezug auf die unterschiedlichen Interpretationen frage ich mich (und Euch): Darf denn jeder machen was er will Hauptsache die Noten (und natürlich der Klang) stimmen?

Manche Pianisten spielen ihn, manche nicht. Mal steht er in den Noten, mal nicht. Gehört eigentlich in den letzten Takt ein Triller?

Liebe Grüße
Marlene
 
Harmonielehre ist spannend wie ich vor kurzem festgestellt habe. Aufgrund Rolfs Tipp an Lara habe ich mir auch den de la Motte gekauft. Und ihn auch weggelegt weil er auch noch „höhere Mathematik“ für mich ist.
Vielleicht könnte die Harmonielehre von Schönberg im Moment passender sein. Darin wird erstaunlich wenig vorausgesetzt, allerdings gibt Schönberg weniger Ansagen der Art "So geht das jetzt!", sondern bietet eher Handreichungen, sich das Verständnis harmonischer Zusammenhänge selbständig zu erarbeiten. Und keine Angst: das Buch beschränkt sich trotz seines recht beachtlichen Umfangs auf die traditionelle Harmonik (bis zur Spätromantik).
 
Auch wenn jetzt Steine auf mich fliegen sollten: Den Namen Schönberg verbinde ich spontan mit irgendwelchen Tönen die nicht zusammengehören. Ob da nun eine Note richtig ist oder nicht wenn das Orchester spielt fällt meiner Ansicht nach eher nicht auf. Ich kann mir deshalb nicht vorstellen dass er ein Buch über Harmonielehre geschrieben hat. Aber trotzdem danke für den Tipp.

Vor der Musiktheorie fürchte ich mich zum Glück nicht mehr aber kann man das Präludium erst dann schön spielen wenn man die Harmonien, die sich dahinter verbergen, versteht? Ist das Verstehen derselben also Voraussetzung für den schönen Klang des Stücks? Oder eher die Fingerfertigkeit, das gleichmäßige Legato?
 
Vom Klang her bin ich erstaunt darüber wie unterschiedlich das Stück interpretiert wird. Hier von einem Pianisten dessen pianistische Fähigkeiten ich sehr schätze, dessen Interpretation des Präludiums ich aber scheußlich finde:

Sokolov plays Bach's Prelude & Fugue BWV 846 - YouTube


Und hier eine Interpretation die mir sehr gut gefällt:

Tzvi Erez plays Bach: Prelude 1 in C Major BWV 846 from the Well-Tempered Clavier - YouTube

In Bezug auf die unterschiedlichen Interpretationen frage ich mich (und Euch): Darf denn jeder machen was er will Hauptsache die Noten (und natürlich der Klang) stimmen?

Hi Marlene ;)

mhh..könntest Du angeben, warum Du Sokolovs Version nicht magst ? Also ich muss sagen: Ich mag sie sehr, ab 0:58. Weil dann nämlich ein wenig SWING reingebracht wird :)

Und was magst Du an Tzvi's Version ? Die mag ich auch, sie klingt harmlos, und friedlich, teils etwas romantisch. ,)

Zur Frage, ob jeder machen kann, was er will: Anscheinend: Ja, und vielleicht wäre Bach ja damit auch gar nicht so unzufrieden, und würde sich vielleicht sogar freuen ?! hmm. außerdem wissen wir nicht genau, WIE sich das Stück auf Bachs Instrument angehört hat ( wobei ich nicht genau weiß, ob er das WTK auf einer anderen Instrumentenart als der, für die die Goldbergvariationen komponiert wurden, komponiert hat. ) . Das Goldbergvariationen-Instrument jedenfalls stand um 1938 noch in der Hochschule für Musik, Berlin - und auch damals war es fraglich, ob es überhaupt Bach gehörte. Das steht in einem Text, den ich hab, aus Schirmer-Ausg. New York, Goldberg-Vars. Vielleicht hat die Forschung aber inzwischen neue Infos erbracht.

Die Sache ist, wie auch bei der Monscheinsonate, siehe Thread, nicht ganz einfach, bzw. nicht ganz einfach nachzuvollziehen. Meine Meinung wäre daher: Rohr frei für alle möglichen Interpretationen.

LG, Olli ! ;)
 
Hallo Olli,

Ich mag sie sehr, ab 0:58. Weil dann nämlich ein wenig SWING reingebracht wird :)

Für diese Sparte ist doch ein anderer zuständig ;):

Jacques Loussier Trio Prelude No 1 in C major from Well Tempred Clavier, BWV 846 - YouTube


Sokolov war am Montag in der Philharmonie (Impromptus und Klavierstücke von Schubert und die Hammerklaviersonate). Bisher war Schiff mein Lieblingspianist aber nun teilen sich die beiden den ersten Platz in meiner Gunst. Sokolov hat dem Flügel Klänge entlockt die nicht nur mich völlig in ihren Bann gezogen habe. Das Resultat der Begeisterung der Zuhörer waren sieben (ja, richtig: 7) Zugaben. Lang Lang hat einige Tage vorher nur zwei gegeben weil Mama ihn vom Flügel weggezerrt hat ;) :D. Bemerkung am Rande (ich kann sie mir einfach nicht verkneifen): Hätte ich die Wahl zwischen einer Freikarte für Sokolov oder Lang Lang, ich würde nicht eine Nanosekunde überlegen welches Konzert ich besuchen würde. Es wäre nicht das von dem angeblich besten Pianisten der Welt.

Aber zurück zum Thema. Von Sokolovs pianistischem Können und den wundervollen Klängen beim Konzert begeistert hat mich seine Interpretation des Präludiums ziemlich erschreckt. Ich finde es ruppig und abgehackt und er scheint am Wettbewerb „Wer spielt das Präludium am schnellsten?“ teilgenommen zu haben. Nur das Ende gefällt mir sehr gut weil es wirklich schön klingt.

An der Interpretation von Erez gefällt mir der sanfte Klang (vielleicht wollte Sokolov den „wattigen Klang“ durchbrechen und einen anderen Weg gehen) und seine (Erez') Verzögerungen. Die lassen das Präludium verträumt klingen so als würde er gerade überlegen wie man den nächsten Klang noch schöner spielen kann.

LG,
Marlene

P.S. Olli, wenn Du den "swingenden" Bach magst, dann schau mal hier rein:

http://www.wdr3.de/musik/jazzbeiwdr3/bachgoldberg100.html
 
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Jahrr ;)...ab 1: 25 auf jeden ;) .. gefällt mir GUT (hatte neulich hier ja auch schonmal erwähnt, dass sowas nicht uninteressant klingt !! .. )

@ Sokolovs Version:

Vielleicht hat er sich ja durch die Angaben und Anmerkungen in der bereits früher einmal erwähnten Ausgabe

http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/9/9a/IMSLP22080-PMLP05948-Busoni-Bach_WTC_1__Book_1_No_1_-_No_12__78p_.pdf

(Seite 5 des PDFs, unten) inspirieren lassen. ("Staccato" - Version) . Mööhglich, find ich.

@ Tzvi's Verzögerungen: Ja, stimmt ;) dazu der sanfte Klang: Daher kam ich auf "romantisch" ;)

Okii, LG, Olli !!

Nachtrag: Dankää für WDR-Link ! Werd ich wohl reinschauen, um 22 Uhr !
 
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